Alte Fotos aus der Doppeldecker-Ära

Diskutiere Alte Fotos aus der Doppeldecker-Ära im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Und als Letztes ein schönes Stimmungsbild mit Arados und Heinkels einträchtig nebeneinander Aufgenommen wurden alle diese Bilder vermutlich in...
JohnSilver

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Und als Letztes ein schönes Stimmungsbild mit Arados und Heinkels einträchtig nebeneinander

Aufgenommen wurden alle diese Bilder vermutlich in Leipzig/Halle
 
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Hannes64

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Hallo Robert

Schick, schick, möchte auch noch meinen Senf dazugeben. Allerdings der Deutschlandflug 1937. Zunächst eine Luftaufnahme des Flugzeugparkes, man kann doch einige verschiedene Flugzeugtypen erkennen.
 
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Hannes64

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Eine weitere "Stieglitz", Verband L9, Flugzeug B, wahrscheinlich, wie auch das vorangegangene Foto, auf dem mir unbekannten Flugplatz aufgenommen.
 
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Hannes64

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Eine Luftaufnahme des "Stieglitz" D-EZUX vom Verband L8, Flugzeug B. Man beachte das Abzeichen über dem Kennzeichen.

Bis danne, Christian
 
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Vorweg:
Klasse alte Bilder in diesem Tread! :TOP::TOP::TOP:

Vor einiger Zeit erhielt ich von einem alten Freund eine (im Zeitalter von I-Mehl und Telephon) Postkarte.
Auf dieser war ein "Doppeldecker" abgebildet.
Nun weiß ich zwar ein bischen über Flieger's, aber zu der Zeit, wo dieser Flieger das neueste Modell war, war ich noch nicht auf diesem Planeten präsent.
Der Bild-Autor hat zwar fototechnisch einen Wink gegeben ..........
Aber was heißt W-12? :confused:
Wer also, weiß bescheid?

Danke schon mal für die Antwort.
 
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Luftpirat

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"ETUW"
Hallo DFW-Admirer,

dass es, wie die Bildunterschrift besagt, ein Produkt der Deutschen Flugzeugwerke GmbH aus Läibsch-Lindenthal ist, ist wohl unzweifelhaft. Trotz Suchens habe ich das Modell aber nicht gefunden. Die Beschriftung der Tragflächenunterseiten lautet "D. F. W. 12"; dieser Bezeichnung ist ein groß eingekreistes "O" voran gestellt. Was das letztere bedeutet, kann uns vielleicht ein Oldtimerspezialist sagen... :?!

Es handelt sich hier höchstwahrscheinlich um einen zivilen Firmenprototypen, vielleicht dem 'Modell 12' von DFW. Es ist dem Foto nach ein leichter, unbewaffneter Zweisitzer mit dem charakteristischen DFW-Pfeilflügel, der aus der Tragfläche der Etrich 'Taube' und dem DFW 'Mars Pfeil' weiterentwickelt wurde.

Ich nehme an, dass es sich hier um einen Vorläufer der B-Serie von DFW handelt und würde ihn mal auf Verdacht als 1914er Vorkriegsmodell einstufen. Es könnte von der Bestimmung her ein Schulflugzeug oder Aufklärer sein. Der Pfeilflügel ist hier bereits recht perfektioniert, bei den B-Modellen ist er - vermutlich wegen der größeren Spannweite - nicht mehr so ausgeprägt. 1913 wurde der Flügel des 'Mars Pfeil' als ästhetisch und künstlerisch gelungen bezeichnet, aber ob man damals auch schon an die Bedeutung gepfeilter Tragflächen für die Aerodynamik gedacht hat?! Wer weiß...


Schön, dass es jemanden gibt, der nach 95 Jahren noch etwas über den Dreiecksflug und seinen Sieger sagen kann. Hier gibt es sogar ein Foto von ihm, das auf einer Ansichtskarte der Veranstaltung verewigt wurde.

Gruß
Olaf
 

maze

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einstielige Rennversion des DFW-Militärdoppeldeckers MD 14

Servus MiG-Admirer,

Abgebildet ist die einstielige Rennversion des DFW-Militärdoppeldeckers MD 14 (war dreistielig) mit 150-PS-Benz-Motor, jedoch ohne aerodynamische Verkleidung. Mit dieser Maschine gewann Max Schüler 1914 den Dreiecksflug Berlin - Leipzig - Dresden (30.05. - 05.06.1914). Ich vermute "(O) D.F.W. 12" ist die Registrierung für den Dreiecksflug.

@Luftpirat: Der Effekt der Pfeilung zur Erhöhung der Eigenstäbilität von Flugzeugen um die Hochachse war damals schon bekannt. Das bahnbrechende Konzept des Pfeilflügels - zur Reduzierung der lokalen Machzahl und damit der Reduzierung des Widerstands bei hohen Fluggeschwindigkeiten - wurde 1935 vom dt. Aerodynamiker Adolf Busemann auf dem 5. Volta-Kongress zum erstenmal vorgestellt.

Grüße aus Wien

Marcus
 
Hannes64

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Hallo

Dann nehmen wir doch dieses Foto aus meiner Sammlung. Es zeigt Schüler in der Maschine, und man kann auch gut die aerodynamische Verkleidung der Kiste erkennen. Es sind viele Details, besonders am Motor, zu erkennen.

Gruß Christian
 
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maze

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Grüß Euch,

@Olaf: danke für den Link!

@Christian: wieder ein super Photo aus Deiner Sammlung!!!
Entweder ist das eine verbesserte Version oder ein Umbau. Unterschiede: geringerer Abstand der Tragflächen zueinander, Verkleidung der Stiele und der Fahrwerksstreben, kein Seitenkühler, Motorverkleidung aus Metall weiter nach hinten gezogen.
Kannst Du den Schriftzug an der Unterseite der rechten Tragfläche am Original entziffern?​

Beim Deutschen Rundflug 1925 - elf Jahre später - belegte Max Schüler auf einem Dreidecker mit Umlauf-Motor, der Vagel-Grip SP-5 (D-664) den 21. Platz in Gruppe C. Beim Sachsen-Rundflug 1925 wurde er 5. in Gruppe C, ebenfalls auf der SP 5.

Hat vielleicht einer von Euch ein besseres Photo der SP-5?

Marcus
 
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Hannes64

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Anbei eine Aufnahme einer Vagel-Grip, ob dies aber die gesuchte Maschine ist weiß ich nicht, der Name am Rumpf ist mir nicht bekannt (Geier?). Vielleicht weiß jemand mehr.

Schöne sonnige Grüße aus Berlin, Christian

Ergänzung Wilbur:
es gab nur eine einzige Vagel Grip, die D-664. Diese Maschine scheint mir allerdings eine zivile Fokker Dr.I zu sein (eckige statt runde Tragflächenenden, keine Seitenflosse).

Ergänzung Luftpirat:
Das Aufnahmedatum lässt sich zumindest eingrenzen, denn die Deutsche Luftreederei (DLR) flog nur zwischen Januar 1919 und Februar 1923. Demnach ist der „KURIER“ auf diesen beiden Fotos eine ‚zivilisierte’ Fokker Dr. I und kein Umbau des Vagel-Grip SP-5 gewesen.
 
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JohnSilver

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Hallo zusammen.
Ich habe ein Foto eines Seefliegers aus dem 1. Weltkrieg ausgegraben, aus dem werde ich aber selber nicht schlau. :?!
Die Form des Rumpfes, die Anbringung der Schwimmer und vor allem der Motor mit dem 4-Blatt-Propeller (seeehr selten bei deutschen Flugzeugen) deuten eigentlich auf eine Lübeck-Travemünde F.2 hin.
Aber: auf den wenigen veröffentlichten Fotos bzw. Seitenrissen erkennt man bei der F.2 eindeutig eine 4-stielige Bauweise der Tragflächen, was auf dem Foto hier ebenso eindeutig nicht der Fall ist. Außerdem ist das Leitwerk etwas zu weit nach vorne gezogen.
Eine Frage an die Experten: ist dies evtl. eine frühe Form der F.2? Kann jemand anhand der Marinenummer das Flugzeug identifizieren?

Beste Grüße,
Robert

Ergänzung Maze:
Du hattest schon recht, das ist eine D.F.W Lübeck-Travemünde F.2, 3. Version, mit dreistieligen Flügeln.
LG aus Wien
Marcus
 
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maze

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es gab nur eine einzige Vagel Grip, die D-664. Diese Maschine scheint mir allerdings eine zivile Fokker Dr.I zu sein (eckige statt runde Tragflächenenden, keine Seitenflosse).
Servus Christian, servus Sönke,

Über das Ende der Vagel-Grip SP 5 gibt es unterschiedliche Aussagen:
+ zerstört Nov. 1931
+ abgeschrieben im Jahre 1926. Teile davon wurden zum Aufbau eines Fokker Dr.I "look alikes" für den Film "Richthofen" aus dem Jahre 1929 verwendet. Ich konnte bisher noch nicht feststellen, ob ein Drehort dieses Films Dresden-Kaditz (Inschrift auf der Rückseite lt. Christian) war.

Eine Möglichkeit ist, daß auf dem Photo von Christian dieser Wiederaufbau zu sehen ist. Man sieht eine Filmkamera rechts vom Flugzeug und eine große Menschenmenge.

@Sönke: weißt Du genaueres über die zivilen Dr.I's?

Grüße aus Wien

Marcus
 
richard B

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Quimper und Chambéry
Bruno Lange schreibt für Vagel-Grip in 1986 :
-HSS 1 : D-541 ,Alb B II Nachbau
- SP 3 : Dreidecker
- SP 5 : Für Max Schüler .(BZ-Flug 1925 und Süddeutschlandflug 1926
,dann Kino und Schokoladen Reklameflüge .

Er sagte NICHTS von SP 3 in sein 1970 Buch .
 
morewings

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Hallo Christian,

ich denke auf deinem Foto ist der Nachkriegsdreidecker zu sehen, der bei der DLR flog. Aufschrift "KURIER".
Danke für dein Bild.

Grüße,
Roman
 
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Luftpirat

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"ETUW"
@ MiG-Admirer: Zu Deiner tollen Postkarte vom „Neuesten Doppeldecker der Deutschen Flugzeugwerke“ möchte ich noch ergänzen, dass dieser D. F. W. Pfeil-Doppeldecker nicht nur den Dreiecksflug Berlin-Leipzig-Dresden (1914) gewonnen hat:

Es dürfte Dich stolz machen zu erfahren, dass Max Schüler auf dieser Maschine kurz zuvor sogar einen Weltrekord aufgestellt hatte, als er mit zwei (ausgewachsenen) Passagieren von Leipzig nach Breslau geflogen war. Das genügte im Sommer 1914 noch, um den absoluten Streckenrekord mit zwei Passagieren aufzustellen. :cool:

@ Marcus: Das Aufnahmedatum lässt sich zumindest eingrenzen, denn die Deutsche Luftreederei (DLR) flog nur zwischen Januar 1919 und Februar 1923. Demnach ist der „KURIER“ auf diesen beiden Fotos eine ‚zivilisierte’ Fokker Dr. I und kein Umbau des Vagel-Grip SP-5 gewesen.

Zu dem letztgenannten Dreidecker habe ich Folgendes in Erfahrung gebracht:
Der zweisitzige Vagel-Grip SP-5 soll den Typen- oder Eigennamen „Greif“ getragen, die Konstruktionsnummer 603 und bei seiner Zulassung im Mai 1925 die Registrierung D-664 erhalten haben. Sein Umlaufmotor soll ein schwedischer Thulin-‚A’-Motor mit 80 PS gewesen sein, und nach seinem Halterwechsel von Max Schüler auf einen K. Janning aus Osnabrück soll das Flugzeug im November 1931 zerstört worden sein.

Der gebürtige Chemnitzer Pilot und Flugzeugkonstrukteur Max Schüler soll übrigens bereits 1920 eine eigene Luftreederei in Osnabrück betrieben haben, wo ihm die Bestimmungen des Versailler Vertrages allerdings den Flugzeugbau vermiest hätten, so dass er statt dessen zwischen 1923 und 1925 eine Serie aerodynamisch verkleideter Motorräder - sog. „Tropfenmotorräder“ - hergestellt hat.

Die Herstellerfirma Vagel-Grip soll in Berlin-Adlershof nahe dem Flugplatz Johannisthal ansässig gewesen sein, aber sie bzw. ihr Gründer waren wohl eher Rostocker Herkunft. Der Firmenname geht mit ziemlicher Sicherheit auf die gleichnamige literarische Figur „Vagel Grip“ des mecklenburgischen Mundartdichters Johann Friedrich ‚John’ Brinckman von 1859 zurück, dessen Dialekt ‚Mekelborgs’ Niederdeutsch mit Einflüssen aus der Schwedenzeit ist.

„Vagel“ heißt im Schwedischen soviel wie „Gerstenkorn“ und „Grip“ ist eine mundartliche Verkürzung von „Gripen“, also „Greif“. Es lag daher nahe, die SP-5 auf den Namen „Greif“ zu taufen. Die Bezeichnung „Vagel Grip“ selbst ist aber sicherlich keine eigene Erfindung des Dichters, sondern vermutlich eine inoffizielle, seemännische Bezeichnung für die Rostocker oder mecklenburgische Seeflagge gewesen, die seit dem frühen 18. Jahrhundert immer wieder der Greif der Rostocker Fürsten zierte, der auch heute noch im Rostocker Stadtwappen zu finden ist.

Gruß
Olaf

PS: Soviel noch zum Thema ‚Gerüchteküche’... :TD:

Gregvan@TheAerodromeForum schrieb:
Einmal über den Film „Richthofen“ (Deutschland, 1929):

"They were filmed with the Sarotti SP-5, an odd little triplane hybrid. According to Evan Hadingham's "The Fighting Triplanes". "Some time after the war a few triplanes were built in Germany. The Sarotti Chocolate Company hired Max Schüler to fly one around Germany to advertise their product. This aircraft was written off in 1926, but parts from it are thought to have been used in the Sarotti SP-5, a hybrid Dr I used..in films." "
Gregvan@TheAerodromeForum schrieb:
Ein ander' Mal über den Film „D III 88“ (Deutschland, 1939):

"At any rate, there are relatively few WWI flying sequences (only one, really, in flashback) in "D III 88", most of which takes place in the current German Luftwaffe of the late 1930's. I think the other "Triplane" seen on the ground sequences in D III 88 is actually the Sarotti SP-5a hybrid Triplane which used some Dr.I components and which was built (?) by the Sarotti Chocolate company to advertise their product, after Max Schueler crashed their real Dr.I in 1926."
Vielleicht kennt ja jemand von Euch das Buch „The Fighting Triplanes“ von Evan Hadingham... (Foto via raindesert.com)
 
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Wilbur

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Gr. Grönau
Vagel Grip

Na, da schwirren aber eine Menge Gerüchte durch die Gegend. Von Eckart Schaller aus Osnabrück, der sich mit der Geschichte des dortigen Flugplatzes beschäftigt hat, habe ich das beigefügte Foto sowie weitere Klarstellungen zur Geschichte des Vagel Grip erhalten. Demnach war Schüler nicht der Erbauer, sondern der Besitzer des Flugzeugs. Probleme mit dem Thulin-Motor (übrigens wie der Oberursel der Fokker Dr.I eine Kopie des französischen Le Rhone-Motors) verhinderten eine erfolgreiche Teilnahme an den Rundflügen der Jahre 1925 und 1926. Das Foto, das Marcus gemailt hat, zeigt den Vagel Grip in der hellen Zweifarblackierung, die er zur Zeit der Rundflüge trug. Danach flog Schüler Reklame für Sarotti (daher das Gerücht, der Vagel sei von Sarotti gebaut worden oder im Besitz von Sarotti gewesen) und nahm mit dem Vagel an den Dreharbeiten zu dem Richthofen-Film teil. Anschließend muß das Flugzeug einige Zeit stillgelegt gewesen sein, bevor es im fluguntauglichen Zustand von dem Osnabrücker Fluganfänger Janning gekauft wurde. Das beigefügte Foto zeigt den Vagel, wie er von Janning übernommen wurde. Der Rhombus an der Rumpfseite ist entweder ein Relikt der Sarotti-Reklame oder eines der Filmarbeiten. Mehr in der nächsten Mail!
 
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Luftpirat

Luftpirat

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"ETUW"
Danke für Deinen ‚weiteren Mosaikstein’, Orville... äh... Wilbur. ;)

Zum Erbauer des Dreideckers SP-5 würde ich gern mehr erfahren. Weiß jemand noch etwas über die Herstellerfirma Vagel-Grip zu sagen – oder wenigstens über die Bedeutung des Kürzels „SP“?

Was die Fokker Dr. I betrifft, so hab’ ich nur eine einzige nach dem Weltkrieg in Deutschland zivil zugelassene Maschine gefunden: die D-39, die bei der Deutschen Luft-Reederei GmbH geflogen ist, bis sie 1921 auf Befehl der Interalliierten Kontrollkommission für das Luftfahrtwesen zerstört wurde. Ich gehe davon aus, dass es sich bei diesem Flugzeug um den obigen "KURIER" gehandelt hat. Der Grund für diese rigorose Nichtzulassung bzw. Zerstörung lag sicherlich darin, dass die Fokker Dr. I nach den Regularien des Versailler Vertrages ausnahmslos den Alliierten zu übergeben oder zu zerstören waren und die Siegermächte dies anno 1921 noch streng gehandhabt haben.

Gruß
Olaf

PS: Hier der Hauptgrund für die Seltenheit der obigen Fotos:
Versailler Vertrag schrieb:
Artikel 202.

Mit dem Inkrafttreten dieses Vertrages muß alles Material der Land- und See-Luftstreitkräfte mit Ausnahme der in Absatz 2 und 3 des Artikels 198 erwähnten Flugzeuge den Regierungen der alliierten und assoziierten Hauptmächte ausgeliefert werden.

Die Ablieferung muß an den Orten erfolgen, welche die genannten Regierungen bestimmen werden; sie muß innerhalb von drei Monaten durchgeführt sein.

Zu diesem Material gehören insbesondere alle folgenden Gegenstände, die für kriegerische Zwecke im Gebrauch sind, waren oder bestimmt sind:
Vollständige Flugzeuge oder Seeflugzeuge, einschließlich derjenigen, welche gebaut, repariert oder montiert werden; Luftschiffe, die flugfertig, in Bau, in Reparatur oder in der Montage sind; Anlagen zur Herstellung von Wasserstoffgas; Luftschiffhallen und Schuppen für jede Art von Luftfahrzeugen. Bis zu ihrer Ablieferung sind die Luftschiffe auf Kosten Deutschlands mit Wasserstoff gefüllt zu halten. Die Anlagen für die Herstellung von Wasserstoffgas, ebenso wie die Luftschiffhallen können nach Bestimmung der genannten Mächte bis zum Zeitpunkt der Übergabe der Luftschiffe Deutschland belassen werden.
Motoren für Luftfahrzeuge; Gondeln; Bewaffnungen (Geschütze, Maschinengewehre, leichte Maschinengewehre, Bombenabwurfapparate, Torpedoabwurfapparate, Zeitbestimmungsapparate, Zielapparate); Munition (Patronen, Granaten, Bomben, geladen oder ungeladen, Sprengstoffe oder Material zu ihrer Herstellung); zum Gebrauch auf Luftfahrzeugen; F. T.-Apparate, photographische oder kinomatographische Apparate, Instrumente zum Gebrauch auf Luftfahrzeugen; Teile irgendwelcher Gegenstände der vorstehenden Rubriken.

Das oben erwähnte Material darf nicht ohne besondere Genehmigung der genannten Regierungen von Ort und Stelle entfernt werden.
Versailler Vertrag schrieb:
Artikel 210.
Die interalliierte Kontroll-Kommission für das Luftfahrwesen vertritt die Regierungen der alliierten und assoziierten Hauptmächte der deutschen Regierung gegenüber in allen Fragen der Ausführung der Bestimmungen über die Luftstreitkräfte.

Insbesondere ist es ihre Aufgabe, den Bestand des auf deutschem Gebiet vorhandenen Materials des Flugwesens aufzustellen, Flugzeug-, Luftschiff- und Motorwerkstätten zu besichtigen, die Fabriken für Waffen, Munition und Sprengstoffe, die von Luftfahrzeugen verwandt werden können, alle Flugplätze, Hallen, Landeplätze, Parks und Depots zu besuchen und da, wo es erforderlich ist, die Entfernung des vorgesehenen Materials zu bewirken und dasselbe in Empfang zu nehmen.

Die deutsche Regierung muß der interalliierten Kontroll-Kommission für das Luftfahrwesen alle Auskünfte und Dokumente mit gesetzlichen oder Verwaltungsbestimmungen oder sonstigem Inhalt liefern, welche die Kommission für erforderlich hält, um die vollständige Durchführung der Bestimmungen über die Luftstreitkräfte sicherzustellen, insbesondere eine Liste des Personals der deutschen Luftstreitkräfte und des vorhandenen, in der Herstellung begriffenen oder bestellten Materials, ferner eine Liste aller für das Luftfahrwesen arbeitenden Fabriken, ihrer Lage, sowie aller Hallen und Landeplätze.
 

maze

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D 664 beim Deutschen Rundflug

Grüß Euch,

vielen Dank an Sönke und Olaf für Eure inhaltsreichen Informationen und das Photo!!!

Einige Details zum Abschneiden der Vagel-Grip SP 5 (D 664) am Rundflug möchte ich Euch nicht vorenthalten...:

Kennzeichen: D 664
Gruppe: C (blau)
Type: Vagel-Grip SP 5
Bewerber: Sarotti-Aktiengesellschaft, Berlin / Max Schüler, Berlin

Hersteller: Vagel-Grip, Berlin-Adlershof
Triebwerk: 1 × Thulin, luftgekühlter Umlauf-Sternmotor mit 81 PS (59,6 kW)

Pilot: Max Schüler
Orter: - (einsitzig geflogen)
Leistung: 21. Platz (von 30) in Gruppe C mit 2919/5324 km (54,8 %)

Wettbewerbsverlauf:
  • So. 31. Mai: Berlin/Tempelhof (Start) -- Schwerin (Zwischenlandung) -- Hamburg (Überflug) -- Bremen (Landung)
  • Mo. 1. Juni: Bremen (Start) -- Münster (Zwischenlandung) -- Kassel (Überflug) -- Magdeburg (Landung) -- Berlin/Tempelhof (Landung), 1. Schleife: 970 km
  • Di. 2. Juni: Berlin/Tempelhof (Start) -- Hannover (Zwischenlandung) -- Paderborn (Überflug) -- Frankfurt/Main (Landung) -- Darmstadt (Überflug) -- Erfurt (Überflug 14:17) -- Weimar (Landung) -- Chemnitz (Zwischenlandung) -- Dresden (Landung) -- Berlin/Tempelhof (Landung), 2. Schleife: 1130 km
  • Mi. 3. Juni: Ruhetag in Berlin/Tempelhof
  • Do. 4. Juni: keine Flugaktivität
  • Fr. 5. Juni: Berlin/Tempelhof (Start) -- Dessau (Überflug) -- Erfurt (Überflug ) -- Würzburg (Landung), 3. Schleife: [Berlin-Würzburg] km
  • Sa. 6. Juni: keine Flugaktivität
  • So. 7. Juni:? Berlin/Tempelhof (Start) -- Naumburg (Zwischenlandung) --> Leipzig (Landung) -- Berlin/Tempelhof (Landung), 4. Schleife: [Berlin-Naumburg + Leipzig-Berlin] km
  • Mo. 8. Juni: keine Flugaktivität
  • Di. 9. Juni: Berlin/Tempelhof (Start) -- Liegnitz (?) -- Breslau (Zwischenlandung), 5. Schleife: [Berlin-Breslau] km

Preise:
  • Zusatzpreis zum B. Z. -- Preis der Lüfte (Summe 10000 Mk.): 131 Mk.
  • Stadt Magdeburg: 300 Mk.
  • Hessenflieger-Verein, Darmstadt: 300 Mk.
  • Chemnitzer Flughafen-Gesellschaft: 400 Mk.
  • Chemnitzer Flughafen-Gesellschaft: 1 Ehrenpreis (Max Schüler)

Marcus
 
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