"Die Bürde Flugzeugträger" - ein durchaus skeptischer Kommentar zum Thema Flugzeugträgerrüstung in Russland
http://de.rian.ru/analysis/20071119/88725884.html
Man wundert sich manchmal doch, woher manche Politiker oder Militärs ihren grenzenlosen Optimismus hernehmen. Symtomatisch vielleicht gleich das Kopfbild des Artikels, ein Schiff, das es nicht mehr gibt.
Der Hubschrauberträger "Moskwa" wurde 1967 in Dienst gestellt. Im Jahre 1997 wurde er an Indien verkauft und kam unter den Schneidbrenner.
Ähnlich erging es dem Schwesterschiff "Leningrad", auch dieses Schiff ging bereits 1995 in die Metallverwertung.
Einen dritten Hubschrauberträger hatte man angefangen zu bauen, der Bau wurde aber gestoppt.
Wenn man mit gesunden Menschenverstand rangeht, dürfte man denken, ein Bau von solch großen und teuren Schiffen ist eine Entscheidung für einen langen Zeitraum. Das bedeutet, dass solche Schiffe für eine Einsatzzeit von mehreren Jahrzehnten ausgelegt sein müssen und ständig modernisiert werden müssen, was natürlich immer mit Geld verbunden ist.
Übertroffen wurde das Desaster mit den Hubschrauberträgern noch von den Flugdeckschiffen/Flugzeugträgern.
Die "Kiew" wurde 1975 in Dienst gestellt, nach 12(!) Jahren Dienst wurde sie aus der Bewaffnung genommen. Zur Zeit liegt sie als Teil eines Vergnügungsparkes in China.
Die "Minsk" wurde 1978 in Dienst gestellt, die militärische Dienstzeit betrug nur 9(!) Jahre, 1994 wurde sie dann nach Südkorea und von dort nach China verbracht und ist so eine Art Museumsschiff.
Die "Novorossisk" wurde 1982 in Dienst gestellt. Nachdem ab 1987 die Senkrechtstarter Jak-38 nicht mehr produziert wurden, wurde das Schiff nur noch mit Hubschraubern betrieben. 1995 ging es zur Verschrottung nach Südkorea, wurde dann aber nach China weitergegeben und liegt da noch irgendwo.
Die "Admiral Gorschkow" wurde 1988 in Dienst gestellt, sie ist inzwischen an die Inder verkauft und soll dort für eigene Zwecke auf Vordermann gebracht werden.
Die "Kusnezow" wurde 1995 in Dienst gestellt und ist als einziger Träger der russischen Marine im Einsatz.
Die "Varyag" als Schwesterschiff wurde unvollendet an China verkauft.
Kurz ausgedrückt: Dieses Trägerprogramm war eine einzige Geldvernichtungsmaschine.
Der Gerechtigkeit halber sei gesagt, was den Bau von U-Booten, Kreuzern und Zerstörern anbelangt, wurden seit den 60iger Jahren doch bedeutende Erfolge erzielt.