GSSD MiG-21 contra NVA Hubschrauber

Diskutiere GSSD MiG-21 contra NVA Hubschrauber im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Am 06.06.1963 wurde ein NVA Hubschrauber Mi-4 Bordnummer "574", Pilot Leutnant Giebner, von einem Jagdflugzeug der GSSD über der Ostsee in...
grinch

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Am 06.06.1963 wurde ein NVA Hubschrauber Mi-4 Bordnummer "574", Pilot Leutnant Giebner, von einem Jagdflugzeug der GSSD über der Ostsee in Landnähe der Halbinsel Darss abgefangen und zu Landung auf dem GSSD Flugplatz Ribnitz-Damgarten gezwungen. Der NVA Hubschrauber war auf einem Ausbildungsflug (Streckenflug) und in Parow gestartet.
Der Hubschrauber wurde unter Verwendung des internationalen Zeichens "Sie werden abgefangen, folgen sie mir" und dann "Landen sie auf diesem Flugplatz" gezwungen seinen Kurs zu ändern. Um 12.10 Uhr landete der HS in Ribnitz und wurde von bewaffneten Soldaten umringt...

Dort wurde dem NVA Piloten energisch erklärt, sein Flug wäre nicht genehmigt und die Deutschen hätten im Wiederholungsfall die möglicherweise tragischen Konsequenzen zu tragen. Anschließend wurde der Rückflug nach Parow "gestattet" ;)


Kennt jemand weitere Details? Waren solche Vorfälle häufig?
 
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Reinhard

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Gab es denn 1963 schon sowjetische MiG-21 in der DDR?

Das einzige derzeit richtige einsatzbereite MiG-21-Geschwader der SU wurde im Oktober 1962 während der Kubakrise von Moskau nach Kuba verfrachtet.
 
grinch

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Gab es denn 1963 schon sowjetische MiG-21 in der DDR?

Das einzige derzeit richtige einsatzbereite MiG-21-Geschwader der SU wurde im Oktober 1962 während der Kubakrise von Moskau nach Kuba verfrachtet.

Reinhard, am 4.Mai 1962 wurde bereits die erste MiG-21 an die NVA übergeben. Da kann man sicher davon ausgehen, dass die GSSD zu diesem Zeitpunkt bereits welche hatte ;), denn in der russischen Lufwaffe wurden die ersten MiG-21 bereits Ende 1959 in Dienst gestellt.
 
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grinch

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Da 1963 auch noch MiG17/19 der GSSD in Ostdeutschland unterwegs waren, ist es auch nicht ausgeschlossen, dass es keine Mig 21 war. Die Quelle spricht aber von Mig-21.

Der Flugzeugtyp ist hier sicher nachrangig. Es geht um das Abfangen eines "Waffenbruders" ;)
 
Gabi

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Wer lässt sich denn als Hubschrauber von einer -21 abfangen? Da bleibt wenig Zeit für die international üblichen Signale. Ich rechne mal mit einer Geschwindigkeit des Hubis von 150 km/h ??, die MiG muss im günstigsten Falle 450-500 km/h fliegen, damit sie nicht runterfällt, macht dann mal 350 km/h Differenz ??? Dazu die Kurvenradien dess Abfängers und die tolle Sicht aus einer -21 Kabine. Da bin ich doch als Hubi ganz schnell mal weg, oder?
Beim Hubi-Abfangen war es schon eine tolle Leistung das Gerät nicht aus den Augen zu verlieren, geschweige denn in der für Luftraumverletzungen üblichen Art und Weise zu fliegen.
Ansonsten war es sicher so, dass die "Freunde" bei nichtgenehmigten Flügen mal schnell Kralle zeigten. Sie hatten ja schließlich das Sagen im ostdeutschen Luftraum. Deshalb kam es auch immer wieder mal vor, dass wir bei Streckenflügen nicht nur von unseren Geschwaderkameraden "abgeknipst" wurden, sondern sich auch gern ein paar Flieger mit ´nem roten Stern beteiligten.
 
grinch

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Wer lässt sich denn als Hubschrauber von einer -21 abfangen? Da bleibt wenig Zeit für die international üblichen Signale. Ich rechne mal mit einer Geschwindigkeit des Hubis von 150 km/h ??, die MiG muss im günstigsten Falle 450-500 km/h fliegen, damit sie nicht runterfällt, macht dann mal 350 km/h Differenz ??? Dazu die Kurvenradien dess Abfängers und die tolle Sicht aus einer -21 Kabine. Da bin ich doch als Hubi ganz schnell mal weg, oder?
Beim Hubi-Abfangen war es schon eine tolle Leistung das Gerät nicht aus den Augen zu verlieren, geschweige denn in der für Luftraumverletzungen üblichen Art und Weise zu fliegen.
Wie das flugtechnisch abgelaufen ist, kann ich nicht sagen. Der Vorfall an sich ist aber bestätigt. Die MiG umkreiste wohl den Hubschrauber und gab im "langsamen" Vorbeiflug die Signale. Irgendwie muss der Hubi ja nach Ribnitz geleitet worden sein. Funkkontakt bestand weder zur Flugleitung Ribnitz noch zur MiG. In der Info steht noch, dass der Hubschrauber anfänglich überhaupt nicht reagierte (vielleicht mussten die erst mal im Buch nachlesen :) ) worauf die Signale der MiG "aggressiver" wurden.

Ich weiss nicht seit wann im Küstenbereich überhaupt NVA Hubschrauber herumflogen. Das könnte die russische Seite vielleicht irritiert haben? Gründungstag des MHG-18 war ja gerade mal 3 Monate vorher. Da es zu diesem Zeitpunkt wohl nur 4 Hubschrauber gab, waren solche Hubschrauberflüge über See sicherlich noch recht ungewöhnlich. Wenn es dann noch Übermittlungsprobleme gab, könnte man auch schnell eine ausländische Maschine angenommen haben und entsprechend reagiert haben. Gerade in diesen Jahren war man offensichtlich verdammt nervös bei Luftraumverletzungen ;) Gab es denn zu diesem Zeitpunkt schon Kennungsgeräte für Hubschrauber?

Bereits am 29.05.1958 wurde durch zwei Mig 17 des Ribnitzer 773 IAP eine belgische RF-84F "gekapert", also abgefangen und ebenfalls in Ribnitz zur Landung gezwungen. Am 20.05.1960 ist eine C-47 der USAF dran. Ebenfalls 773 IAP. Scheint so, als ob die Jungs dort oben auf Abfangen und zur Landung zwingen spezialisiert waren.
 
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MIGMISU

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Im September 1959 verlegte erstmals eine Kette mi-4 des HG von Brandenburg zur Ausbildung an die Küste. Ab April 1960 waren dann die ersten beiden Mi-4 in Parow stationiert. Aufgrund dieser Zeitschiene sind Flüge mit Mi-4 an der Küste also kein Problem.
 
grinch

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EDIT: Grimmi hat dankenswerter Weise den Thread aufgeräumt. Dieses Posting bezieht sich auf ursprüngliche Fragen zum weiter oben eigentlich nur nebenher erwähnten Abfangen einer RF-84F: und ist off-topic

Die Seriennummer der 84er war 52-7237, die Bordnummer FR-13, sie passierte die deutsch-deutsche Grenze erst am 4.7.58 per Tieflader. Der Pilot Lt. Martin Paulus durfte schon nach einer Woche zurückkehren.

Der Link dazu:
http://home.tiscali.nl/vliegmachines/Donderjagers5.htm

"een donderjager in de DDR" das hört sich für mich wirklich gut an.

Hier ein Foto der Maschine "dismantled on the truck" after passing the inner german border.

Im Vordergrund einer der abgerüstete Kraftstoffbehälter. Nach der etwas unfachmännischen russischen Demontage :) war die Kiste reif für eine mehrmonatige Komplettinstandsetzung in England. Schäden sind auch an der Seitenruderflosse im Bild zu erkennen. Das sollte jetzt aber für gewisse Materialsammlungen reichen...
 
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koehlerbv

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Ist der "grinch" hier im richtigen Thread? Es geht hier bisher nur um eine Mi-4 der NVA und eine MiG-21 der GSSD.
Jetzt sind wir bei "Instandsetzung in England" und "Übergabe in Lauenburg" und "belgische Maschine". Irgendwie surrealistisch mittlerweile ...

Bernhard
 

ColdWar

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Bereits am 29.05.1958 wurde durch zwei Mig 17 des Ribnitzer 773 IAP eine belgische RF-84F "gekapert", also abgefangen und ebenfalls in Ribnitz zur Landung gezwungen. Am 20.05.1960 ist eine C-47 der USAF dran. Ebenfalls 773 IAP. Scheint so, als ob die Jungs dort oben auf Abfangen und zur Landung zwingen spezialisiert waren.
War ihre Aufgabe dort oben und die haben sie erfüllt. Ist das mit dem 773. eigentlich so 100%tig? Vielleicht warens ja auch Kräfte aus Parchim?
 
Grimmi

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Ist der "grinch" hier im richtigen Thread? Es geht hier bisher nur um eine Mi-4 der NVA und eine MiG-21 der GSSD.
Jetzt sind wir bei "Instandsetzung in England" ...

Jupp, ist er. Dass bei einer Fragestellung geantwortet wird sollte ja noch erlaubt sein. Aber ich bitte euch, nun wieder einen gepflegteren Umgang miteinander zu pflegen und das chatten via PrivateNachrichten zu machen.
Ich will das interessante Thema nicht müllen.
 

MIGMISU

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Nur zur Ergänzung/ Richtigstellung für "grinch", die Demontage erfolgte durch technisches Personal der LSK/LV.:cool: Auch die Verhandlungen zur Rückführung von Pilot und Technik sollten durch die DDR-Seite geführt werden, da sich das Flugzeug auf dem Hoheitsgebiet der DDR befand.
So, aber nun wieder zum eigentlichen Thema zurück!
 
Thema:

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