Ich geh mal davon aus, dass dein Referat keine Arbeit werden soll, die akademisch / wissenschaftlichen Kriterien in einem Maße entsprechen soll, wie es an einer Uni erforderlich sein sollte.
Ein vielleicht für dich gangbarer und ermeckerbarer Ansatz könnte sein, dir einfach mal das letzte Weißbuch (wie aktuell ist das noch?!) und einige Infos zum Auftrag der Bundeswehr als ganzes und zum Auftrag der Teilstreitkräfte im Einzelnen via dem BMVg bzw. gerne auch über das Presseamt der BW zu Gemüte zu führen.
Dann stellst du die aktuellen Fähigkeiten GROB dem Auftrag der BW gem. Weißbuch gegenüber. Stellst ggf. noch das, was aktuell an Fähigkeitenzuwachs geplant ist, dem ganzen gegenüber und stellst die Frage, ob die Bundeswehr aktuell und ggf. geplant in der Lage ist, ihren Auftrag zu erfüllen. Was das Fähigkeitenprofil der BW angeht, würde ich in unterschiedliche Ebenen / Dimensionen segmentieren, also bspw. personell, strukturell, logistisch, materiell, ausrüstungstechnisch etc. Die Info, wie personalstark die BW ist, wie es ausrüstungstechnisch steht etc. würde ich ggf. nicht aus irgendwelchen Presseartikeln ziehen, sondern entweder SIPRI oder andere offzielle Quellen bemühen! (Zur Not halt noch eher Wikipedia als irgendwelche Presseartikel) Das Ergebnis ergibt dann auch pimaldaumen die Antwort auf die Kernfrage deines Referats. Wenn du das hast, riskierst du zumindest mal keine schlechte Note mehr. Dann kannst du das ggf. mit allem möglichen Input und Beispielen aus Fachpresse, I-Net etc. anfüttern, insofern nötig. Will heißen, wenn du deine antwort auf die Kernfrage hast, kannst du deine Antwort mit entsprechenden Beispielen, die deine These tragen, untermauern.
Falls wirklich ein Vergleich mit der Geschichte gefordert ist, würde ich auf jeden Fall den dezidierten Hinweis abgeben, dass ein Vergleich immer hinken wird, weil sich über die Geschichte der Auftrag der Streitkräfte und das politische Umfeld geändert haben. Will heißen, auch wenn die BW im Kalten Krieg größer war, heißt das nicht notwendigerweise, dass der damalige Auftrag ohne weiteres hätte erfüllt werden können. Kann sein, muss nicht. Gleiches würde ggf. gelten für die Zeit vor Gründung der BRD bzw. Ostdeutschlands. Ein Vergleich mit dem 3. Reich würde da durch diese Brille noch viel mehr hinken. Insofern würde ich bei geschichtlichen Vergleichen so a la "früher war die BW größer und deswegen automatisch alles "besser"" sehr vorsichtig sein. Wenn ein Vergleich mit anderen Streitkräften (dämlicherweise) von der Lehrerschaft gefordert ist, würde ich ebenso vorab darauf hinweisen, dass so ein Vergleich immer hinkt, weil der Auftrag bzw. der gesellschaftliche / politische Anspruch an andere Streitkräfte ein anderer als der Deutschlands ist und diese Streitkräfte dann konsequenterweise anders aufgestellt sind. Allenfalls bietet sich hier ein Vergleich mit anderen NATO-Streitkräften innerhalb Europas an, weil das Auftragsprofil in vielerlei Hinsicht harmonisiert sein dürfte.
Schließlich könnte man noch die Beantwortung der Kernfrage des Referats daran festmachen, wie Gesellschaft und Politik die aktuelle und absehbare Bedrohungslage definieren (das würde ich kurz darlegen: Ist es ein konkreter Gegner, ist es eine diffuse Bedrohungslage aus allem, was so in der Welt passiert etc.) und dann versucht zu klären, ob das aktuelle und absehbare Fähigkeitenprofil der BW (wieder gemäß den einzelnenen Betrachtungsdimensionen) unsere Streitkräfte in die Lage versetzen, der Bedrohungslage im geforderten Maße zu begegnen.
(Sein wir ehrlich, jeder kennt die Antwort), aber wenn ich noch Schüler wäre, würde ich mein Referat so ungefähr aufbauen.
Halbwegs kredible Quellen, auf denen man das ganze aufbauen könnte, ohne das Geschmeckle der mangelnden Objektivität zu erwecken wären in meinen Augen:
- Weißbuch und Pressezeugs des BMVg
- Presseamt der BW und der einzelnen Teilstreitkräfte (an die kann man E-Mails schicken und man kann die auch anrufen - die Damen und Herren dort sind in der Regel sehr nett.)
- Pressestab der NATO
- Informationen des Wehrbeauftragten
- Informationen vom Deutschen Bundeswehrverband
- SIPRI als eher unabhängige Informationsquelle
- Ich wäre SEHR vorsichtig mit Artikeln aus Medien wie SPIEGEL, STERN, BILD, ZZ und wie sie alle heißen. Alles was keine fachpresse ist, hat meißt noch weniger Ahnung als erwähnte Fachpresse und KANN zumindest mitunter auch mal recht tendenziös sein. Zumindest würde ich sie nicht unreflektiert als Quellen heranziehen oder ddie Quellen hier mal ins FF für eine fundierter Kommentierung einstellen.
- ggf. gibt es Studien und Material von spezialisierten Think Tanks?
Vielleicht ist das aber auch schon zu viel des Guten?! Viel Erfolg und gutes Gelingen!