Fliegen über Rügen und Hiddensee.
1.) Der Segelflug - weitere folgen.
(ostSeh) Wer heute in Rostock-Laage am dortigen Verkehrsflugplatz auf einer dortige Wandkarte der Gruppe für Luft- und Raumfahrt aus Rostock schaut, könnte annehmen, dass luftfahrtrelevante Orte MVs in Stralsund enden.
Dem ist nicht so!
Rügen hatte 1914-1918 eine erste Seefliegerstation auf dem Bug. Die wurde demilitarisiert, spätestens aber ab 1933 wieder offiziell aufgebaut. 1945 erfolgte eine zweite und wie sich herausstellte, verfrühte Demilitarisierung.
Dazwischen gab es die Lücke des Versailler Vertrages, der den Segelflug vergessen hatte..
Und so entwickelte sich in Alt Reddevitz mit Modellflug und den üblichen frühen Segelflugzeugen wie dem Schädelspalter oder dem SG38, jedoch auch Zug um Zug geschlossenne Kisten ein Hangsegelfluggelände mit Landeplatz, auf dem später auch Windenstarts absolviert wurden.
Der Segelflug wurde sehr schnell von der FliegerHJ okkupiert, wie danach auch die GST in der DDR ähnliche Strukturen nutzte.
Der Platz war so lange relevant, wie der spätere Thermikflug durch beispielsweise Hanna Reitsch an der Wasserkuppe noch nicht entdeckt war. Wer die #c oder später schon die #b machen wollte, musste sich bei der Luftwaffe verpflichten.
Ich traf auf den alten Maler Bernhard Meußling, der auf einen Höhenmesser im Regal angesprochen, ganz erstaunt zurückfragte, ob ich was davon verstehe? Dann begann er nach siebzig Jahren erstmal wieder darüber zu sprechen, wovon er als Fluglehrer 1945 auf Bitten der Familie bis auf den Höhenmesser und das Modell alles vernichtet hatte.
Die Sowjets taten dann 1945 das ihre, rollten die Segelflugzeuge vor die Halle, welche seit 1944 mit Tarnfarben versehen waren und somit Kriegsgerät und fackelten alle ab.
Später mit Weiterentwicklung des Thermikfluges und dessen Nutzung in der Breite begann ein Hangsegelfluggelände am Reddevitzer Fliegerberg uninteressant zu werden.
Die Nähe zum Wasser und damit der Grenze taten zu DDR-Zeiten ihr Übriges und so hatte später selbst Stralsund Mühe, den Segelflug mit der Fliegergruppe aus der Volkswerft aufrecht zu erhalten.
Ein kleiner Rutschhang existierte übrigens auch noch von einer Bergener Gruppe, die Richtung Strüßendorf auf Höhe des heutigen Storchennestes rechts von der Straße (abwärts) trainierte. Die sollen später auch nach Alt Reddevitz gegangen sein.
Der Pendelbock zum Austarieren im Wind zu üben.
Windenstart auf der Talwiese: Fertig, stramm, los...
Da gäbe es noch viele zu identifizieren, die erstaunlicherweise heute vielfach auch in British Columbia leben und sich über diesen Beitrag in einer längeren Publikation zusammenfanden.
Der ehemalige Platz der Halle..
Blick hinein an einem Aktiven vorbei.. (Siegbert Hinz)
Winter rund um den Thiessower Hafen.