BeHell
Fluglehrer
@ Hans : Herzlichen Dank für den Tipp mit der Chronik. Ich habe sie via eBay erstanden. Neben dem Foto und der Zeichnung enthält sie einen Text den ich hier wiedergeben :
Das Propellerboot „Seeteufel“
Im Jahr 1927 sorgte ein Boot besonderer Bauart auf der Müritz für Aufsehen. Es war das Propellerboot des Maschinenschlosser Wilhelm Schleuer aus Waren (Müritz).
Schleuer, Jahrgang 1895, geboren in Berlin, war während WK1 Pilot eine Aufklärungsflugzeuges. Schon als Jugendlicher hatte er sich für die Fliegerei begeistert und besuchte oft den Flugplatz Berlin-Johannisthal. Nach WK1 kam Schleuer nach Waren und arbeitete als Maschinenschlosser im Sägewerk. Doch das Fliegen ließ ihn nicht los und so beschloss er sich selbst ein Flugzeug zu bauen. Da der Flugzeugbau in Deutschland lt. dem Versailler Vertrag bis 1922 verboten war beschäftigte er sich anfangs nur mit der Konstruktion eines Sportflugzeuges. Sein Entwurf sah einen Eindecker vor der mit Radfahrwerk oder mit Schwimmern ausgerüstet werden konnte. 1926 begann der mit dem Bau in einer Baracke an der Feißneck. Zur Flugerprobung der Maschine kam es jedoch nicht da es sich herausstellte das seine Pilotenlizenz in der Zivilluftfahrt nicht anerkannt wurde. Für eine nochmalige Ausbildung fehlte Schleuer jedoch das Geld.
So kam er auf die Idee sein Flugzeug in ein Flugboot umzubauen. Es entstand eine Kabine die Platz für sieben Passagiere bot. Die Schwimmer wurden verstärkt und vergrößert und besaßen eine Länge von ca. 7 Metern. Die Kabine war ca. 5 Meter lang und ca. 2,30 Meter breit. Ein wassergekühlter Motor mit 80 PS trieb den Propeller an. Das Ruder befand sich zwischen den beiden Schwimmern. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 60 km/h – für ein Boot eine sehr hohe Geschwindigkeit.
1927 wurde das Propellerboot auf den Namen „Seeteufel“ getauft und auf der Müritz eingesetzt. Der flugzeugähnliche Start und das Motorengeräusch erregte immer wieder Aufmerksamkeit. Ende 1928 musste Schleuer allerdings seinen Fahrbetrieb einstellen, da die Einnahmen die Kosten nicht deckten. Nachdem sich kein Käufer für die Maschine fand wurde der „Seeteufel“ 1929 abgewrackt.
Quelle : „Chronik für Waren (Müritz) – Ernstes und Heiteres aus vergangene Tagen“ von Friedrich-Wilhelm Kruse, 2002, Verlag Wolfgang Schuboth, 17213 Malchow.
.....
An den Artikel in der J&P kann ich mich auch noch wage erinnern. Irgendwo hab ich auch noch das Heft. Ich bezweifel aber das der Artikel etwas mit dem "Seeteufel" zu tun hat. Ähnliche Idee -mehr m.E. aber nicht.
Als Modellbauer frage ich mich aber warum noch kein Kleinserienhersteller auf die Idee gekommen ist hiervon einen Bausatz zu machen. Gut - es würde wahrscheinlich kein big-seller werden. Aber dafür wäre es ein echter Exot ....
Grüße,
Bernd
Das Propellerboot „Seeteufel“
Im Jahr 1927 sorgte ein Boot besonderer Bauart auf der Müritz für Aufsehen. Es war das Propellerboot des Maschinenschlosser Wilhelm Schleuer aus Waren (Müritz).
Schleuer, Jahrgang 1895, geboren in Berlin, war während WK1 Pilot eine Aufklärungsflugzeuges. Schon als Jugendlicher hatte er sich für die Fliegerei begeistert und besuchte oft den Flugplatz Berlin-Johannisthal. Nach WK1 kam Schleuer nach Waren und arbeitete als Maschinenschlosser im Sägewerk. Doch das Fliegen ließ ihn nicht los und so beschloss er sich selbst ein Flugzeug zu bauen. Da der Flugzeugbau in Deutschland lt. dem Versailler Vertrag bis 1922 verboten war beschäftigte er sich anfangs nur mit der Konstruktion eines Sportflugzeuges. Sein Entwurf sah einen Eindecker vor der mit Radfahrwerk oder mit Schwimmern ausgerüstet werden konnte. 1926 begann der mit dem Bau in einer Baracke an der Feißneck. Zur Flugerprobung der Maschine kam es jedoch nicht da es sich herausstellte das seine Pilotenlizenz in der Zivilluftfahrt nicht anerkannt wurde. Für eine nochmalige Ausbildung fehlte Schleuer jedoch das Geld.
So kam er auf die Idee sein Flugzeug in ein Flugboot umzubauen. Es entstand eine Kabine die Platz für sieben Passagiere bot. Die Schwimmer wurden verstärkt und vergrößert und besaßen eine Länge von ca. 7 Metern. Die Kabine war ca. 5 Meter lang und ca. 2,30 Meter breit. Ein wassergekühlter Motor mit 80 PS trieb den Propeller an. Das Ruder befand sich zwischen den beiden Schwimmern. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 60 km/h – für ein Boot eine sehr hohe Geschwindigkeit.
1927 wurde das Propellerboot auf den Namen „Seeteufel“ getauft und auf der Müritz eingesetzt. Der flugzeugähnliche Start und das Motorengeräusch erregte immer wieder Aufmerksamkeit. Ende 1928 musste Schleuer allerdings seinen Fahrbetrieb einstellen, da die Einnahmen die Kosten nicht deckten. Nachdem sich kein Käufer für die Maschine fand wurde der „Seeteufel“ 1929 abgewrackt.
Quelle : „Chronik für Waren (Müritz) – Ernstes und Heiteres aus vergangene Tagen“ von Friedrich-Wilhelm Kruse, 2002, Verlag Wolfgang Schuboth, 17213 Malchow.
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An den Artikel in der J&P kann ich mich auch noch wage erinnern. Irgendwo hab ich auch noch das Heft. Ich bezweifel aber das der Artikel etwas mit dem "Seeteufel" zu tun hat. Ähnliche Idee -mehr m.E. aber nicht.
Als Modellbauer frage ich mich aber warum noch kein Kleinserienhersteller auf die Idee gekommen ist hiervon einen Bausatz zu machen. Gut - es würde wahrscheinlich kein big-seller werden. Aber dafür wäre es ein echter Exot ....
Grüße,
Bernd