Flugzeugträger

[Luftpirat]

vor längerer Zeit war ein Artikel, bzw. Wettbewerb in Stars and Stripes, nach dem Motto witzige Bilder aus den Streitkräfteleben. Und ein ehm. Vorgesetzter des unbekannten Musikus schickte dieses Bild an Stars and Stripes. Mit den kleinen Untertitel das dieser Musikus der Bordkomiker war. Und bei einer seiner Gags ist er eben Potographiert worden.
Bin aber dabei mehr über den Musikus herauszubekommen, bzw. Bilder herzubekommen, da der Einsender schrieb das der Musikus Cat Officer war und er schon mal mit dem Pyjama am Cat seinen Dienst versah, oder mit Hawaihemd.

@ GFF, Intrepid: ach natürlich, eine "Instrumentenlandung"... :D

Wenn ich recht vermute hat diesen Crash der Pilot überlebt, zumindest läßt es die Vermutung nahekommen wenn man das letzte Bild sich betrachtet.

Ja. Ich las, es war sogar ein Testpilot, der mit seiner Panther in den Abluftsog am Trägerheck geraten und zerschellt ist. Er hat den Absturz relativ unbeschadet überstanden und ist auch danach noch weiter im Trägerbetrieb geflogen.

 

[GFF]

Ja. Ich las, es war sogar ein Testpilot, der mit seiner Panther in den Abluftsog am Trägerheck geraten und zerschellt ist. Er hat den Absturz relativ unbeschadet überstanden und ist auch danach noch weiter im Trägerbetrieb geflogen.[/QUOTE]



Manchmal muß ein Mensch einfach Glück haben, nach solch einen Crash.

 

[Luftpirat]

Ich habe nur ein Video mit einer sehr kurzen Sequenz dieses Unfalls gefunden. Es zeigt aber, wie die Aufprallenergie sich zum einen an der Bruchstelle der F9F und zum anderen über die Vorwärtsbewegung des Rumpfbugs abbaut. Der Pilot hat das Glück, dass die Wucht ihn flach über das Deck fegt. Die Überschläge hat er gut überstanden, vor allem aber auch die spektakuläre Feuerwalze, die nach dem Stillstand - zu seinem Glück - nicht das Cockpit einhüllt.

 

[Luftpirat]

Curtiss XF15C-1 "Stingaree"

Die Curtiss XF15C-1 gehörte zur Generation der Trägerflugzeuge mit Hybridantrieb, d. h. einem 'klassischen' Pratt & Whitney R-2800-Kolbenmotor im Bug und einem frühen Düsenstrahltriebwerk Allis-Chalmers J36 (Lizenzbau des DeHavilland Halford H-1B 'Goblin') im Heck, ähnlich wie ihre bekanntere Zeitgenossin, die Ryan FR Fireball.

Im April 1944 erteilte die U. S. Navy der Firma Curtiss einen Entwicklungsauftrag über drei Prototypen. Die XF15C "Stingaree" war insgesamt leistungsstärker als die FR "Fireball", aber sie sollte der letzte Marinejäger aus dem Hause Curtiss werden. Ein wichtiger Grund für die Entscheidung zu Gunsten der Ryan war auch die Tatsache, dass die XFR-1 mehr als ein Jahr Entwicklungsvorsprung vor ihrer Konkurrentin, der XF15C, hatte.

Hier eine nette Luft-Luft-Aufnahme des ersten Prototyps der Curtiss XF15C:

Foto: USN

 

[Luftpirat]

Die Navy entschied sich noch vor einem Vergleichswettkampf zwischen der Ryan FR und der Curtiss F15C für einen Serienauftrag über 300 "Feuerbälle" von Ryan. Nach der Kapitulation Japans zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Auftrag auf nur 66 FR-1 gekürzt. Zu einer Trägererprobung der XF15C ist es in Folge dieser Beschaffungsentscheidung nicht mehr gekommen, daher flog der "Stachelrochen" zumindest während der Flugerprobung des Mischantriebs wie übrigens auch die XFR-1 "Fireball" ohne seinen "Heckstachel", soll heißen: Fanghaken.

Der Name "Stingaree" bezeichnet umgangssprachlich den Stachelrochen, er wird aber auch heute noch häufig für ein ehemaliges (um 1900 herum) Rotlicht-, Spieler- und Unterwelt-Stadtviertel von San Diego verwendet. :D

Hier eine andere Aufnahme während des selben Fluges:

Foto: USN

 

[Luftpirat]

Insgesamt drei Curtiss XF15C-1 (BuNos 01213 bis 01215) wurden - an Stelle eines gestrichenen Produktionsloses für die SB2C-1 Helldiver - gebaut. Die erste von ihnen flog erstmals am 27.02.1945 und stürzte wegen Motorversagens des Kolbentriebwerks am 08.05.1945 bei der Landung ab. Curtiss' Cheftestpilot Henry Lloyd Child kam dabei ums Leben. Die beiden folgenden Prototypen wurden darauf hin mit einem T-Leitwerk zur Verbesserung der Steuerungsstabilität ausgestattet. Am 9.7.1945 erfolge der erste Flug mit Jetantrieb.

Hier ein Foto des zweiten Prototyps nach der grundlegenden Modifikation des Leitwerks. An der langen Seitenleitwerkswurzel erkennt man den großen Nachholbedarf an Längsstabilität. Diese Ausführung war aber immer noch nicht zufriedenstellend, denn später wurde das rund auslaufende Rumpfheck begradigt und damit der Luftstrom im Heckbereich stärker geglättet.

Foto: USN

 

[Luftpirat]

Da der Hybridantrieb neben den Vorteilen auch die Nachteile beider Antriebsarten inklusive beider Gewicht, doppeltem Wartungs-, Ersatzteil- und Treibstoffbedarf vereint, blieb er Erprobungsvehikeln vorbehalten und hat sich im Einsatzbetrieb nicht durchgesetzt.

Allein die North American AJ "Savage" wurde als Bomber mit Mischantrieb in großem Stil bei der U. S. Navy eingesetzt. Sie hatte neben ihren beiden Kolbenmotoren ein Strahltriebwerk im Rumpfheck, das aber nach kurzer Einsatzzeit in der Flotte gegen eine Schlauchhaspel zur Luftbetankung getauscht wurde. Diese Rumpföffnung wurde zwar schlussendlich nicht für die Betankung genutzt, aber nach wenigen Jahren wurde das Düsentriebwerk aus den o. g. Gründen dennoch bei allen Savages ausgebaut und die Bomberrolle wurde ab 1956 rein düsengetriebenen Mustern übertragen.

Hier haben wir den zweiten Prototypen der XF15C mit dem modifizierten Leitwerk in seiner endgültigen Form.

Foto: USN

 

[Luftpirat]

Bei der XF15C sollte das Strahltriebwerk zusätzlichen Schub beim Start und in Kampfsituationen entfalten. Die XF15C erreichte 600 km/h im reinen Prop-Antrieb und maximal 755 km/h mit Jetantrieb. Gegen reine Jets hatte dieser Mischantrieb bei Jagdflugzeugen also leistungsmäßig keine Chance.

Im Oktober 1946 wurde das XF15C-Programm aufgegeben, und 1947 verabschiedete sich die U. S. Navy gänzlich vom Konzept des Mischantriebs für ihre Kampfflugzeuge. Die Zukunft gehörte Mustern wie der FH-1 Phantom, FJ-1 Fury und dann den beiden in Großserie gebauten Typen F2H Banshee und F9F Panther. Der dritte Prototyp der XF15C wurde noch bis 1948 weiterhin beim Naval Air Test Center (NATC) erprobt.

Hier haben wir eine Aufnahme des zweiten Prototyps beim Überlandflug.

Foto: USN

 

[Luftpirat]

Die dritte XF15C steht heute in den Markierungen des NATC im Quonset Air Museum in Rhode Island. Auf diesem Museumsfoto sieht es aus, als wäre der dritte Prototyp später mit einem (schwarz-weiß gestreiften) Fanghaken unter dem Hinterrumpf ausgerüstet worden. Siehe auch hier.

Dieses Flugzeug soll das allerletzte in der langen, ruhmreichen Geschichte des Herstellers 'Glenn H. Curtiss Aeroplane Company' gewesen sein, deren Geschichte bis ins Jahr 1904 zurück reicht. Im Handel gibt es übrigens von den Herstellern 'RVHP' und 'Olimp PRO Resin' jeweils Modellbausätze der frühen als auch der späten XF15C im Maßstab 1:72.

Wen's interessiert: hier noch eine Seite mit verschiedenen Flugzeugtypen mit Mischantrieb.

Foto: Richard Connell (ARC Forum)

 

[GFF]

Hallo Luftpirat

sag mal wo hast Du die Informationen für die XF15C her ????
Da ich selbst am Suchen bin was über diese Maschine geschrieben wurde.

Gruß

GFF

 

[Luftpirat]

Moin GFF!

Tja du, das steht alles im Internet. Und es gibt da noch einige weitere Quellen, die sich nur am Rande mit der XF15C befassen. Wenn man die in Ruhe studiert, bekommt man am Ende fast so viele Infos zusammen wie eine spezifische Fachliteratur. ;)

Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis Steve Ginter auch über diesen Typ einen Band seiner 'Naval Fighters' verfasst. An veröffentlichten Bildern mangelt es nämlich noch etwas. Einiges dürfte in den Archiven der Navy und der Curtiss Wright Corporation schlummern, die es nämlich immer noch gibt.

Gruß
Luftpirat

 

[GFF]

Hallo Luftpirat

Wenn man nur in die Firmenarchive kommen könnte, was da für Schätze lagern.

Gruß

GFF

 

[Luftpirat]

Was einmal weg ist, ist weg!

Jeden stöbern zu lassen geht natürlich nicht, dazu ist das Material auch zu kostbar. Aber wenn du ernsthaft ein Buch über die XF15C in Angriff nehmen würdest, GFF, bekämest du sicher auch persönlich Zugang zu den entsprechenden Archiven.

Als 1997 der Stützpunkt NAS Alameda in Kalifornien geschlossen wurde, ist auch unglaublich viel wertvolles Zeug (u. a. historische Fotoarchive) quasi entrümpelt und verschleudert worden, und teils auf dem Sammlermarkt gelandet. Man kann darüber streiten, ob diese besonders "marktwirtschaftliche" Art der Öffnung nicht doch eher einen Verlust für die interessierte Öffentlichkeit darstellt.

Vieles ist damals sicher verschütt' gegangen, weggeworfen worden oder an Sammler in alle Welt gegangen, so dass dieses Material für eine Recherche verloren ist, wenn es nicht wieder freiwillig an die suchende Fachwelt herangetragen wird. :(

Immerhin sind das Puzzlestücke einer bewahrenswerten Luftfahrt- und Technik-, aber auch Siedlungs- und Kulturgeschichte (der 'Neuweltindianer')... :D

 

[GFF]

Die Idee von der XF15C stammt ja eigendlich von der Ryan FR Fireball die ihren Erstflug um 1944 hatte. Genauso wie die XF15C hatte sei einen Mischantrieb.
Ursprünglich waren mal 1300 Fireball´s bestellt, tatsächlich sind nur 66 FR Fireball´s ausgeliefert worden. Welche Gründe die Navy bewogen haben den Auftrag nur auf 66 Maschinen zu stonieren bleibt mir unbekannt.
Zumindest wurde eine Staffel damit ausgerüstet es war die VF66
Die Ryan FR Fireball war als Trägergestützer Jagdbomber gedacht gewesen.
Wie auch bei der XF15C gibt sehr wenig geschriebenes zu diesem Flugzeug, desgleichen sieht es mit Bildern aus. Die wenigen Bilder die es gibt sind leider Urheberrechtlich geschützt.
Somit kann ich auch kein Bild vorweisen, dafür die technischen Daten.


Ryan FR Fireball

Type: carrier-based fighter-bomber
Crew: 1
Armament: four .50 inch machine guns
up to 1,000 lb. of bombs, or 8 5" rockets

Specifications:
Length: 32' 4" (9.86 m)
Height: 13' 7.25" (4.15 m)
Wingspan: 40' 0" (12.19 m)
Wing area: 275 sq. ft (25.55 sq. m)
Empty Weight: 7915 lb (3590 kg)
Max Weight: 10,595 lb (4806 kg) max at takeoff

Propulsion:
No. of Engines: 1+1
Powerplant #1: Wright R-1820-72W Cyclone radial
Powerplant #2: General Electric J31-GE-3 turbojet
Horsepower: 1425 hp (piston)+1600 lb thrust (jet)

Performance:
Range: 1030 miles (1658 km)
Cruise Speed: 153 mph ( 246 km/h)
Max Speed (both): 426 mph ( 686 km/h) at 18,100 ft
Max Speed (piston only): 295 mph ( 745 km/h) at 16,500 ft
Ceiling: 43,100 ft (13,135 m)

 

[GFF]

Bei Amazon kann man ein Buch über die Ryan FR Fireball erwerben.
Aus der Mini in Action Serie No.5
Dieses Büchlein ist für meine Begriffe mit Vorsicht zu geniesen

 

[GFF]

Dieses Bild der US Navy zeigt sehr schön die Rayn FR Fireball.

Etwas wiedersprüchlich finde ich die Aussagen im Netz warum der Auftrag stoniert wurde. Behauptet wird weil der Krieg mit Japan zu ende war.
Anderseits hat man die XF15C weiter fociert.

 

[Diamond Cutter]

Dieses Bild der US Navy zeigt sehr schön die Ryan FR Fireball.

Etwas wiedersprüchlich finde ich die Aussagen im Netz warum der Auftrag storniert wurde. Behauptet wird weil der Krieg mit Japan zu Ende war.
Anderseits hat man die XF15C weiter forciert.

Naja aber letztendlich waren doch beide Typen eh nur als Übergangsmuster geplant, da doch bereits an reinen Jets gearbeitet wurde.
Übrigens hab ich mal gelesen, dass die Ryan FR-1 'Fireball' ungemein wendig gewesen sein soll und bei Übungsluftkämpfen solch etablierte Typen wie 'Hellcat' und 'Corsair' locker auskurvte!

Gruß
André

 

[GFF]

Ja war sie um so verwunderlicher ist es das eben nur diese 66 Maschinen gebaut wurden und wenn ich mich recht erinnere 1949/50 wieder ausgemustert zu werden, wärenddessen die Corsair noch im Korea Krieg flog.

 

[Diamond Cutter]

Um mal kurz aus der Vergangenheit aufzutauchen:
Bei airliners.net bin ich über zwei Bilder gestolpert, die mich stutzen ließen.
Schaut erst mal hier und hier.
Meines Wissens nach ist doch VFA-125 nur eine Fleet Readiness Squadron (FRS), in der junge Piloten auf die 'Hornet' umgeschult werden.
Bei der Aufschrift "USS Kitty Hawk" könnte man doch glatt auf die Idee kommen, dass die 'Rough Raiders' eine Einsatzfahrt auf CV-63 mitgemacht haben könnten.
Aber laut gonavy.jp hatte die Staffel nie ein Deployment.
Weiß jemand etwas Näheres?

Gruß
André

 

[GFF]

Ist nur eine Vermutung, kann sein das die Flugzeuge ausgeliehen wurden. Will sagen die Piloten kamen von anderen Staffeln.
Ja ich weiß es klingt etwas komisch.