Gibt es keine offiziellen/zertifizierte Stellen, welche die ADS-B zur Verfügung stellen könnten?
Ich vermute dass das Problem die Flughöhe war. Die Radardaten der Bundeswehr zeigen eben nur das, was das Radar noch "sehen" kann. Die letzten Momente des Tiefflugs kann auch die Bundeswehr nicht mehr erfassen. FR24 hat den Vorteil, dass da hunderte oder tausende Empfänger kreuz und quer in Deutschland verteilt sind. Wenn ein FR24 Empfänger irgendwo in der Umgebung im Westerwald stand, hat der tatsächlich am Unfallort eine bessere Abdeckung und liefert noch Daten, wenn BW/DFS schon nichts mehr sehen. Bundeswehr/DFS betreiben nicht annähernd so viele Empfänger wie FR24 - brauchen sie ja auch nicht, um Flugzeuge in Reiseflughöhe zu verfolgen.
Ansonsten sollte man nicht vergessen, dass es hier nicht um eine Untersuchung zur Schuld geht. Vor Gericht wären die FR24 Daten natürlich nicht verwertbar. Die Unfalluntersuchung kann sich aber durchaus auf alle möglichen Daten stützen, um einen Sachverhalt so gut wie möglich zu erklären - solange sie die Daten für plausibel hält. Und die Plausibilität konnten sie ja prüfen, weil für an den Anfang des Flugs auch Daten der Bundeswehr zum Vergleich vorlagen. In diesem Fall geht es ja auch um ADS-B Daten - das ist schon etwas anderes, als Fälle, bei denen FR24&Co die Position nur durch Triangulation des einfachen Transponder-Signals erfassen. Letzteres ist in der Tat sehr ungenau. ADS-B Daten enthalten dagegen schon die digitale Information zur Position - das muss man tatsächlich nur empfangen und speichern.