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Space Cadet
Wäre schade, immerhin eines der letzten Dinos am Himmel (auch wenn eigentlich neu).Für ein Milliarden-Rüstungsprojekt könnte es „eng“ werden.
Der Verteidigungsausschuss hat den Rüstungsminister unmissverständlich aufgefordert, das Vorhaben zur Beschaffung neuer Aufklärungsflugzeuge Nimrod MRA.4 genau unter die Lupe zu nehmen. Das vergangene Jahr habe weitere Kostensteigerungen gebracht, und man liege überdies nun mehr als sieben Jahre hinter dem Zeitplan. Sollte BAe-Systems die Flugzeuge nicht in einem für die Streitkräfte akzeptablen Zeitplan und mit allen benötigten Fähigkeiten liefern, müsse man sich aus dem Vorhaben zurück ziehen.
Marineforum - Nimrod MRA.4 (Foto: RAF) 1992 hatte das Verteidigungsministerium begonnen, nach einem Ersatz der in den frühen 70er Jahren beschafften, mit maritimem Auftrag von der Royal Air Force als Seefernaufklärungs- und U-Jagdflugzeuge (MPA) eingesetzten Nimrod MR2 zu suchen. Über die reine MPA-Rolle der alten Nimrod hinaus gehend, sollten die neuen Flugzeuge auch übergreifende Aufklärungsaufgaben für einen TSK-Verbund wahrnehmen.
Gegen hochrangige internationale Konkurrenz erhielt 1996 die heimische British Aerospace (BAe) den damals mit etwa 2,3 Mrd. Euro veranschlagten Auftrag zum Bau von 21 Nimrod MRA.4, die ab 2002 geliefert werden sollten.
Schon 1999 musste BAe eingestehen, dass erste Flugzeuge frühestens 2005 fertig sein könnten. Man habe die Anforderungen an die Vorbereitungsarbeiten für das Projekt unterschätzt. Medien bezifferten das Vorhaben auf nunmehr bereits etwa 3,5 Mrd. Euro. Anfang 2003 wurde kurzzeitig erwogen, das gesamte „zusehends fragwürdige“ Vorhaben wieder zu streichen. Da dies allerdings die völlige Abschreibung der bereits gezahlten Entwicklungskosten von 2,2 Mrd. Euro bedeutet hätte, gab man sich „zähneknirschend“ zuversichtlich, das Projekt doch noch zum Abschluss führen zu können. 2006 waren die Kosten bereits auf etwa 5,5 Mrd. Euro angestiegen, ohne dass BAe bisher über Prototypen hinaus auch nur ein einziges Serienflugzeug gebaut hatte.
Im April 2006 wollte das Ministerium BAe die Genehmigung zum Beginn der Serienfertigung von zwölf Flugzeugen erteilen; das Einsatzgeschwader im schottischen Kinloss sollte dann seine erste Nimrod MRA.4 in 2009 übernehmen können. Es ist nicht ganz klar, ob und in welchem Umfang diese Serienproduktion inzwischen angelaufen ist. Die jetzige Erklärung des Verteidigungsausschusses lässt da gewisse Zweifel aufkommen.
http://www.globaldefence.net/newsflashes/defence_news/fuer_ein_milliarden_ruestungsprojekt_koennte_es_eng_werden__6889_113.html
Bild aus selber Quelle.