Nähere Informationen
Hallo!
Die Informationen zur Maschine sind korrekt, hier Informationen zum Unfallhergang und das Ergebnis der Unfall-Untersuchung:
Die Unfallmaschine, eine KC-135E des141. ARW (ANG, Fairchild AFB, Washington) war für einen Zwei-Wochen-Zeitraum zur Unterstützung der E-3A „Sentry“ der NATO an der NATO Air Base in Geilenkirchen stationiert.
Am Abend des Unglücks, Start war um 17.30 Uhr, wurde die Maschine mit dem Rufzeichen „Esso 77“ zur Routine-Luftbetankung über der Nordsee eingesetzt. Eine halbe Stunde vor der Landung, um 20.31 Uhr, nahm die Besatzung mit der AB Geilenkirchen Funkkontakt auf und meldete „…will be back in Geilenkirchen in 30 minutes … airplane is fine …“
Das Wetter war mit Flugsichten um die sieben bis zehn Kilometer bei leichtem Regen und Schneetreiben zwar nicht optimal, aber gut genug für einen Anflug mit anschließender Landung. Die Piloten entschieden sich zum Instrumentenanflugverfahren (ILS) auf Landebahn 27.
Aufgrund des hohen Verkehraufkommens erhielt die Besatzung erst relativ spät die Freigabe zum Sinkflug. Das wiederholte Angebot der Flugsicherungsstelle, noch einige Verzögerungskurven zu fliegen, lehnte die Besatzung jedoch ab und versuchte, den vorgeschriebenen Gleitpfad fünf Kilometer vor dem Landepunkt einzunehmen. Der dadurch steilere Sinkflug führte sie durch Schichtwolken mit Regen und Schnee.
Wie so oft bei Unfällen kamen auch hier mehrere ungünstige Faktoren zusammen – so war die Anflugbefeuerung in Geilenkirchen nicht identisch mit dem, was die Besatzung von ihrem Heimatflugplatz gewohnt war. Das Flugunfall-Untersuchungsteam vermutet, dass dies beim Piloten zu dem Eindruck führte, er befände sich schon niedriger über der Landebahn als er tatsächlich war. Trotz einer Flugerfahrung von mehr als 2000 Stunden in der KC-135 war er sich dieses Phänomens möglicherweise nicht bewusst. Er hatte seit über zwei Monaten keine Nachtlandung mehr durchgeführt. Durch die hohe Sinkrate stieg die Anfluggeschwindigkeit, was es dem Piloten zusätzlich erschwerte, die Maschine in der vorgesehenen Aufsetzzone zu landen. Augenzeugen zufolge schwebte „Esso 77“ auf einer Strecke von 700 Metern über die Landebahn bis der Pilot den Landevorgang schließlich abbrach.
Mit dem Funkspruch „On the go“ leitete die Besatzung das Durchstartverfahren ein. Nur Sekunden später zeigte die Flugzeugnase fast senkrecht in den Nachthimmel. Die Geschwindigkeit nahm weiter ab, bis die Luftströmung über den Tragflächen und in den vier Triebwerken abriss. Flammen schossen aus den Triebwerksauslässen. Die steuerlose Maschine kippte in 400 Metern Höhe nach rechts ab und bohrte sich Sekunden später in ein Waldstück unweit der Landebahn.
Was sich genau an Bord von „Esso 77“ in den letzten Minuten und Sekunden ereignete, wird für immer ein Rätsel bleiben. Die KC-135E verfügt im Gegensatz zur zivil genutzten 707-Variante über keinen Flugdatenschreiber. Das Flugunfall-Untersuchungsteam musste sich zur Rekonstruktion des Unfallhergangs hauptsächlich auf Zeugenaussagen, Radaraufzeichnungen sowie der Analyse der wenigen nicht vom Aufschlagbrand erstörten Wrackteile stützen.
Spektakulärstes Fundstück war die Höhenrudertrimmung, die eine Stellung von 7,5 Grad nach oben zeigte. Eine Stellung, bei der es der Besatzung in dieser Situation unmöglich war, die Maschine in eine horizontale Fluglage zu steuern. Denn eigentlich sollte die Trimmung bei einem Durchstartmanöver 1,5 Grad nach unten zeigen. Ob es durch Fehlverhalten der Besatzung oder durch technisches Versagen zu dieser Differenz von 9 Grad kam, konnte selbst nach mehreren Flugtests und aufwendigen Analysen nicht definitiv geklärt werden.
Zu der Frage nach Aufnahmen: ja, ich besitze Aufnahmen, die ich aber aufgrund der "Quelle" nicht hier einstellen und auch nicht per Mail verschicken werde. Daher mein Tipp: im Archiv lokaler Zeitungen nachschauen (Aachener Nachrichten, Geilenkirchener Nachrichten, Heinsberger Nachrichten).
Ein Bsp.:
http://www.militarypolice.de/modules.php?name=Sections&sop=viewarticle&artid=13
Es grüsst der durstige Mann