...
Militärexperten sagen jedenfalls, dass sich die Unterstützer der Ukraine vor einer Entscheidung über Kampfjetlieferungen darauf einigen müssten, was dieser Schritt militärisch bewirken soll.
Die russischen MiG-29-Jets beispielsweise, deren Abgabe aus den Beständen mittel- und osteuropäischer Nato-Partner nun erwogen wird, sind vor allem auf den Luftkampf gegen andere Jets ausgerichtet – und weniger für den Abwurf von Bomben oder Raketen zum Ausschalten feindlicher Stellungen.
Derzeit allerdings dringen kaum noch russische Jets in den ukrainischen Luftraum ein, da sie einen Abschuss durch die ukrainische Flugabwehr fürchten. Für den Start ihrer Raketen bleiben sie meist im russischen oder belarussischen Luftraum. Folglich wäre der unmittelbar militärische Effekt der MiG-29 überschaubar.
Gleichwohl betonen Militärs, dass schon das Symbol überlassener Flieger die Moral der ukrainischen Armee beim Kampf gegen die Russen deutlich steigern dürfte.
F-16-Kampfjets als Gamechanger
Ganz anders wäre jedoch die Lage, wenn die Ukraine F-16-Kampfjets erhalten würden. Mit den Jets aus US-Produktion könnten die Ukrainer nicht nur Ziele in den von den Russen besetzten Gebieten in der Ostukraine bombardieren, sondern zum Beispiel auch Punkte jenseits der russischen Grenze, von denen derzeit Raketen auf die Ukraine abgefeuert werden.
Militärisch wäre dies sehr effektiv. Aber solche Attacken außerhalb der Ukraine wären genau die Eskalation im Kampf gegen Putins Russland, vor der Scholz stetig warnt. Sie kämen einer Ausweitung der Kampfzone gleich.
....