Ok, tschuldigung, wenn ich vielleicht etwas heftig war.
ADAC und DRF waren wirklich sehr an diesem Standort interessiert und haben auch alle Register gezogen um dort punkten zu können.
Natürlich geht es um Kosten und um Einsatzmöglichkeiten.
Die zivilen Anbieter können natürlich nicht mal ansatzweise für die paar Cents, die die Bw nimmt fliegen. Das heisst niemand, auch der ZS nicht, kommt um eine deutliche Preissteigerung in Hamburg herum. Wenn jetzt noch versucht wird, das bisherige Angebot der Bw zu erhalten, (großer Innenplatz im Hubschrauber, Windeneinsatz,...) wird es noch teurer. Die Bpol stellt nur die Piloten und führt die Wartung der Hubschrauber des ZS durch. Der Kauf von Hubschrauber für die Luftrettung obliegt aber dem ZS. Wenn also der ZS eine Station übernehmen will, muß er erst einmal eine Maschine stellen. Dann verhandelt er mit der BPol über Kostensätze für Piloten, Technik und Ausrüstung. Auch die BPol hat kein Interesse ihren eigenen angespannten Haushalt mit einem Groschengrab ZS-Station XY zu belasten oder gar eine ihrer Maschinen längerfristig dem ZS zur Verfügung zu stellen, da diese Hubschrauber ja für polizeiliche Aufgaben der BPol, aus Mitteln der BPol beschafft wurden und für Polizeieinsätze ausfallen. Heißt nix anderes, als daß der ZS 2 Bell 212 (Farbe orange) besitzt und die grünen 212 der BPol gehören. Die Stadt Hamburg als Träger mit der Feuerwehr möchte natürlich 1. möglichst nichts bezahlen und 2. aber auch möglichst einen großen Hubschrauber mit Winde haben. Nach vielen hin und her wurde die Station dem ZS zugeschlagen, der dafür aber die Station Dresden aufgibt. Somit kommt das schon beschriebene Karussel in Gang. Dresden weg, Dresdner Hubschrauber nach Güstrow, Güstrower 212 nach Hamburg.
Wer übrigens glaubt, die Bw würde auch nur eine Schraube in Hamburg kostenlos an den Folgebetreiber abgeben, liegt falsch. Jeder hat seinen eigenen (angespannten) Haushalt. Jeder will (kann) nichts verschenken. So kommt indirekt auch ein Kostenkarussel in Gang. Ohne Frage werden die Kosten in Dresden steigen, da die DRF jetzt die Station kostendeckend allein betreiben muß und in Hamburg steigen trotzdem die Kosten gewaltig. Der (Anfangs)Grund liegt darin, daß auch die Bw Geld sparen will und sich zukünftig aus der Luftrettung zurückzieht. In diesem Pokerspiel um Millionen spielt die Halle eigentlich keine Rolle, zumal sie mit einem Hubschrauber mit Blattfaltanlage weitergenutzt werden könnte. Jetzt könnte man mal darüber nachgrübeln, ob Hamburg überhaupt so einen großen Hubschrauber mit Winde braucht. Das ist ja schließlich der Grund für die hohen Kosten. Andere Großstädte haben auch nur das Normalprogramm und hier wurde ja auch schon geschrieben, wie die Masse der Hamburger Einsätze aussieht. Aber letztendlich muß Hamburg ja nicht zahlen, sondern der Steuerzahler (ZS und BPol) und der kassenversicherte Patient über Beiträge und Steuern. Diese Stationsübernahme ist also ein hochkompliziertes Ding bei der es (leider) nicht um Kleinigkeiten wie fehlende Zulassung des Landeplatzes (kann jederzeit nachgeholt werden) oder um Neubau einer Leichtbauhalle mit relativ geringen Kosten geht.
Wie lange die 212 überhaupt noch im Rettungsdienst eingesetzt werden kann, (Alter der Hubschrauber, keine Zulassung Flugleistungsklasse 1) steht in den Sternen. Gut möglich, daß nach 2009 (Flugleistungsklasse 1 dann Pflicht) ein neues Karussel in Gang kommt.
Ach so, ich hab nix gegen Voyager! Kolportieren heißt übrigens "Verbreiten von Gerüchten"