Revell / Matchbox Sea Lynx
Na so ein Pech, nimmt Dennis mir den Teil über die besseren Bausätze kurz vor meinem "Endspurt" ab. Allerdings kann ich die Lynx von Matchbox (PK-108) vorstellen, sie ist noch als Restposten der Revell-Wiederauflage erhältlich:
- Revell-Nr.: 04409, 1:72, "Westland Lynx", Niveau 3, alter Preis 10,99 DEM (5,79 EUR)
- 61 hellgrau gespritzte Plastikteile, dazu 5 durchsichtige (in mittelprächtiger Klarheit), 9,5 cm x 8,5 cm Decalbogen für zwei Versionen: Dt. Marineflieger und NL Marine (insg. 37 verschiedene Decals, sauber gedruckt, auch für die Torpedos, leider nur die wichtigsten größeren Stencils. Ein dt. Kreuz fehlt, die dt. Ziffern scheinen ca. 2 mm zu klein)
- Übersichtliche Anleitung mit 21 Schritten auf einem großen (>DIN A3) Faltblatt.
Ich bin mir nicht sicher, ob der Frog-Bausatz ein Abklatsch der alten Matchbox-Formen ist.
Kurzbeschreibung:
Das Modell zeigt die für Matchbox typische Mischung erhabener Gravuren mit weichen Details und versenkten "Kampfgräben". Einzelne Teile haben leichte Fischhäute, Einsackungen oder Auswerferspuren an sichtbaren Stellen hat mein Exemplar keine. Bei einigen Bauteilen sind die Angüsse nur sehr fummelig zu versäubern. Beim Bau der "Army Lynx" vor Jahren musste ich reichlich spachteln.
Mein Urteil:
Der schwächste Lynx-Bausatz, viele Details fehlen schlichtweg: Lufthutzen, Ölkühler, Trittbleche und Positionslichter sowie die meisten Antennen. Auch im Innenraum gibt es nur wenig Details, Steuerorgane? Fehlanzeige!
Er lohnt nur als Schnäppchen wegen der Decals, ggf. sind noch die FOD-Gitter nutzbar. Der akzeptabel detaillierte Hauptrotor könnte als Austauschteil zum Demonstrieren einer gefalteten Sea Lynx verwendet werden.
N. B.:
Revell liegt mit Weiß bei der Unterrumpf-Farbe leicht daneben: Lichtgrau RAL 7035 (typ. für Unterseiten der Norm '76) - z. B. Hu196, Re371 wäre korrekt, RAL 7001 (silbergrau) ist zu dunkel. Die Oberseite sollte in RAL 7012 (Basaltgrau) lackiert werden. Der frische Anstrich ist satiniert, stumpft aber durch Licht, Gischt etc. bald ab.
Der Hinterrumpf ist bei Fujimi insb. um die Treibwerksauslässe zu kastig, ich habe bei meiner "Alten" mit einer Soft-Nagelfeile symmetrische Dellen eingeschliffen. Allerdings sind die Abgasöffnungen beim Airfix-Kit auch nicht viel besser, da sie den Bauzustand des Prototypen wiedergeben. Beim Airfix-Modell ist der Wellentunnel zum Heckrotor deutlich zu schmal.
Den bauchigen Rumpfboden hinter den Sponsons beim Fujimi-Kit finde ich nicht so kritisch, die Seitenansicht wird dadurch schwer entstellt, dass Fujimis Heckausleger nicht hängt (ca. -5°) und das Hauptfahrwerk auch ca 1,5 mm zu hochbeinig ist (dies ist allerdings leicht korrigierbar).