21.05.24: Toter und Verletzte an Bord einer Boeing 777 der Singapore Airlines

Diskutiere 21.05.24: Toter und Verletzte an Bord einer Boeing 777 der Singapore Airlines im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; "Bei einem Flug von London nach Singapur hat es nach schweren Turbulenzen einen Toten und (...) mehr als 30 Verletzte gegeben." Quelle...
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"Bei einem Flug von London nach Singapur hat es nach schweren Turbulenzen einen Toten und (...) mehr als 30 Verletzte gegeben." Quelle:

"A Singapore Airlines Boeing 777-312(ER) aircraft (9V-SWM) operating flight SQ321 from London (LHR) to Singapore (SIN) hit an air pocket and made an emergency landing at Suvarnabhumi Airport, Bangkok (BKK) at 3:34 pm today."
["Ein Flugzeug vom Typ Boeing 777-312(ER) (9V-SWM) der Singapore Airlines, auf dem Flug SQ321 von London (LHR) nach Singapur (SIN), geriet in Turbulenzen und machte daraufhin heute um 15:34 Uhr eine Notlandung auf dem Flughafen Suvarnabhumi in Bangkok (BKK)."] Quelle:
 
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pok

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Trauriger Reminder während des Reisefluges möglichst die ganze Zeit angeschnallt und auf dem Platz zu bleiben. Das die Flugbegleiter und Passagiere mit schwacher Blase durch die Kabine gehen ist das einzige notwendige Risiko, aber den Gurt während des Fluges angelegt zu lassen wird nicht ohne Grund auf jedem Flug empfohlen.
 

nuggen

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Schwache Blase?

Ein Direktflug von London nach Singapore dauert ~13h.
Statistisch betrachtet muss ein Mensch alle 3-6h Wasser lassen.
Sprich, jeder Passagier macht zwischen 2-5x Toilettengänge.


Aber ja, Abhilfe bringt letztendlich nur wenn möglich angeschnallt zu bleiben und die Technik weiter zu verbessern. Scherwinde bspw. lassen sich ja heutzutage (nach einigen Tragödien) auch recht zuverlässig in Bodennähe detektieren.

Quelle fürs Pipi:

Hier noch ein Video aus der Kabine nach dem Vorfall (Triggerwarnung bzgl. Inhalt):
 
The Duke

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Er hat nur zurecht angemerkt, dass es eigentlich nur zwei Gründe gibt, nicht angeschnallt zu sein: entweder man ist Flugbegleiter, oder man befindet sich als Passagier auf dem Weg zur Toilette oder zurück zum Platz. Die Informationen, die der Besatzungen in dem Flug vorgelegen haben, haben ja anscheinend nicht gereicht, um vorher entsprechende Maßnahmen oder Warnungen zu ergreifen. Aber warten wir mal den ersten Bericht der Unfallbehörde ab.
 
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Kommt es eigentlich immer noch vor, dass Verriegelungen der Gepäckablagen in so einer Situation von allein aufspringen können, und Handgepäckstücke auf die darunter Sitzenden fallen?
 

nuggen

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Mal sehen wann die Helmpflicht für das Kabinenpersonal kommt. Das dürfte helfen.
 

jackrabbit

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Hallo,

Kommt es eigentlich immer noch vor, dass Verriegelungen der Gepäckablagen in so einer Situation von allein aufspringen können, und Handgepäckstücke auf die darunter Sitzenden fallen?
in den Videos/Bildern sehen die Gepäckablagen recht intakt aus, in den Küchenbereichen scheint es mehr Schaden gegeben zu haben und in einzelnen Bereichen mit Deckenverkleidungen.

Grüße
 
Simon Maier

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Hallo,

was sich hier allerdings zeigt ist wie robust der Airframe von Airlinern ausgelegt ist - kleinere Maschinen die nicht nach diesen Regeln zertifiziert sind können teilweise schon bei deutlich geringeren Belastungen in der Luft auseinanderbrechen.
 
lutz_manne

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Wie muss man sich diesen Höhenverlust eigentlich vorstellen? Das Flugzeug hatte eine Vorwärtsgeschwindigkeit von ~500 Knoten. Plötzlich gehts durch Fallwind(?) mehrere tausend Fuss nach unten. An den Tragflächen dürfe dann doch keine wirkliche Strömung mehr anliegen? Sackt der Flieger waagerecht durch, oder kippt er in eine Richtung ab? Taumelt er? Beim Abfangen/ sich wieder fangen, ist das auch eher plötzlich mit viel G oder eher gleitend in die ruhige Luftschicht hinein?
Gibts dafür mal irgendwo eine Animation, die so einen Fall darstellt fürs Verständnis? Kennt da jemand was?

Gibts dafür auch mal ein Szenario in einem der üblichen, bekannten Flugsimulatoren am PC? Würde sowas mal gerne nachstellen. Kennt da jemand was?

Hier mal der Flugweg mit Höhenverlust.
 
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mcgyvr81

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Video dazu von Blancolirio:


Es geht darin auch über einen NTSB Safety Research Report zum Thema turbulenzbedingte Luftunfälle von 2021. Des Weiteren bespricht er (anhand Satellitenbildern) die Wettersituation, die bei diesem Vorfall vor Ort geherrscht hat, und aus eigener Erfahrung seine Einschätzung dazu, was davon ggf. auf dem Wetterradar zu sehen gewesen sein könnte und was nicht.
 
Alpha

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@lutz_manne : Das stellt sich real wesentlich anders dar, als du es befürchtest. Die Höhenabweichungen sind deutlich geringer (der Sinkflug auf F310 war ja kontrolliert danach, im eigentlichen Event laut avherald eher -100 bis +500ft) und das auch nicht schlagartig. Die Strömung reißt auch nicht ab und die G-Belastungen sind gar nicht so hoch. Das Flugzeug fliegt in Luftmassen ein, die sich insgesamt stark hoch oder runter bewegen oder ihre horizontale Geschwindigkeit stark ändern - oder eben einfach böig sind. Das ist dann auch bei geringen G-Werten für nicht angeschnallte Personen schlecht, da man irgendwo gegen knallt. An einem PC-Sim würde man recht wenig bemerken, außer eben fluktuierenden Höhen und Speed-Werten.

Es kann schonmal sein, dass der Autopilot aussteigt - man fliegt dann weiter einen festen Pitch/Power-Wert und jagt nicht der Flughöhe hinterher.

Es gibt Vorhersagen, aber die sind immer nur begrenzt zuverlässig. Auch das Wetterradar ist kein Wundergerät und benötigt Wasser in der betreffenden Luftmasse um etwas messen zu können. Passieren kann es auch ohne Vorwarnung. Daher eben angeschnallt bleiben, wenn möglich.
 
Manschy

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Bin bei @Alpha.
Wenn man die Tests bei z. B. einem Autoaufprall von nur 30 km/h sieht, ist es leicht vorstellbar, welche Auswirkungen es haben kann, wenn über längere Zeit abwechselnd und aus plötzlich unterschiedlicher Richtung solche Kräfte auf ungesicherte Passagiere einwirken.
Ich persönlich war bei Flügen über den Atlantik meist unangeschnallt, wohl trügerische Erfahrungswerte haben irgendwie nie Anlass gegeben, mich unsicher zu fühlen.
Anders bei eher "kürzeren" Flügen wie Spanien oder Griechenland, weil da ja von "Hörensagen" es öfter zu Turbulenzen kommen konnte. Flüge bis zu zwei Stunden konnte man ja auch eher mit einer "Autofahrt" vergleichen.
Stand jetzt würde ich allerdings immer angeschnallt bleiben - mit Ausnahme eben vom Wasserlassen....
 
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Es kann schonmal sein, dass der Autopilot aussteigt - man fliegt dann weiter einen festen Pitch/Power-Wert und jagt nicht der Flughöhe hinterher.

Genau- "First attitude than altitude" hat mir schon vor 30 Jahren mein amerikanischer IFR FI gelehrt
 
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Das stellt sich real wesentlich anders dar, als du es befürchtest. Die Höhenabweichungen sind deutlich geringer (der Sinkflug auf F310 war ja kontrolliert danach, im eigentlichen Event laut avherald eher -100 bis +500ft) und das auch nicht schlagartig.
... und wie es dann doch wieder in einem gerade eben erst publizierten Artikel auf ZEIT online heißt: "Die Boeing 777-300ER war nach Angaben der Fluggesellschaft (...) in einer Höhe von 11.300 Metern plötzlich in schwere Turbulenzen geraten. Das Flugzeug sackte über der Westküste von Myanmar um 6.000 Fuß, also knapp 2.000 Meter, ab." Haben die das von Singapore Airlines? 🧐 Quelle (mit entsprechenden Kommentaren):
 
Alpha

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Der Aviation Herald ist meist eine zuverlässige und detaillierte Quelle. Der FR24-Plot oben passt auch nicht zum Zeit-Artikel.

-100 bis +300 ft (nicht 500, wie ich oben falsch zitiert habe). Die 6000 ft sind aber der kontrollierte Sinkflug, der sich an das Event anschloss - das wirft die "Zeit" durcheinander.
 
doerrminator

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Wenn ich diesen Bericht lese, werde ich richtig wütend. Nicht wg. der nicht angeschnallten Paxen. Die sind selber schuld.
Wütend werde ich, weil ich lese dass unter den Verletzten auch ein 2jähriges Kind ist. Warum gibt es immer noch keine Rückhaltesysteme
für Kleinkinder im Flugzeug???? Es könnte doch längst zumindest einzelne Sitze geben, bei den man wie im Auto einen Kindersitz einklicken kann.
Bei einer Notlandung mit Crash hat doch ein Kleinkind auf dem Schoß seiner Eltern praktisch keine Überlebenschance. Wenn ich an den Unfall der
B737 von Alaska denke... da wurde einem Passagier vom Sog das TShirt ausgezogen und Handys nach draußen gesogen. Hätten Eltern ihr Kind halten können, oder wäre es nach draußen gesogen worden. OK, es handelt sich um die Tür am Notausgang und da dürfen Kinder gar nicht sitzen. Aber trotzdem, man muss den Airlines vorschreiben, dass sie dafür sorgen müssen, dass Kinder sicher transportiert werden können.
 

mg218

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Dann müssen die Eltern einen weiteren Sitz buchen, oder ?
 
The Duke

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[ˈviːsˌbaːdn̩]
Kinder ab 2 Jahren haben einen eigenen Sitzplatz, auch bei Singapore. Maßgeblich ist das Alter zum Zeitpunkt der Reise.
 

YankeeZulu1

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Grds sollten nmM Kinder entweder einen eigenen Sitzplatz mit Anschnallmöglichkeit haben, oder...nicht fliegen. Diese (Un-)Sitte, Kleinkinder auf dem Schoß zu haben, ist sowohl unbequem als auch gefährlich. Und ja, dieser Sitzplatz kostet Geld...
 
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21.05.24: Toter und Verletzte an Bord einer Boeing 777 der Singapore Airlines

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