Dazu habe ich mal wieder rein interessehalber ein paar Fragen, weil ich noch nie davon gehört habe.
Gibt es das öfter, dass eigentlich vorhandene Notausgänge so verschlossen werden, dass sie nicht benutzbar sind, weil sie rechtlich nicht notwendig sind? Gibt oder gab es das auch schon bei anderen/früheren Versionen der Boeing 737? Wie ist/war es bei anderen Boeing Typen? Wie sieht es bei anderen Herstellern aus?
Ist das eine gängige Praxis bei verschiedenen Airlines, oder ist Alaska da eher die Ausnahme?
Warum macht man das eigentlich so? Ist ja eigentlich widersinnig, Exits zu "vernageln", die im Notfall Leben retten können. Erinnert irgendwie an abgeschlossene Notausgänge in Clubs, um zu verhindern, dass Besucher ohne Eintritt zu bezahlen reinkommen. Dies ist hier wohl eher nicht der Fall. Wird dadurch der Flieger bei Anschaffung oder Unterhalt günstiger? Offensichtlich wurde so ja eine Schwachstelle geschaffen.
Wenn, dann könnte man den Rumpf da ja richtig durchgehend bauen.
Wie schon von Chopper80 gesagt, spart man an vielen Stellen, wenn man einen Exit deaktiviert, bzw. einen Flieger gleich ohne bestellt. Letzteres geht heute nicht mehr, weil die Liste aufpreispflichtiger Extras heute nicht mehr so üppig ist wie früher. Da bleibt nur "vernageln". Wenn du aber einen Exit (bzw. das Paar) weniger hast, dann kannst du auch weniger Sitze einbauen (wegen exit-abhängigen Evakuierungs-Limits)
Unterschiedliche Exit-Konfigurationen sind übrigens bei vielen Typen zu sehen und absolut nichts Ungewöhnliches. Früher musste die Airline halt wissen, was sie will und unterschiedliche Aspekte abwiegen (Kosten, Kapaziät, Wiederverkaufswert...)
Mal als Beispiel die 767-300:
Für die konnte man aus drei verschiedenen Exit-Konfigurationen wählen:
A-III-III-A (also vorne und hinten je ein Paar Type A und über der Fläche zwei Paar Type III) - wie z.B.
diese -332ER der Delta. Da dürfen dann maximal 290 Paxe rein.
A-A-III-A wie z.B.
diese -3P6ER der Delta. Auch für 290 Paxe zugelassen. An dem Beispiel sieht man schön, warum Boeing früher jede Maschine mit Kundennummern versehen hat. "P6" wurde für Gulf Air konfiguriert und gebaut.
A-A-I-A wie
diese -304ER. Da konnte man dann max. 351 Paxe evakuieren.
Deaktivierte Exits gibts bei Airbus aber ganz genauso. Beispielhaft
hier mal das Extrem nach unten hin: C-III-(0-0)-C für max 149 paxe. Die deaktivierten Ausgänge sind erkennbar.