Dass Herr Reisinger so lange auf die Veröffentlichung seines Buches warten musste, wusste ich nicht .... hat er doch in der Vergangenheit auch schon einige (kleinere) Bücher gemacht.
In den letzten Jahrzehnten musste ich leider lernen, dass das österreichische Luftfahrtthema auch in Österreich deshalb nur ein "Nischenthema" ist weil - ebenso wie im gesamten deutschsprachigen Raum - auf den betreffenden österreichischen Flugzeugen offenbar doch viel zu wenige Hakenkreuze drauf sind. Seit Jahrzehnten findet die "never-ending-story-of-the-oh-so-glorious-German-Luftwaffe" in diesen Ländern ihre größten, meisten und beständigsten Fans. Danach kommt, bereits weit abgeschlagen, die "gute alte Zeit" mit der NVA/LSK, dann die russische Luftfahrt und schließlich die modernen Jets. Und nur für einen geringen Teil der deutschsprachigen Leserschaft gibt es auch "Luftfahrt" auf der "dunklen Seite des Mondes" .... sprich: "dem Rest der Welt" oder aus der Zeit vor 1939. So jedenfalls belegen es seit Dekaden die Verkaufszahlen von Büchern und so haben es auch die meisten deutschsprachigen Verlage, die ja auch essen wollen, schon lange verinnerlicht.
Oder kennt jemand von den geneigten Lesern dieser Zeilen vielleicht ein Buch, welches vor zwei Jahren anlässlich des Beginns des Ersten Weltkrieges bei einem deutschen Verlag erschienen ist und die damalige deutsche Fliegertruppe behandelt?
Zu der seit langem auch in Österreich von österreichischen luftfahrthistorischen Vereinen ewig wiedergekäuten Deutsche Luftwaffe-Thematik kommt auch, dass ich mich an einen inzwischen leider verstorbenen älteren Herren erinnere, der in den 1990er Jahren ein wirklich einzigartiges Buch in Österreich publiziert hatte und mir damals erzählte, dass "sein" Verlag ihn als erstes gefragt hat, wieviele Exemplare er denn selbst kaufen würde .... bevor der Verlagschef überhaupt über eine Drucklegung nachdachte. Ich erinnere mich nicht mehr genau aber es kann auch sein, dass dieser Autor, dem sein Werk natürlich sehr am Herzen lag, als weiteres Zugeständnis für die Produktion seines Buches ebenso auf einen Teil oder sein ganzes Honorar verzichten sollte.
Als sich dieses Buch dann nach einigen Jahren doch nicht als "Flopp" erwiesen hatte, wollte derselbe Verlag davon jedoch eine zweite Auflage machen. Ob es dazu gekommen ist, weiß ich allerding nicht. Damals erkannte ich, dass es offenbar Verlage gibt, die ich nicht einmal mit der "Feuerzange" anfassen würde ....