Hallo zusammen,
das ist eine hochinteressante Entdeckung, welche ein ganz neues Licht auf die Identität der Maschine wirft!
Ich habe mich vor einiger Zeit etwas intensiver mit diesem Schild beschäftigt, im Zusammenhang mit der Identität von restaurierten Maschinen.
Das dreieckige Erkennungsschild ist bei der Luftwaffe 1941 eingeführt worden. Auf dem mir vorliegenden Musterblatt der Firma Messerschmitt (Luftfahrtnorm LgN 16625 vom August 1941) heißt es:
Jedes Flugzeug muss zusätzlich durch eines der nachstehenden Erkennungsschilder gekennzeichnet werden:
Breite 50 mm, Höhe 30 mm. Auf der oberen Zeile ist die Flugzeugtypennummer anzugeben. Auf der unteren Zeile die vier letzten Stellen der Werknummer. Die Nummern wurden eingeschlagen, graviert oder geprägt.
Bei beengten Plätzverhältnissen durfte auch ein Schild mit der Breite 35 mm und der Höhe von 26 mm verwendet werden.
Materialdicke des Schildes 3 mm, Werkstoff 1435.9
Befestigung durch 3 mm Schrauben, Niete oder Kerbnägel.
Als Befestigungsort wird die Spornspantrückseite, linke Hälfte empfohlen.
Vermutlich wollte man bei Brüchen ein weiteres Identifikationsmerkmal haben und bei dem Bereich um das Leitwerk erhoffte man sich bei einem Aufschlag nicht ganz so große Zerstörungen.
Der Befestigungsort wurde jedoch nicht immer eingehalten.
Auch wurde bei manchen Maschinen die volle Werknummer, aber keine Typenbezeichnung eingeschlagen
Bei der Fi 156 sitzt es im Rohrgerüst im Leitwerksbereich und so manche französische Criquet zeigt hier ihre deutschen Wurzeln. Das Bild unten zeigt das Schild in der Fi 156 C-3/trop, WNr. 1043, fliegt als D-EZZZ.
Bei der He 162 sitzt es im Spant, an welchem das Leitwerk befestigt ist.
Bei der Fa 330 sitzt es am Rohr, welches den Rumpf bildet im Bereich des Leitwerks.
Bei der Bf 109 G sitzt es außen auf der rechten Rumpfseite vor dem Leitwerk. Siehe drittes Bild unten, von der Bf 109 G-4 "Nesthäkchen" in Speyer. Hier ist nur die komplette Werknummer eingeschlagen.
Bei der Bf 110 G sitzt es im Hecksteiß. Siehe unten zweites Bild der WNr. 730368. Hier ist nur die sechsstellige Werknummer eingeschlagen.
Bei der Me 163 saß das Schild in der gepanzerten Bugspitze. (weit weg vom explosionsfreudigen Triebwerk ;-))
Wenn nun bei der Ar 196 die die Werknummer 0293 auf dem Typenschild auftaucht, dann kommt in Frage:
Ar 196 A-3 WNr. 100293 von Arado in Warnemünde, Stammkennzeichen DN+IW, Verbleib unbekannt (Quelle "Adler über See" von Christian König)
Könnte das auch 0295 heißen?
Ich bin sehr gespannt auf weitere Erkenntnisse!
Viele Grüße
Cockpit