Aus der Thüringer Allgemeinen vom 05.10.2006
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Sammlung in Ruhla vergrößert sich und zeigt Uhr vom Unglücksflugzeug B 152
SUPERVOGEL: Er sollte Ende der 1950er-Jahre schon 850 km/h fliegen. Die DDR wollte schneller sein als Sowjetunion und USA. Im März 1959 endete das Projekt B 152 in der Katastrophe.
RUHLA. An Ruhlas große Zeit als Uhrenstadt erinnert das Museum gleich am Ortseingang. Am Mittwoch kommender Woche öffnet es neu und vergrößert. Aus einer Privatsammlung kommt eine Uhr mit dramatischer Geschichte in die Schau.
Mit Höhenflügen hatten die Uhrenbauer mehr als einmal zu tun. Den Höhenrekord stellte gewiss die "Kosmonautenuhr" auf. Sommer 1978 trug sie Weltraumfahrer Siegmund Jähn, als er mit dem sowjetischen Raumschiff Sojus 31 als erster Deutscher ins Weltall flog.
Eine äußerst interessante Fluguhr kommt nun hinzu. Nur wenige Beteiligte haben sie bislang sehen dürfen. Erst am 11. Oktober will Artur Kamp sie im großen Kreis vorzeigen - zur Einweihung der räumlich wie inhaltlich erweiterten Schau. Der vormalige Geschäftsführer der UWR-Nachfolgefirma Gardé-Uhren hat bei einem Thüringer Sammler ein seltenes Stück ergattert. Jene Uhr, welche die Ruhlaer entwickelt hatten, damit sie in dem Passagierflugzeug "B 152" den Fluggästen die Zeit anzeigt. Technisch basierte sie auf einer elektrischen Autouhr, allerdings mit der Besonderheit, dass sie auf 27 Volt Bordspannung abgestimmt war. Sie hatte 18 Zentimeter Durchmesser, eine analoge Anzeige mit zwei Zeigern.
Das Schicksal des von der DDR als Superjet geplanten Flugzeugs macht das Exponat so interessant. Nach dem Weltkrieg hatten sowjetische Truppen deutsche Flugzeugexperten verschleppt. Für die Besatzer mussten sie ihre militärischen Kenntnisse einsetzen. Als in den 1950er-Jahren eine Gruppe um Brunolf Baade aus Gefangenschaft entlassen wurde, machte sie sich in Dresden daran, ab 1954 das erste vierstrahlige Düsenverkehrsflugzeug der Welt zu entwickeln. Vor den Amerikanern, vor den Sowjets. Damit wäre die junge DDR womöglich zu einer Exportmacht geworden. Und anfänglich unterstützten die "Freunde" in Moskau das Projekt. Am 4. März 1959 kam es zur Katastrophe. Während der Leipziger Messe sollte ein spektakulärer Erstflug direkt über den Kopf des sowjetischen Staatsführers Nikita Chruschtschow führen. Die DDR wollte ihrem mächtigen Vorbild imponieren. Doch der Prototyp war unausgereift, stürzte nach 56 Minuten Flug ab. Grund war wohl ein überschneller Sinkflug. Die Besatzung schaffte es nicht mehr, die Maschine abzufangen.
Im Februar 1961 ordnete das SED-Politbüro an, das Flugzeugprogramm zu stoppen. Alle Flugzeuge wurden verschrottet. Damit geriet technisches Zubehör für die Jets zur Seltenheit.
Mit der Museumserweiterung möchte Gardé zugleich das 15-jährige Bestehen feiern. Die kleine Firma fertigt mit 50 Mitarbeitern unverändert Uhren. Zur Eröffnung der Schau wird Landtagspräsidentin Dagmar Schipanski (CDU) erwartet.
Um etwa ein Drittel vergrößert sich die Schau. Vor allem der Maschinentrakt sei noch sehenswerter, so Kamp. "Wir zeigen Technik, die teilweise noch in die Thiel-Zeit vor Kriegsende zurückreicht." Es handelt sich um Fertigungsmaschinen, aber auch um einen Fernschreiber von 1942. Beim Festakt soll auch daran erinnert werden, dass mit der Taschenuhr "Fearless" vor 115 Jahren die industrielle Uhrenproduktion in Ruhla begonnen hatte.
Geöffnet ab 11. Oktober: Montag bis Freitag 10 bis 16.30 Uhr, Samstag 10 bis 14 Uhr.
Von Sven-Uwe VÖLKER
04.10.2006
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Ich meine, das ist absolut grottenschlecht Recherchiert.