Jetzt mal halblang! Ich habe nicht ohne Grund dasda
dahinter gesetzt (ich wollte etwas provozieren :red:, bitte 1000mal um Verzeihung)
Ich habe nichts gegen Flughäfen oder Flugzeuge, sonst wäre ich bestimmt nicht hier im Forum unterwegs, ganz im Gegenteil.
Nur weiß ich aus eigener Erfahrung, dass gerade Regionalflugplätze häufig nicht nach Bedarf oder Zweckmäßigkeit gebaut werden, sondern aus ganz egoistischen, banalen Gründen: Sie steigern das Prestige der Bürgermeister, Kommune oder/und des Landes. Sie gelten als vermeintliche Jobmaschine und man verspricht sich größere Popularität, was wiederum Investoren nachsich ziehen soll. Ein Flughafen ist nicht zuletzt ein weiterer Infrastrukturvorteil. Das alles soll nicht nur der Region zum Vorteil sein, sondern auch den Politikern, schließlich wollen die auch wiedergewählt werden!
Diese Effekte können durch einen Flughafen hervorgerufen werden. Ohne Frage! Ich habe hier aber bewußt den konjunktiv gewählt, denn...
(jetzt kommt das große aber) Sie kosten auch Unsummen an Unterhaltung und Instandsetzung. Die großmundigen Versprechen treten fast nie ein: weniger Flugbewegungen als gedacht, weniger Passagiere als geplant. Zwangsläufig weniger Jobs und weniger Industrien als versprochen.
Kurzum, viele der "neuen" Verkehrsflughäfen sind Investitionsruinen. Als einizge Ausnahme fällt mir jetzt grad (Frankfurt) Hahn ein.
Aktuelles und bestes Beispiel sei der Ausbau des Flughafen Cochstedt. dazu ein ganz interessanter Artikel in DER WELT
http://www.welt.de/data/2006/03/14/859588.html
Titel:
Mitteldeutsche Luftnummern
Sachsen-Anhalt leistet sich trotz Überkapazitäten im Osten einen eigenen großen Flughafen - Experten fürchten ein "Millionengrab im Niemandsland"
Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt mit ihren gut neun Millionen Menschen verfügen bereits über eine ausgezeichnete Luftverkehrsinfrastruktur. Nahezu jeder Bewohner kann in spätestens 90 Minuten per Auto oder Bahn einen internationalen Flughafen erreichen. Und davon gibt es in Mitteldeutschland gleich drei. Allerdings sind die Airports Leipzig/Halle, Dresden und Erfurt, in die fast zwei Milliarden Euro Steuermittel investiert wurden, allesamt stark unterausgelastet. Denn anders als zu Beginn der neunziger Jahre erwartet, blieb der Himmel über Deutsch-Südost vergleichsweise leer. Die Verkehre sind sogar rückläufig: Wurden 1995 noch 92 716 Flugbewegungen registriert, waren es 2004 soeben 70 295. Statt den möglichen zehn Millionen Passagiere fertigten die drei Flughäfen zuletzt jährlich lediglich 4,2 Millionen Fluggäste ab. Trotzdem wird in Thüringen außerdem in Altenburg ein alter sowjetischen Militärflughafens mit 13 Millionen Euro gefördert. Er liegt nur 50 Kilometer vom Airport Leipzig/Halle entfernt und wird vom Landkreis und Stadt betrieben. Pro Tag hebt eine Maschine ab. Ein Euro Umsatz muß mit über vier Euro Verlust erkauft werden.
Der Artikel spiegelt einige meiner Kritikpunkte genau wider.
Mich stört an diesem Thema, dass Politker aus rein populistischen Erwägungen mit überzogenen Versprechungen die Leute blenden, ja für dumm verkaufen. Es gibt dann häufig bestimmt Investoren, die auf diesen Zug aufspringen und sich (nur) mit den Subventionen ködern lassen.
Es gibt fast in jedem Bundesland eine solche Investitionsruine Regionalflughafen.
Das soll jetzt nicht heißen, dass ich generell gegen neuen Verkehrsflugplätze und im Besonderen gegen Fürsty bin, ganz im Gegenteil. Nur, der Flughafen muss sich tragen, sprich wirtschaftlich sein.
Man soll sich durch vorlaute Versprechungen irgendwelcher Investoren nicht blenden lassen. Der Staat investiert Millionen aufgrund zumeist überzogener und viel zu optimistisch berechneter Verkehrsprognosen, die Airlines schauen sich das ein paar Monate an, und wenns denen net passt, verschwinden sie genauso schnell wie sie gekommen sind. Dann bleibt der Bürger auf einem Haufen Schulden sitzen, und der örtliche Segelflugverein freut sich über die Exklusivnutzung einer 3000m Piste
Neue Flughäfen ja, wenn sie einer langfristigen Betrachtung hinsichtlich Kosten-Nutzen-Verhältnis standhalten. Wir haben kein Geld für Infrastrukturdenkmäler narzistischer Regionalpolitiker! Wenn Fürsty seine wirtschaftlichen Vorgaben halten kann, bin ich 100%ig dafür!