Hallo allerseits,
nach längeren Recherchen bei einigen älteren Fliegerkameraden habe ich zwar keine endgültig bewiesene Rätsellösung aber immerhin wichtige Hinweise die ein stimmiges Gesamtbild ergeben.
PA18-150 D-EFOC wurde tatsächlich Oktober 1966 erstmals in deutsche Register eingetragen auf die FSG Neustandt Aisch.
Die Piper wurde dem Fliegerclub von der Firma Josef Malter verkauft, die sie vorher erst aufgebaut hat.
Offensichtlich waren daran Teile von 2 belgischen PA 18 beteiligt, mit Werknummer 18-3084 und 18-3127.
Herr Malter hat Unterlagen gefunden nach denen die nachmalige D-EFOC letztlich mit Werknummer 18-3084 in der Werft zumindest ankam und dann unter der Nummer zumindest papiermäßig (bis zu einem Punkt X?)weiterbehandelt wurde.
D-EFOC wurde erst die neu enstandene Piper genannt, und zwar im direkten zeitlichen Zusammenhang mit dem Verkauf Werft an Flugsportgruppe.
Übrigens wurde, wohl Anfangs der 2000-Nuller Jahre - jedenfalls nach 1994 (mein Foto), ebenfalls bei Josef Malter ( diesmal dann Sohn) diese jetzige gelbe Lackierung (siehe HB-PRT heute und ein Foto von 2003 der gelben D-EFOC am Pipertreffen Flugplatz Schmidgaden) aufgebracht, nachdem D-EFOC damals 1966 als erstes ein Farbschema in weiß/rot (mit FrankenBrunnen-Werbung; siehe mein eher schlechtes Foto von 1994) erhielt anstelle der vorherigen belgischen Militärlackierung.
Dieses Farbschema (mit Gampertbräu-Werbung) erhielt übrigens dann 1969 - auch bei Malter in Neustadt/Aisch! - die PA 18 D-EJYQ aus Kronach, nachdem der Aeroclub Frankenwald zwar die Abtucharbeiten bei sich erledigen konnte, aber dann den Neuaufbau samt Neulackierung an Fa. Malter in Auftrag gab - der Senior hat dann auf das von der D-EFOC vorhandene Farbschema zurückgegriffen. Somit konnte ich nun definitiv klären wieso 2 Piper eine exakt gleiche, aber nicht piperoriginale Lackierung hatten. Der Zusammenhang ist über Fa. Malter erklärbar.
Zurück zu D-EFOC - und G-BLPE:
Womöglich war es so, dass dann andere Teile von 18-3084 (nach dem Zusammenbau von D-EFOC aus 2 verschiedenen Maschinen) irgendwie weitergegeben worden waren und zu einer PA18 mit 18-3084 D-ECBE aufgebaut und zugelassen wurden, aus der letztlich die heutige G-BLPE wurde. Hier gibt es ja dann bei der jetzt englischen Maschine gar keine Hinweise mehr auf Teile einer 18-3127, wenn ich euere Recherchen recht gelesen habe.
Was es für Teile waren kann nur spekuliert werden.
Ob D-ECBE/G-BLPE den Rumpf bekam und um (evtl. gänzlich neu gebaute) Tragflächen (also ohne eine alte Nummernzuordnung) ergänzt wurde???
Ob D-EFOC dann sozusagen eine ehemalige 18-3084 war, deren Tragflächen mit dem Rumpf der 18-3127 verschmolzen wurde im Hause Malter?
Oder umgekehrt?
Das muss wohl für immer ungeklärt bleiben.
(Man könnte es allenfalls lösen wenn man herausfinden könnte, welche der beiden belgischen SpenderPA18 bzw Werknummern eine militärische und welche eine zivile Verglasung hatten, denn darin müssen sie sich unterschieden haben, wie man bis heute an G-BLPE ex D-ECBE und HB-PRT ex D-EFOC sehen kann)
Warum D-EFOC heute mit 18-3127 geführt wird und seit wann das der Fall ist, wusste jedenfalls Herr Malter nicht zu sagen. Vielleicht bekomme ich es noch raus, wenn sich alte Bordbücher noch in Neustadt/Aisch finden - oder ich der HB-PRT mal zufällig auf irgendeinem Flugplatz begegne.
Herr Malter konnte mir darüber nichts mehr sagen, das ist ja auch schon lange her; er war damals noch ein Teenager, als sein Vater diese Arbeiten machte; er bestätigte mir aber, dass solche Aufbauarbeiten mit Spornradflugzeugen, v.a. PA18/J3, damals "tägliches Brot der Werften" waren in den Sechzigern und dass da wohl manches munter, kurios, aber auch manchmal unentdeckt durcheinander ging (papiermäßig und von den Teilen), lässt sich leicht einsehen.
Also: meine Vermutung die einiges für sich hat, wie ich finde:
Teilebashing beim damaligen Wiederaufbau einer PA18 aus Teilen zweier Maschinen (das bestätigte mir zwar nicht Herr Malter, aber wußte sehr überzeugend und spontan noch ein älterer Herr aus der Flugsportgruppe Neustadt/Aisch). Und dann Übernahmen von Werknummern der einen und anderen Spendermaschine auf je eines der neu (bzw später woanders neu) entstandenen PA18 (?).