Auch ein Kapitel der RAFG, aus meinem Nachbardorf
Quelle: TAH vom 9.8.2004
Erinnerung an Flugzeugabsturz von 1972 wach halten
Stadtoldendorf (10.08.04). Als er aufgestellt wurde, sollte der Gedenkstein eigentlich die Erinnerung wach halten an ein Unglück, dass sich 1972 über dem Himmel von Stadtoldendorf ereignete. Bald wäre der Stein selbst in Vergessenheit geraten. Aufgestellt mitten im Wald, direkt an der Absturzstelle eines britischen Militärflugzeuges, wucherte der Sandsteinblock im Laufe der Jahrzehnte - abseits von Wanderwegen - allmählich zu, die Inschrift verblasste.
Deshalb wurde jetzt die Stadtoldendorfer Aktions-Gruppe „Virus” aktiv. Sie montierte den Gedenkstein an seinem ursprünglichen Standort ab, transportierte den tonnenschweren Kolloss zum Natursteinbetrieb Linnenberg in Stadtoldendorf. Hier wird er liebevoll in Handarbeit aufgearbeitet. „Das Material ist noch sehr gut erhalten”, meinte Joachim Lüchow mit Kennerblick. Der Steinmetzmeister bei der Firma Linnenberg hatte sich des Gedenksteines angenommen, ihn sorgfältig gereinigt und anschließend die eingravierte Schrift nachgezogen. Dann soll der Stein noch so behandelt werden, dass er auch die kommenden Jahrzehnte wieder unbeschadet übersteht. Das Aufstellen des Gedenksteins will die Virus-Gruppe wieder in ehrenamtlicher Arbeit übernehmen. Ende August soll es soweit sein. Um gegen Vandalismus geschützt zu sein, wird im Wald ein solides Fundament gegossen, in das der Stein eingelassen wird. Zwar einige Meter vom ursprünglichen Standort entfernt, soll der Stein dann besser sichtbar an einem Wanderweg postiert werden. Damit sich möglichst viele Spaziergänger wieder an das tragische Ereignis aus dem Jahr 1972 erinnern, als ein britisches Militärflugzeug in den Wald stürzte. Der Pilot kam damals ums Leben. Viele Stadtoldendorfer sind sich nach damaligen Zeugenaussagen sicher, dass der Pilot durch sein beherztes Eingreifen die Homburgstadt vor größerem Schaden bewahrte. Das Flugzeug, das mit zwei anderen Maschinen im Tiefflug über Stadtoldendorf flog, hatte in der Luft Feuer gefangen. Der Pilot aktivierte aber nicht seinen Schleudersitz, sondern versuchte noch, sein Flugzeug hochzuziehen und von der Stadt weg zu lenken. Am Beginn des Waldstückes krachte die britische Maschine - ein Senkrechtstarter vom Typ Hawker „Harrier” - als Feuerball zu Boden, hinterließ eine fast zwei Meter tiefe Furche. Von dem Flugzeug wurden nur kleine Wrackteile gefunden. In Erinnerung an das Unglück wurde ein gutes Jahr später der Gedenkstein an der Absturzstelle aufgestellt.