Gerade im Videotext im ZDF gelesen:
"Das US-Militär hat die Route des abgeschossenen chinesischen Ballons Berichten zufolge bereits seit seinem Start verfolgt. Der Ballon sei schon gut eine Woche beobachtet worden bevor er Ende Januar in den US-Luftraum eingedrungen sei, berichtete die "Washington Post".
Der Ballon startete demnach von seinem Heimatstützpunkt auf der südchinesischen Insel Hainan. Es gebe bisher außerdem keinen eindeutigen Hinweis darauf, dass die Flugobjekte zu Spionagezwecken unterwegs gewesen seien, hieß es aus dem Nationalen Sicherheitsrat."
OK, hier wurden wohl gleich mal die 3 anderen Abschüsse von "Nicht-UFO's" gleich mit einbezogen aber diese Info - wie so oft nicht gerade ein Hauptthema (wie zuvor ja als "Spionage-Ballon") sondern schön weit hinten versteckt - spricht nicht gerade für all das, was uns in den letzten Tagen um die Ohren gehauen wurde. Na klar, schnell mal eine wichtige diplomatische Reise des US-Außenministers absagen (wann wäre die mal nicht so wichtig gewesen wie gerade jetzt?), schnell mal die NATO auf bedingungslose Abwehr chinesischer Ballons trimmen und und und...
Mal sehen, ob es dazu mal mehr Infos gibt oder ob man noch lange von diesem Ballon spricht und ihn als Grundlage für kommende Entscheidungen benutzt welche das angespannte Verhältnis zwischen den Großmächten weiter verschärft. Kommt da nix mehr, außer der Endlos-Schleife der neuen "Gelben Gefahr" aber keine Beweise, dann sollte man da Ganze wieder einmal sehr viel kritischer betrachten.
Na ja, im Gegenzug hat China jetzt der USA die mehrmalige Nutzung von Spionage-Ballons über China vorgeworfen. OK, geografisch macht das mehr Sinn denn diese könnten vom persischen Golf aus auf ihrem Kurs nach Osten - je nach Wind - sowohl den Iran, die innenpolitisch nicht gerade stabile Atom-Macht Pakistan oder Afghanistan und von da aus China, Südrussland (bzw. einige der SU- Nachfolgestaaten) und bestenfalls auch Nordkorea überfliegen. Als Landeziele wären Südkorea, Japan und die Philippinen günstig und sicher auch Taiwan. Notfalls müsste aber auch die US-Pazifikflotte aushelfen... zum Glück ist die ja nicht gerade klein und kann große Gebiete abdecken.
Die Chinesen haben es das schwerer . sie müssten schlimmstenfalls Südkorea, Japan und die Philippinen überfliegen lassen, alles Länder in welchen das US-Militär sehr stark präsent ist und müssten dann zusehen, wie ihr Ballon es - nach der Überquerung der USA und ggf. Europas dann nach der Weltumrundung auch bis nach Hause schafft.
Letztendlich bleibt wohl abzuwarten, wer zuerst eine sehenswerte Pressekonferenz abhalten kann - die Chrustschow-Aktion im Mai 1960 (wo es ja in Bezug auf die U-2 ja auch gewisse Ausreden der USA gab) war wohl die Offenlegung einer der größten Geheimdienstpleiten... hier der CIA.
Tja... wer punktet zuerst mit eindeutigen Beweisen anstelle von Behauptungen: Herr Biden oder Herr Xi?