Wir hatten eine ehemals in der Schäferei beschäftigte alte Dame interviewt
Meine Frage stellte ich, weil alles geschilderte nicht unbedingt stimmen konnte.
- die an den Würzburg ausgebildeten WH-Angehörigen durften sich nur in den Unterrichtsräumen und Kaserne bewegen. Ausser Kino waren alle anderen Bereiche für sie gesperrt. Sie hatten selbst auch keine Informationen, wie die anderen Radaranlagen bezeichnet wurden. Woher sollte die Zivilbevölkerung wissen, dass es eine "Würzburg" war?
- in Geuz gab es nur eine Schäferei und die gehörte zum Schloß. Diese, wie auch Schloß Großpaschleben gehörten der Familie v. Wuthenau und diese hatten mit den "Besatzern" (welchen?) keine Probleme;
- wie schon erwähnt, es wurde Ende März nur fliegendes Personal nach Bayern ausgeflogen. Es ist fraglich, woher die Dame wissen sollte, wer, wann, warum und mit welchem Ziel ausgeflogen wurde?
- die nächstgelegene Saalebrücke bei Könnern wurde nicht gesprengt.
Laut Auskunft der mittlerweile auch verstorbenen Zeitzeugen, waren die versprengten Gruppen der WH-Soldaten, dessen 28 auf dem Paschlewwer Friedhof ruhen, nur mit Handfeuerwaffen, MG und Panzerfäusten bewaffnet. Die Angehörigen der Fliegerhorst wurden dort ebenso wenig gesichtet, wie irgendwelche Fahrzeuge. Die von mir erwähnten Reste des Bodenpersonals trafen auf die Reste aus Paschleben-Geuz im Bereich Sachsendorf.
Die Aussage meiner Zeugen kann ich allerdings auch in zwei Gruppen teilen:
- die Aussage der in Köthen ausgebildeten Soldaten würde ich als glaubwürdig und sicher werten;
- die Aussage der damals 10-14 jährigen, sowie der Familienangehörigen, die auf der Suche nach ihren Vater waren eher mit Fragezeichen versehen. Vieles ist offenbar dazu gedichtet und einiges auch übertrieben.