EC 120B Hangelar und Mannheim
Hallo Daniel (dhBujak),
absolut entschuldbar, daß man im Eifer des Gefechts bzw. nach „Null Uhr“ mal was überliest. Was man vom Abschlußbericht zum Crash Hangelar für den Crash Mannheim sicher übernehmen könnte, erscheint aus meiner Sicht – ohne der BFU vorzugreifen - Folgendes:
1. Den Hubschrauber-Typ,
2. daß sich der Crash wiederum im Zuge einer Notlandeübung ereignete,
3. daß der EC 120 B einen Fenestron hat.
Klar zu differenzieren wird sein, und dies an alle interessierten, engagierten, fach- und sachkundigen Forumsteilnehmer,
4. daß in Mannheim eine sogen. Power-Recovery-AR (d.h.: simulierter Triebwerksausfall mit Abfangen des HS mittels Triebwerkleistung) wohl beabsichtigt war, weil eine „scharfe AR“ (d.h. Abfangen und Aufsetzen ohne TW-Leistung) man in den Flugplatz und nicht auf ein Maisfeld davor bzw. vor einer Bundesstraße durchführt,
5. daß der Fluglehrer offenbar aus einer „mißlichen Situation“ – egal was vorher falsch oder richtig gemacht wurde (Sache der BFU) -, das Beste gemacht hat, den der Vogel hat sich im Gegensatz zum Crash bei der BPol nicht nach vorne überschlagen,
6. Ergo muß bzw. müßte das „Vorher“ anders als in Hangelar gewesen bzw. in dem völlig anderen Manöver „Power-Recovery-AR“ begründet sein.
7. Der Vogel war aber der Gleiche!
8. Lassen wir also Drehgas- (Throttle-) Probleme einmalweg, denn darüber gibt es längst Service-Letters und LTA's bzw. AD's,
9. Dann sagt mir mein „Bauchgefühl“ – auch als Fluglehrer seit 1981-, da sollte man mal über den Fenestron und dessen Eigenschaften nachdenken und nachlesen, speziell was den bei einer „Power-Recovery-AR“ extrem schnellen Übergang vom Vorwärts- und Sinkflug zum Hovern samt damit zu beherrschender Koordination der Bewegungen um die Hochachse anbetrifft?! (Die tatsächlichen Windverhältnisse mal dahingestellt).
10. Will man nämlich den Vogel bei einer nicht mehr zu beherrschenden Drehbewegung (u.a. Pedalreaktion bzw. „da kommt zunächst Nichts“) drehmomentfrei haben, heißt die „Ultima-Ratio“ „Pitch nach unten“ und anschließend „Schadensminimierung per Stick“ für den zwangsfälligen „Bautz bzw. die ausserplanmäßige Landung“ bis zum Boden.
Genau hierzu gibt es treffliche Kommentare und Skizzen (eher absolut einleuchtende und „erleuchtende“ Karikaturen) von Helmut Mauch in seinem jedem Laien und Profi empfehlenswerten sowie erfrischenden Büchlein „Kleine Hubschrauberkunde“:engel:, wobei ich Helmut als Fluglehreranwärter und unter dessen Leitung bereits Anfang der 80er in Jessenwang schätzen gelernt habe.