Luftpirat
Space Cadet
Von Sauerstoff- und anderer Aufnahmefähigkeit
Was das Druckverhältnis von Lunge zur Atemluft betrifft, so muss ich AMX grds. zustimmen. Und wenn die Atemwege eines Organismus im Vakuum mit einem umgebungsunabhängigen Atmungssystem (z. B. vom Lebenserhaltungssystem) verbunden sind, beeinträchtigt das Umgebungsvakuum weder unmittelbar die Atmung noch irgend einen zum Atmen nötigen Druck. Die Druckregulierung des besagten Pleuraspalts
besteht ja zwischen Lunge und Atemluft. Und das ist in der Raumfahrt normalerweise nicht die Umgebungsluft respektive das Umgebungsvakuum.
Das Tödliche am Vakuum ist darum auch nicht die Druckdifferenz, die ein Atmen (am Gerät) unmöglich machen würde, sondern der Unterdruck, der unabhängig von einer funktionierenden Lungenatmung ein Ausperlen der Gase in den Körperflüssigkeiten auslöst und durch Embolien insbesondere den Blutkreislauf (und damit die Sauerstoffresorption und -versorgung) zum Erliegen bringt. Davon betroffen sind natürlich auch die Lungenalveolen, deren feine Verästelungen zu den anfälligsten Körperstellen für Vakuumschädigungen gehören. Man könnte im Vakuum also auch reinen Sauerstoff atmen, und trotzdem würde man durch Mikroembolien in den Lungenbläschen dabei ersticken.
Deshalb bestehen Raumanzüge ja aus zwei Hauptkomponenten: einem geschlossenen Atmungssystem und einer Umgebungsdruckregulierung im gesamten Anzug. Hinzu kommen noch Strahlungsschutz, Lichtschutz, Steinschlagschutz und Klimatisierung mit Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung.
1n luftigen :engel: Gruß
aus dem luftlehren Raum
... so dass auch die Links in den Beiträgen #1 und #29 offenbar vergessen worden sind, in denen der selbe Vorfall, über den die "Moon Machines" letztens im Fernsehen berichtete, bereits thematisiert wurde:Und ich hatte befürchtet, die Diskussion sei im Lauf des letzten Jahres entschlafen...
Mir ist unklar, wie der Anzug aufgebaut war und was der abgerissene "Versorgungsschlauch" nun genau für einer war. Klar wird aus deinem Beitrag jedenfalls, pok, dass der Mann in der Unterdruckkammer zwar Symptome von Sauerstoffmangel zeigte, aber keine [bzw. nach obigem Link -> Zunge(!) nur leichte] Symptome einer Dekompressionsschädigung. Diese ist der Taucherkrankheit sehr ähnlich und ab einer gewissen Dauer/Intensität - genau wie Sauerstoffmangel - tödlich.www.geoffreylandis.com schrieb:"At NASA's Manned Spacecraft Center (now renamed Johnson Space Center) we had a test subject accidentally exposed to a near vacuum (less than 1 psi) in an incident involving a leaking space suit in a vacuum chamber back in '65. He remained concious for about 14 seconds, which is about the time it takes for O2 deprived blood to go from the lungs to the brain. The suit probably did not reach a hard vacuum, and we began repressurizing the chamber within 15 seconds. The subject regained conciousness at around 15,000 feet equivalent altitude. The subject later reported that he could feel and hear the air leaking out, and his last conscious memory was of the water on his tongue beginning to boil."
Reference: NASA JSC "medlib/jsc.nasa.gov"
Was das Druckverhältnis von Lunge zur Atemluft betrifft, so muss ich AMX grds. zustimmen. Und wenn die Atemwege eines Organismus im Vakuum mit einem umgebungsunabhängigen Atmungssystem (z. B. vom Lebenserhaltungssystem) verbunden sind, beeinträchtigt das Umgebungsvakuum weder unmittelbar die Atmung noch irgend einen zum Atmen nötigen Druck. Die Druckregulierung des besagten Pleuraspalts
besteht ja zwischen Lunge und Atemluft. Und das ist in der Raumfahrt normalerweise nicht die Umgebungsluft respektive das Umgebungsvakuum.
Das Tödliche am Vakuum ist darum auch nicht die Druckdifferenz, die ein Atmen (am Gerät) unmöglich machen würde, sondern der Unterdruck, der unabhängig von einer funktionierenden Lungenatmung ein Ausperlen der Gase in den Körperflüssigkeiten auslöst und durch Embolien insbesondere den Blutkreislauf (und damit die Sauerstoffresorption und -versorgung) zum Erliegen bringt. Davon betroffen sind natürlich auch die Lungenalveolen, deren feine Verästelungen zu den anfälligsten Körperstellen für Vakuumschädigungen gehören. Man könnte im Vakuum also auch reinen Sauerstoff atmen, und trotzdem würde man durch Mikroembolien in den Lungenbläschen dabei ersticken.
Deshalb bestehen Raumanzüge ja aus zwei Hauptkomponenten: einem geschlossenen Atmungssystem und einer Umgebungsdruckregulierung im gesamten Anzug. Hinzu kommen noch Strahlungsschutz, Lichtschutz, Steinschlagschutz und Klimatisierung mit Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung.
1n luftigen :engel: Gruß
aus dem luftlehren Raum