Hallo liebe Luftfahrtfreunde,
auch ich möchte meinen bescheidenen Teil beitragen und einige Zeilen
über Elvington und unseren Besuch im letzten Dezember schreiben.
Wir haben auf dem Weg von Hull nach Manchester ein wenig
Zeit totschlagen müssen und ich beschloss, mit meinem Vater das Museum
zu besuchen. Eine seeehr gute Idee
Trotz Navi ist zu bemerken, dass der Weg zum Museum sehr gut und
weiträumig ausgeschildert ist.
Am Eingang angelangt ( man hat nicht weit zu laufen und fährt mit dem
PKW zu einer Parkzone, die auf dem Gelände liegt..) wurden wir seitens
eines Mitarbeiters herzlich in perfektem deutsch begrüßt :red:.
" Oh , Hallo ! Ein Offenbacher !! Guten Morgen die Herren !!" :D
Ein ehemals in Deutschland stationierter Soldat der RAF, der nun seinen
Wirkungskreis in Elvington hat, war froh, sich mal wieder auf deutsch
austauschen zu können
Nach einem kleinen, netten Plausch und dem Hinweis auf besonders sehenswerte
Exponate fuhren wir die ca.150m weiter und parkten in der unmittelbaren Nähe zu
einem Chieftain Kampfpanzer.
Unser erster Weg führte uns vorbei an Klassikern wie einer Buccaneer sowie einer
Gloster Meteor NF14, einer Silver Star und leider vielen, leeren
Stellflächen zur seltenen und schönen Handley Page Victor K2.
Wie uns (unter viel Bedauern und höflichsten Entschuldigungen ) erklärt wurde,
hat man zur Schonung vieler Exponate einen Großteil der Sammlung
zum Überwintern in dem großen Hangar abgestellt.
Also wichen wir dem einsetzenden Regen aus, und machten uns auf in die
besagten heiligen Hallen..
Auf den ersten Blick mochte man denken, ein wütender Bulldozerfahrer hätte mal eben
die gesammelten Werke durchs Tor hereingeschoben ..
Auf den zweiten Blick wurde jedoch klar, dass hier ausgesprochen viele
Flugzeuge geschickt ineinander gestellt wurden, um möglichst vielen von
ihnen etwas Schutz vor dem britischen Winter zu bieten.
Dennoch war der Gang durch die Halle schon etwas schönes .. vielleicht muss man
in der Situation aber auch ein wahrer Enthusiast sein, um es voll geniessen zu können..
Ein Flugzeug verdeckte die Sicht aufs andere .. und umgekehrt. Jedoch
hatte das Gewirr auch Methode und mit etwas Zeit und dem Entdecken längst vergessen
geglaubter Schätze hat uns die enge Staffelung der Ausstellung nicht weiter gestört.
Weiter ging es zum sehr gut erhaltenen Tower und dann in Richtung der
ebenso gut erhaltenen Baracken mit ihren Ausstellungen.
Zum Gelände sei gesagt, dass hier nur noch Sirenen, der Sound startender Bomberverbände
und herumrennendes Personal in Blaumann und Drillich fehlt
um die historische Szenerie wieder aufleben zu lassen.
Reich geschmückte Ausstellungen über die Bomberstaffeln der RAF im 2.WK,
eine sehr schöne Sammlung von Bordschützentürmen in der Airgunner
Collection sowie viele lehrreiche Darstellungen sind allesamt einen Abstecher wert.
Für ein wenig Hartgeld kann man sich in der Airgunner Collection selbst an
einem einfachen Simulator als Bordschütze versuchen und sich dem Ansturm
deutscher Jäger erwehren...
( Ich hätte mich demnach in der kalten Nordsee oder auf einem deutschen
Acker wiedergefunden.. soviel zu meiner Leistung :D)
Auch Themen wie z.B. die Geschichte der britischen Luftlandetruppen sind
in einer eigenen Baracke umfassend und anschaulich aufgearbeitet.
Der eiskalte, heftige Regen zwang und zu kleineren Sprints zwischen den
Gebäuden und führte uns zwecks Einnahme eines dringend benötigten Heißgetränks
auch in das liebevoll gestaltete NAAFI Restaurant.
( Eine kleine Stärkung kann hier zu sehr freundlichen Preisen eingenommen werden
)
Nach einem Besuch des im Herzen der Anlage gelegenen Shops, machten
wir uns zurück zum Auto, da der Regen uns schon etwas zugesetzt hatte
und wir noch den York Minster bestaunen wollten.
Alles in allem kann ich jedem hier dieses Museum sehr ans Herz legen.
Jedoch kann ich hier nur dringend empfehlen, den Besuch möglichst in
der Sommersaison zu absolvieren und reichlich Zeit mitubringen.