Kann eigentlich nur pauschal und mit Vorurteilen behaftet ein BWLer gewesen sein. Ob ein Dipl Ing. so planen würde? Ob ein ex Soldat so planen würde? Letztere sicher nicht. Sind doch ex Soldaten bei bestimmten Unternehmen nicht umsonst sehr umworbende Fachkräfte.
Gerne kann ich ja mal als "BWLer" hier meine bescheidenen Erfahrungen aus derartigen Programmen hier schildern. Ob nun militärisch oder zivil - der Vorgang ist immer recht ähnlich...
Ist doch eigentlich seit zig Jahren bekannt, das es an fehlenden Ersatzteilen liegt. Ich verstehe nicht, warum man immer wieder die gleichen Fragen stellt und so das Forum vermüllt.
Der Wartungsplan von meinem damaligen 20 Jahre alten Chrysler war easy. Nur wenn man zwei Wochen auf das Teil aus den USA warten muss, steht das Auto im solange in der Werkstatt. Ein alter Cadillac stand gar 6 Monate auf dem Hof, weil niemand das Ersatzteil liefern konnte.
Wie in vielen anderen Fäden sollte man evtl mal ein FAQ einstellen, damit nicht jeder ständig die Diskussion vom neuen Anfängt, wenn man JETZT WEIß woran es liegt.
Viel wichtiger ist die Frage, warum sich bei Airbus / Beschaffungsamt offensichtlich NICHTS ändert. Fachkräftemangel?, Arbeitskräftemangel? Liegt es am IQ , logischen Verständnis der Beteiligten, Rechtliches Problem?
Das die Bw ja nicht der einzige ist, der mit NH und Tiger das Problem haben, wurde in den Fäden auch schon besprochen, und es steht FEST, das Problem liegt nicht nur an der Beschaffung.
Meine ausgemachte Problemstelle heißt AIRBUS!
Es liegt nicht am Flieger, sondern zu Mindestens 80% am Hersteller und 20% an der Beschaffungsbehörde.
Meine Diagnose ist eine ganz andere. Die (stark verkürzte und vereinfachte) Theorie dahinter ist in etwa die: Während der Entwicklung verpflichten sich die einzelnen Lieferanten gegenüber dem Hersteller dazu, dass ihr Teil nur alle zig tausend Stunden mal (planmäßig!) kaputt geht und dass das Ersatzteil im Austausch oder Instandsetzung X-Euro kostet. Aus der Technik kommen die Daten für die durchschnittlichen Ausfälle und aus der Supply-Chain kommen die Preise für Austausch - bzw. Reparatur.
Das rechnet dann Airbus für alle Teile zusammen und rechnet dann so die durchschnittlichen erwartbaren Wartungskosten einer Flugstunde aus. Das nimmt der Kunde dann als Entscheidungskriterium - neben zig anderen natürlich.
Allerdings muss der Kunde natürlich sagen, wie viel er fliegt, wie viele Maschinen er hat usw., denn das hat alles Auswirkungen auf die Verfügbarkeit. Problem ist natürlich, dass diese Ausfallraten oft noch vor der eigentlichen Entwicklung abgegeben werden müssen und die Ingenieure da logischerweise oft daneben liegen oder der Operator viel weniger oder mehr fliegt. Nur am Ende fordert Airbus dann im Betrieb die Ausfallraten ein...
Nun geht es aber weiter: Oft fordern Kunden eine bestimmte Verfügbarkeit an Teilen bzw. eine garantierte Verfügbarkeit nach einer bestimmten Zeit. Ich könnte das jetzt weiter runterbrechen, ich will auf einen anderen Punkt. All dies macht man, damit man für Budgets möglichst genaue Angaben machen bzw. Kunden nur das minimale Budget einplanen können. Am Ende muss man den Kunden teilweise überzeugen, sich doch trotzdem mal zur Sicherheit ein Triebwerk oder so aufs Lager zu legen. Der militärische Kunde hat oft kein Budget mehr, weil das lt. den ganzen Zahlen theoretisch eigentlich nicht notwendig wäre und nicht eingeplant war...
Soweit die Theorie, noch ein paar Worte zu Australien: Airbus wollte unbedingt seine Helis dort verkaufen und der australische Kunde hatte sehr große Anforderungen bzgl. Offset, also Arbeitsleistung und Know-how ins Land zu bringen. Daher wurden extra Firmen gegründet, die vor Ort z.B. Wartung etc machen sollten - statt das direkt bei der Firma zu machen, die das Teil selbst entwickelt hat und entsprechendKnow-how hat. Dass das am Ende nicht die günstigste und schnellste Methode ist, hat wohl jeder schon mal erlebt, der am Thema Offset mitarbeiten "durfte"...
Solche Programme sterben fast nie wg der Technik, sondern wg der komplexen und z.T. widersprechen Anforderungen. BWLer, Ingenieure und Soldaten bauen alle gleich viel Mist oder machen alles richtig. Fokussierung auf einzelne Berufsgruppen finde ich sehr stumpf- man braucht jede Fakultät, nur eben an der richtigen Stelle.
Die oben genannte prozentuale Gewichtung finde ich irgendwie lustig - du lässt aber ganz wichtige Stakeholder außer Acht.
Meine Diagnose: Ob nun Luft, Marine oder Land - überall ist das Wartungsbudget so runtergespart, dass am Ende das tollste Flugzeug am Boden bleiben muss. Gerät kostet und dass muss man einplanen und das auch am Ende politisch wollen und die Gelder dafür einstellen. Einseitige Schuldzuweisungen bringen nix und Wartungspläne alter Ammischlitten noch weniger.
Weder habe ich B**d- Zeitungswissen - ich verbitte mir sowas!!! Noch braucht man dafür Fachwissen. Das ist einfach eine Anreihung von Logik.
Naja, deine Logik zeugt zumindest aus meiner Sicht von einer gewissen Praxisferne - was nicht schlimm ist. Dann aber bitte auch so auftreten. Perlen wie neue Instandsetzungsanfoderungen wie DEMAR145 oder so wurden noch nichtmal genannt (glaube ich).