Brasilien

Diskutiere Brasilien im Sonstige Streitkräfte Forum im Bereich Einsatz bei; Um Brasilien ist es etwas ruhig geworden. Die Skyhawk sind runderneuert, die Gripen-Beschaffung läuft anscheinend plangemäß Endmontage bei...

Sczepanski

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Um Brasilien ist es etwas ruhig geworden. Die Skyhawk sind runderneuert, die Gripen-Beschaffung läuft anscheinend plangemäß
Endmontage bei Embraer: Die erste Super-Gripen aus Brasilien | FLUG REVUE
- was folgt jetzt?
Die Frage stellt sich zunehmend, weil Brasilien wieder mehr "Luft für Beschaffungen" hat:
Brasilien hat von 1998 bis 2012 zunehmend positive Wirtschaftszahlen (Boeckler). Der Regierungswechsel und Corona hatten dem Land vorübergehend geschadet. Aber: ...
und aktuell:
Wie Brasilien vom Krieg in der Ukraine profitiert - ZDFheute
Brasiliens Wirtschaft entwickelt sich 2023 wesentlich positiver als zu Jahresbeginn erwartet. Sowohl nationale als auch internationale Institutionen schrauben die Prognosen für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nach oben.
Bericht der Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing
und das weckt Begehrlichkeiten. Wenn man mich fragen sollte (warum tut das eigentlich keiner :wink2: ) dann dürfte Brasilien an zusätzlichen Aufklärungs- und Tankerkapazitäten Interesse haben, um die Reichweite der eigenen Kampfjets sowohl über dem Meer (Wirtschaftszone) wie auch über den Landgrenzen mit ihren unzureichend befestigten Pisten im Tiefland des Amazonas (z.B. Schmuggler) zu erhöhen.
 
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Brasilien mit seinen Staatsgrenzen befindet sich in einer hervorragenden geografischen Lage. Schon der derzeitige Bestand an militärischen Lfz kann für die realen Aufgaben kaum sinnvoll genutzt werden. Für die Sicherung der Ressourcen sind mobile Grenzeinheiten die kostengünstigere Lösung für diese Aufgabe. Von Seiten der Nachbarstaaten gibt es auf mittlere Sicht keine reale militärische Bedrohung. Als wichtiger Rohstofflieferant hat es eine weltweite Unterstützung und das allein beschränkt der möglichen Druck durch fremde Mächte. Brasilien sichert sich zu dem mit der künftigen atomaren Komponente ab. Auch wenn darüber, aus den unterschiedlichsten Motiven kaum berichtet wird.
Zur Erinnerung ein älterer Bericht, aber der gleiche Mann an den Schalthebeln der Macht.
Atommacht Brasilien? – DW – 24.09.2009
Auch Brasilien hat wie 190 weitere Länder den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet, jedoch nicht ratifiziert. Damit ist das nichts als eine nicht bindende Absichtserklärung.
Das Framing sollte man kennen, bevor man Aufgaben für die Beschaffung neuer Lfz kreiert. Das Brasilien darauf achtet durch seine Interessen in der Luftfahrttechnik durch Beschaffungen samt Kooperationen zu wahren, das ist ja legitim und verständlich.
 
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Es gibt Pläne, 34 weitere Gripen E/F zu beschaffen. Die Flotte würde damit auf 74 F-39 wachsen.
Weiters sollen 9 C-390 beschafft werden. Beim Programmstart 2010 waren 28 C-390 geplant. Es wurde zuerst auf 22, zuletzt 2022 auf 19 reduziert. Mit den zusätzlichen 9 hätte man die ursprünglich geplante Flotte von 28 wieder zusammen.
Brazil to double air fleet as part of $10.6 billion investment
 

Sczepanski

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Es gibt Pläne, 34 weitere Gripen E/F zu beschaffen. ...
diese Beschaffung hat sich schon vor Monaten angekündigt
Brasilien würde über den Erwerb von 40 zusätzlichen Saab JAS-39 Gripen E/F verhandeln (meta-defense.fr)
April 12 2023
Gripen Brasilien e1681307872689 Analyse Verteidigung | Kampfflugzeuge | Brasilien


Mit nur 42 im Einsatz befindlichen Überschalljägern vom Typ F-5EM, unterstützt von 80 Angriffs- und Aufstandsbekämpfungsflugzeugen vom Typ AMX und EMB-314, ist Brasilien eines der Länder mit der schwächsten Kampfluftwaffe im Verhältnis zu seiner Wirtschaftskraft.
...
und inzwischen scheint wohl aus den Plänen sowie der Verhandlung auch eine festere Absichtserklärung geworden zu sein - zumindest die Finanzierung, die ich am Montag angesprochen hatte, ist gesichert:
Brasilien bestellt 34 JAS 39 Gripen E/F bei Saab (meta-defense.fr berichtete am 24 August 2023)
...
Tatsächlich hat Brasília gerade bekannt gegeben, dass ein bevorstehender Auftrag über 34 neue JAS 39 Gripen E/F unterzeichnet wird, dessen Finanzierung von a bereitgestellt wird. Ein Betrag von 52,8 Milliarden Reais, also 10 Milliarden Euro, die der Bund für die Modernisierung der Armeen investiert in den kommenden Jahren. Damit wird die Gripen-Flotte innerhalb der brasilianischen Luftwaffe auf 74 Flugzeuge anwachsen.
...
Die neue brasilianische Ordnung ist keineswegs eine Überraschung. Tatsächlich hatte die Luftwaffe des Landes zunächst ihren Bedarf auf 108 Flugzeuge geschätzt, die in drei aufeinanderfolgenden Chargen bestellt werden sollten.
Es wird jedoch notwendig gewesen sein, abzuwarten, bis die brasilianische Produktionslinie des JAS 39 Gripen E ab Mai dieses Jahres in Betrieb genommen wird, um die Frage voranzutreiben und zu klären.
Tatsächlich folgten in den letzten Monaten Ankündigungen von Kalendern und Bänden bezüglich der möglichen zweiten Charge des brasilianischen Gripen, alle unterschiedlich, ....

Mit anderen Worten: Das größte Hindernis für die Formalisierung der künftigen Ordnung, ihre Finanzierung, wurde beseitigt, was einen relativ schnellen Abschluss ermöglichen dürfte, sehr zur Erleichterung von Saab und Stockholm. Dennoch muss man bei Brasilien Geduld haben. ...
 
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Sczepanski

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Zu meiner Aussage
....
Wenn man mich fragen sollte (warum tut das eigentlich keiner :wink2: ) dann dürfte Brasilien an zusätzlichen Aufklärungs- und Tankerkapazitäten Interesse haben, um die Reichweite der eigenen Kampfjets sowohl über dem Meer (Wirtschaftszone) wie auch über den Landgrenzen mit ihren unzureichend befestigten Pisten im Tiefland des Amazonas (z.B. Schmuggler) zu erhöhen.
kam zwar der Hinweis auf die Erhöhung der Gripen-Bestellung, sonst aber nur ein pauschaler Allgemeinplatz ohne Begründung:
Auf meine konkrete Ansage ist also keine Antwort (Aufklärungskapazitäten über dem Meer) bzw. nur eine pauschale Behauptung (Kapazitäten über den Landgrenzen) geliefert worden.

Ich möchte daher meine Aussage konkretisieren - vielleicht gibt es ja doch noch jemand, der etwas intelligentes dazu sagen kann:

Erst einmal zur "maritimen Wirtschaftszone":
1.1. Die Küste Brasiliens mit ihren 8000 km Länge erstreckt sich von nördlich des Äquators bis weit in den Süden, bis zur Grenze Argentiniens.
1.2. Dazu kommen Inseln (Arquipélago de São Pedro e São Paulo, Fernando de Noronha, Trinidade e Martim Vaz), die weit vor der Küste im Atlantik liegen.
1.3. Das führt zu einer gewaltigen Wirtschaftszone, die von Brasilien beansprucht wird und nahezu das gesamte westliche Drittel des Südatlantik umfasst.
1.4. Die illegale Fischerei in den Meeren (als ein Beispiel für die Nutzung der Wirtschaftszone) ist ein lukratives Geschäft und nimmt massiv zu. Das ist zum Teil auch durch zunehmend bessere Erfassungsmethoden (seit etwa 10 Jahren auch mit Satelliten) belegbar.
1.5. Brasilien hat jüngst den Verteidigungssektor um 53 Milliarden Reals aufgestockt.
Ein Großteil davon geht in den Kauf von 34 schwedischen Gripen-Kampfflugzeugen sowie in den Weiterbau des bereits 2008 beschlossenen ersten brasilianischen Atom-U-Boots und des dazugehörenden U-Boot-Hafens vor den Toren Rio de Janeiros.
Offiziell heißt es, Brasilien brauche das atomar angetriebene U-Boot um sein „Amazonia Azul“, sein „Blaues Amazonien“ zu verteidigen, womit Brasiliens Seeraum über dem rohstoffreichen Festlandsockel und seine Meeres-Wirtschaftszone gemeint sind.
(zitiert aus Globalmagazin 24.08.2023)
Brasilien hat die Problematik der Überwachung seiner Wirtschaftszone also erkannt. Es begründet seine maritimen Rüstungsprojekte verbal mit dieser Anforderung.
1.6. Die Erfahrungen aus der EU-geführten Mission „Atalanta“ mit einem deutscher Seefernaufklärer des Typs P-3C Orion zeigen, dass kein anderes Aufklärungsmittel so effektiv und schnell so große Seeflächen überwachen kann wie ein Seefernaufklärer. Hubschrauber und erst recht Schiffe sind wegen der niedrigeren Einsatzhöhe und daraus folgenden geringeren Erfassungsreichweite sowie der geringeren Geschwindigkeit bei Weitem nicht so effektiv.
1.7. Daher meine Vermutung, dass zusätzliche Aufklärungs- und Tankerkapazitäten im Bereich der maritimen Wirtschaftszone im Interesse Brasiliens sein müssten.

Und jetzt zu den Landgrenzen:
Für die Sicherung der Ressourcen sind mobile Grenzeinheiten die kostengünstigere Lösung für diese Aufgabe.
das - mit Verlaub - ist nur noch platt.
2.1. Die gesamte Grenzlänge beträgt 16.145 Kilometer und ist damit nach der Volksrepublik China und Russland die drittlängste Landgrenze der Erde.
2.2. Mobile Grenzeinheiten kommen in den Waldgrenzen Brasiliens von Paraguay bis Suriname z.T. nur wenige hundert Meter am Tag vorwärts. Es gibt insbesondere im Nordwesten Grenzgebiete, die noch nie von offiziellen Einheiten betreten wurden.
2.3. Illegale (Gold-)Schürfer, Drogenkartelle und andere zwielichtige mafiöse Strukturen nutzen die Abwesenheit des Staates und untergraben die Staatsmacht bis in die Großstädte.
2.4. Die von diesen genutzten Transportmittel sind vielfältig - vom kleinen Boot mit Außenborder über Kraftfahrzeuge auf den Dschungelpisten bis hin zu kleinen Flugzeugen, die „geheime“ Start- und Landebahnen beiderseits der Grenzen nutzen.
2.5. Auch die Luftüberwachung an der Grenze kann mit Aufklärungsflugzeugen (z.B. Embraer E-99, R-99, EMB 145 AEW&C) wesentlich effektiver und schneller erfolgen - vielfach sind solche Flieger sogar die einzige (!) Möglichkeit, um rasch in die Nähe der Grenzen zu kommen.
2.6. Dabei dürfte es unbestreitbar sein, dass unterstützende Tanker die Einsatzdauer und damit die Reichweite sowohl von Aufklärungsflugzeugen wie auch von Flugzeugen mit entsprechenden Effektoren (Abfangjäger) deutlich, um nicht zu sagen, massiv erhöhen.
2.7. Daher meine Vermutung, dass zusätzliche Aufklärungs- und Tankerkapazitäten im Bereich der Landesgrenzen im Interesse Brasiliens sein müssten.
 
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Sens

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Bevor man so etwas schreibt, da muss man sich Gedanken machen, wie man die Überwachungsaufgabe zu vertretbaren Kosten bewältigen will und was man erreichen will. In Brasilien gibt es sicherlich ein Lagezentrum, wo 24/7 vermerkt ist, was in deren Luftraum und Wirtschaftszone unterwegs ist. Dafür hat man einen Zugang über die Satellitenüberwachung. Diese wird durch Sensoren am Boden, auf See und in der Luft ergänzt. Nicht alle Bereiche sind in gleicher Weise von illegalen Aktivitäten, wie z.B. die Raubfischerei betroffen. Nur wenn es Anzeichen dafür gibt, wie z.B. fehlende oder verfälschte Transpondersignale oder die Information eigener Fischer oder Grenzbewohner, setzt man seine Aufklärer in Aktion. Deren Erscheinen dient einer möglichen Abschreckung und/oder sammeln Informationen für einen Protest. Ein militärisches Vorgehen gegen unbekannte Objekte ist nur die absolute Ausnahme. Ob irgend ein Einsatzmittel des Staates Brasilien überhaupt zum Einsatz kommt, dass entscheidet der jeweilige Kommandant und seine politisches Kontrollinstanz. Da wird sehr abgestuft gehandelt, gegen wen man überhaupt vorgehen will.
Der Korruptionswahrnehmungsindex CPI von Transparency Internationalt (laenderdaten.de)
Schon seit Jahren werden die schon vorhandenen technischen Möglichkeiten bei weitem nicht ausgenutzt. Die Satellitenbilder zeigen ja, wo die tägliche Brandrodung oder Raubfischerei stattfindet. Die Beschaffung weiterer Einsatzmittel schafft nur neue Dienstposten von hochbezahlten Personal, die wie in jedem Land gute Gründe für ihre Daseinsberechtigung haben.
 

Sczepanski

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Dafür hat man einen Zugang über die Satellitenüberwachung.
hat man? Das klingt alles sehr theoretisch und ist meines Erachtens für Brasilien etwas sehr weit hergeholt.
Satelliten sind teuer - und auch wenn die Brasilianer Daten jedes in Frage kommenden Satelliten, etwa von den Nachfolgern des US-amerikanischen Landsat ankaufen - von Satelliten aus können Kameras ein Waldgebiet meistens nur grob untersuchen, weil ihre Auflösung selten gut genug ist, um einzelne Bäume zu unterscheiden. Wenn man Verdacht schöpft - etwa aufgrund von Infrarotverfärbungen - muss man "näher ran". Und das geht wie?
Ja, richtig, mit dem Flugzeug.
„Das Amazonasgebiet ist größer als Europa. Stellen Sie sich vor, Sie müssten ganz Europa aus dem All überwachen und überall sofort einschreiten, wo jemand illegal den Wald abholzt.“
(Zitat aus dem DLF).
Eigene Satellitenprogramme? Das ist noch nicht ausgereift genug:
Es gibt das China-Brazil Earth Resources Satellite Program (CBERS) - und das wird gemeinsam mit China betrieben. Glaubst Du wirklich, dass sich damit chinesische Flotten von Schwarzfischern "erwischen lassen"?
Amazônia-1 ist der erste (von drei) eigenen brasilianischen Erdbeobachtungssatelliten, und soll die Umweltbeobachtung und die Überwachung landwirtschaftlicher Flächen (also nicht der Wirtschaftszonen im Meer) dienen. Er ist in keiner geostationären Bahn sondern kann innerhalb von fünf Tagen fast jeden Punkt der Erde fotografieren.
D.h., er ist den größten Teil weder über Brasilien noch den angrenzenden Staaten.
Seine Umlaufbahnen sind bekannt. Wenn er denn zur Überwachung der Wirtschaftszone Brasiliens im Südatlantik eingesetzt werden könnte dann würden "Raubfischer" mit Sicherheit nicht ihre Transpondersingale abschalten, wenn sie in Erfassungsreichweite des Satelliten sind.
Nur wenn es Anzeichen dafür gibt, wie z.B. fehlende oder verfälschte Transpondersignale oder die Information eigener Fischer oder Grenzbewohner, setzt man seine Aufklärer in Aktion.
Also doch - Aufklärer, die in Aktion gesetzt werden sollten - wenn sie denn vorhanden sind.
Und "auf frischer Tat" erwischt man solche "Störer" ohnehin nur, wenn man ihnen ganz überraschend auf die Finger klopfen kann.
Dazu muss man entweder überraschend aus der Luft beobachten und Beweise dokumentieren (nur den Transponder abzuschalten reicht nicht) oder ein Boot der Seeüberwachung (Küstenwache) unbemerkt in unmittelbarer Nähe haben - so nahe, dass der Schwarzfischer seine Netze nicht mehr einholen kann, wenn er die Überwachung bemerkt.
 

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Number of authorized satellites in Brazil 2022 | Statista
Auch in Brasilien mangelt es nicht an den täglich anfallenden Satellitenaufnahmen sondern an Nutzern in den jeweiligen Bundesstaaten, die sie nach entsprechenden Inhalten auswerten.
In Brasilien verdienen die Behörden von der illegalen Nutzung der Ressourcen. Gegen eine Zahlung bleiben die Nutzer für eine entsprechende Zeit ungestört. Von der offiziellen Entdeckung bis zu einer möglichen rechtskräftigen Verurteilung kommt es fast nie.
Die fliegenden Aufklärer über dem Atlantik können kein Boarding vornehmen. Sie liefern bestenfalls interpretierbare Bilder für eine politische Intervention. Als Kompromiss werden einige Fischereilizenzen erworben. Es sind ja immer mehrere Schiffe und von denen hat wenigstens eines eine gültige Lizenz. Das die Fangmengen nicht stimmen oder Nachts umgeladen werden, das haben wir ja auch in der EU.
Da geht es dann nicht nur um illegalen Fischfang sondern:
In den Gewässern der EU Staaten mangelt es weder an der See- und Luftraumüberwachung. Da gibt es wie in Brasilien ein übergeordnetes Interesse nicht so genau hin zu schauen.
PS
Dort vor die Küste Brasiliens scrollen
Wie viele Aufklärungsflüge würden man für Brasilien brauchen, um die wahre Identität samt Position der Transpondersignale jeden Tages zu über prüfen?! Da geht man im Sinne der Rasterfahndung vor und beschränkt sich auf die Regionen und möglichen Verdachtsfälle. So eine Flugstunde kostet und ohne realen Anfangsverdacht startet kein Seeaufklärer in die Weiten des Südatlantiks, es sei denn episodisch als Demonstration staatlicher Präsenz.

Auch unsere Marineflieger: P-3C Orion zurück bei „Atalanta“ haben nur dazu gedient eine Lagebild zu generieren und von Zeit zu Zeit eine Präsenz zu demonstrieren. Für die Schiffe gibt es inzwischen bewachte "Korridore".

Was die Brasilianer tatsächlich mit ihrem Steuern machen, ist mir egal. Mir geht es nur um eine weitere Sichtweise zur Bewältigung einer Aufgabe.
 
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Sczepanski

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Dort vor die Küste Brasiliens scrollen
dort gibt es neben einer Unmenge von "Fishing vessel" auch eine geschätzt genauso große Menge an "Unknown type". Da hätte ich als Verantwortlicher kein gutes Gefühl.
Mit einem Aufklärungsflug lassen sich eine große Menge dieser "unbekannten Schiffe" identifizieren.
Ich denke, nicht umsonst erweitert Portugal seine Kapazitäten und Deutschland steht vor Ersatzbeschaffungen.
 
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Gut 90% ist legal unterwegs. Selbst die restlichen 10% sind nicht zu überwachen. Da beschränkt man sich auf einen Stichprobenartige Überprüfung, des eigenen Lagebildes an den erkannten Schwerpunkten für Abweichungen. Genauso machen es ja auch unser Zoll und BGS.
Orbats (scramble.nl) Die Portugiesen agieren im Rahmen der NATO und haben sich diesen militärischen Schwerpunkt gewählt, um auf ihre 2% zu kommen.
Infografik: Militärausgaben der NATO-Staaten | Statista
Wie die Missionen der P-3C vonstatten gehen, kann man ja folgenden Link entnehmen. Aktives Intervenieren im Frieden ist nur auf die Einheiten in See beschränkt.
Seeraumüberwachung aus der Luft (bundeswehr.de)
 
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K.B.

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Es gibt Pläne, 34 weitere Gripen E/F zu beschaffen. Die Flotte würde damit auf 74 F-39 wachsen.
Weiters sollen 9 C-390 beschafft werden. Beim Programmstart 2010 waren 28 C-390 geplant. Es wurde zuerst auf 22, zuletzt 2022 auf 19 reduziert. Mit den zusätzlichen 9 hätte man die ursprünglich geplante Flotte von 28 wieder zusammen.
Brazil to double air fleet as part of $10.6 billion investment
Nicht zu vergessen aus dem Beitrag die beiden A330, die zu MRTT umgerüstet werden sollen.
Der Vertrag für die Umrüstung (Flügelpods zur Betankung + MEDEVAC) soll bis Jahresende mit Airbus abgeschlossen werden. Die Flugzeuge sollen 2025 bzw. 2026 an Airbus gehen und dann jeweils ein Jahr später zurück an Brasilien.
Die beiden gebrauchten A330-200 wurden bereits im letzten Jahr für 81 Mio US-$ von Azul gekauft.

(Wobei der Gebraucht-Kauf auch ein Geschmäckle hat:
"The tender required that the aircraft be manufactured on or after January 1, 2014. Only one out of eight A330-200s currently operated by Azul is of the required age. The carrier did not respond to ch-aviation's query concerning the source of the aircraft.")
 

Sczepanski

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....
Erst einmal zur "maritimen Wirtschaftszone":
1.1. Die Küste Brasiliens mit ihren 8000 km Länge erstreckt sich von nördlich des Äquators bis weit in den Süden, bis zur Grenze Argentiniens.
1.2. Dazu kommen Inseln (Arquipélago de São Pedro e São Paulo, Fernando de Noronha, Trinidade e Martim Vaz), die weit vor der Küste im Atlantik liegen.
1.3. Das führt zu einer gewaltigen Wirtschaftszone, die von Brasilien beansprucht wird und nahezu das gesamte westliche Drittel des Südatlantik umfasst.
....
1.6. Die Erfahrungen aus der EU-geführten Mission „Atalanta“ mit einem deutscher Seefernaufklärer des Typs P-3C Orion zeigen, dass kein anderes Aufklärungsmittel so effektiv und schnell so große Seeflächen überwachen kann wie ein Seefernaufklärer. Hubschrauber und erst recht Schiffe sind wegen der niedrigeren Einsatzhöhe und daraus folgenden geringeren Erfassungsreichweite sowie der geringeren Geschwindigkeit bei Weitem nicht so effektiv.
1.7. Daher meine Vermutung, dass zusätzliche Aufklärungs- und Tankerkapazitäten im Bereich der maritimen Wirtschaftszone im Interesse Brasiliens sein müssten. ...
mit der Antwort:
Bevor man so etwas schreibt, da muss man sich Gedanken machen, wie man die Überwachungsaufgabe zu vertretbaren Kosten bewältigen will und was man erreichen will.
anscheinend mach ich mir keine völlig abstrusen Gedanken.
Embraer C-390: Vom Transportflugzeug zum U-Boot-Jäger? | berichtet die FLUG REVUE und führt aus:
... Während sich das Muster im Dienst bewährt, denken die Brasilianer bereits weiter: Was kann die C-390 noch?

...
So kündigte Embraer in einer Pressemitteilung vom 10. April den "Beginn gemeinsamer Studien" mit der Luftwaffe an, die das Ziel verfolgen sollen, "mögliche Anpassungen von Plattformen für Nachrichten-, Überwachungs- und Aufklärungsmissionen zu ermitteln." Ausdrücklich geht es dabei laut Embraer um bereits im Einsatz stehende Flugzeugmuster, "wie zum Beispiel die C-390 Millennium." Als Illustration ist dem Embraer-Text eine Computer-Grafik beigefügt, die eine C-390 als Seefernaufklärer und U-Boot-Jäger zeigt.
...
 

K.B.

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Die brasilianischen Landstreitkräfte sollen 12 UH-60M Blackhawks für 950 Mio US-Dollar bekommen.
Damit sollen acht HM-3 Cougar (bestellt 2001, geliefert ab 2002 von Helibras) und vier HM-2 Black Hawk (UH-60L-Standard, geliefert ab 1997 (?)) abgelöst werden.

Viel interessanter ist aber die DSCA-Mitteilung dazu, weil sie AFAIK erstmals die Beschaffungskosten des Hubschraubers sowie die Zubehör- und Servicekosten getrennt angibt!

"The State Department has made a determination approving a possible Foreign Military Sale to the Government of Brazil of UH-60M Black Hawk Helicopters and related elements of logistics and program support for an estimated cost up to $950 million, which includes initial acquisition of $450 million in Major Defense Equipment [MDE], and up to $500 million in other equipment and services."

Jetzt fragt sich der geneigte Leser natürlich: Was sind Major Defense Equipment-Bestandteile und was gehört bei den Black Hawks dazu?

"Major Defense Equipment are items of significant military equipment, as identified in Title 22 Code of Federal Regulations, section 121.1, having a nonrecurring research and development cost of more than $50 million or a total production cost of more than $200 million (22 U.S.C. 2794(6))."

MDE:
The Government of Brazil has requested to buy
twelve (12) UH-60M Black Hawk helicopters;
thirty-four (34) T700-GE-701D engines (24 installed, 10 spares);
twenty-eight (28) EAGLE-M Embedded Global Position Systems with Inertial Navigation (EGI) or functional equivalent (24 installed, 4 spares);
and twenty-four (24) AN/ARC-231A radio systems.
--> 450 Mio US-Dollar

The following non-MDE is also included:
AN/PYQ-10 Simple Key Loader (SKL), KIV-77 Common Identification Friend or Foe (IFF) crypto appliques, APX-123A Identification Friend or Foe (IFF) transponders; AN/ARC-231 radio systems; ARC-201D Single Channel Ground and Airborne
Radio System (SINCGARS) or functional equivalents; ARC-220 high frequency airborne communication systems or functional equivalents with KY-100M; VRC-100 advanced high frequency ground/vehicular communications systems; ARN-147 navigation receivers; ARN-149 low frequency automatic direction finders; ARN-153 advanced digital Tactical Airborne Navigation (TACAN) receiver-transmitters; APN-209 radar altimeter systems; AN/ARC-210 Gen 6 very high frequency/frequency modulation radios; AN/AVR-2B(V) laser warning systems (provisions only); Airspace Concept Evaluation System (ACES); M-134D-H minigun, mount, power supply, and ammunition handling systems gun and mount accessories package; contractor-provided gun and mount accessories, including spare parts, in support of the M-134D-H minigun systems; Aviation Mission Planning System (AMPS); Aviation Ground Support Equipment (AGSE); HGU-56/P Rotary Wing Helmets (RWH); Advanced Sight Display Computers (ASDC); Common Display Interface Units (CDIU); Wide Color Day Display Module (WCDDM); Wide Color Night Display Module (WCNDM); ADS-B Out ability; Integrated Area Navigation (I-RNAV); RDR-7000 weather radar systems; external rescue hoists; Traffic Collision Avoidance Systems (TCAS); Fast Rope Insertion Extraction System (FRIES); EBC-406HM Emergency Locator Transmitters (ELT); Aircrew Combat Equipment (ACE); Internal Auxiliary Fuel Tank System (IAFTS); technical assistance and logistics support services; publications; and other related elements of logistics and program support.
--> 500 Mio US-Dollar

An anderer Stelle hatte ich schon mal ein paar Vergleichszahlen zusammengetragen, was denn ein Blackhawk kostet:
Die Griechen planen mit 37,3 Mio US-$ pro UH-60M.
Die Phillipinen zahlten 19,5 Mio US-$ pro S-70i, Österreich 16,7 Mio US-$ pro ACE VL-60, ein entmilitarisierter UH-60A kostet - je nach Zustand - 400.000 - 800.000 US-$.
(Okay, die Polen zahlen auch 38,5 Mio US-$ pro S-70i, aber da kommt ein möglicher Heimzuschlag drauf.)

Lassen wir die 10 spare engines und 4 spare Navigationssysteme außen vor, dann kommt man auf den Stückpreis eines nackten UH-60M von 37,5 Mio US-Dollar.
Mit allem drum und dran ist man dann trotzdem bei 79 Mio US-Dollar pro Maschine.

Nur zum Vergleich:
Schweden: 900 Mio US-$ für 12 Maschinen --> 75 Mio US-$/Stück (mit spärlicher Ausstattung)
Österreicht: 1,05 Mrd US-$ für 12 Maschinen --> 87,5 Mio US-$/Stück (mit guter Ausstattung)
Griechenland: 1,95 Mrd US-$ für 35 Maschinen --> 55,7 Mio US-$/Stück (mit guter Ausstattung)
 

Stinkmorchel

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aus finanziellen Gründen scheint Brasilien darüber nachzudenken gebrauchte F-16 von den USA zu kaufen anstatt eines zweiten Loses Gripen.
 
Peter Wimpsey

Peter Wimpsey

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aus finanziellen Gründen scheint Brasilien darüber nachzudenken gebrauchte F-16 von den USA zu kaufen anstatt eines zweiten Loses Gripen.
Klingt alles sehr nach einer Sommerlochgeschichte!
Man hat ganz moderne JAS 39 Gripen und soll diese mit gebrauchten F-16 verstärken?! 🤦‍♂️
 

Stinkmorchel

Flieger-Ass
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Es geht wohl um den Ersatz der AMX. Wobei, wenn Brasilien wirklich sparen will, warum fliegen sie die AMX nicht erstmal weiter, modernisiert sind sie ja.

Aber irgendwann haben wohl die F-5 und AMX das Ende ihrer strukturellen Lebensdauer erreicht.
 
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Peter Wimpsey

Peter Wimpsey

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Es geht wohl um den Ersatz der AMX. Wobei, wenn Brasilien wirklich sparen will, warum fliegen sie die AMX nicht erstmal weiter, modernisiert sind sie ja.

Aber irgendwann haben wohl die F-5 und AMX das Ende ihrer strukturellen Lebensdauer erreicht.
Habe einen Fachjournalisten in Brasilien gefragt, der mit dem Gripendeal gut vertraut ist: das Land hat schlicht ein Geld für neue Flieger. Auch das ganze Gripenprogramm ist hinter dem Plan auf Grund von Geldmangel!
 
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