GPS Störungen im Ostsee-Raum

Diskutiere GPS Störungen im Ostsee-Raum im News aus der Luftfahrt Forum im Bereich Aktuell; Das jamming beherrscht jeder bessere Autodieb um vorhandene Fahrzeugtracker auszuschalten. Das spoofing hat gestern eine Journalistin des...

Gast001

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Das reine Stören (jamming) von GPS, ist von jedem halbwegs begabten Hobbyelektroniker zu schaffen.
Einfach einen Sender mit einer schlechten Güte, hohem Raschen und hoher Ausgangsleistung zusammen löten.
Dann geht in einem sehr großen Umkreis nichts mehr.
Während das Täuschen (spoofing) schon sehr detaillierte Hw und Sw Kenntnisse plus die Infrastruktur dahinter benötig. Also eher ein Betätigungsfeld für Geheimdienste und Regierungen.
Das jamming beherrscht jeder bessere Autodieb um vorhandene Fahrzeugtracker auszuschalten. Das spoofing hat gestern eine Journalistin des Deutschlandfunks beschrieben, sie war in Jerusalem und google maps zeigte den Standort in Kairo an. Warum ist auch klar, die Israelis befürchten einen Angriff.
 
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Jumo 004

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In den letzten Monaten hatte ich es beim Navi schon häufiger erlebt, dass das Gerät der Meinung war, dass ich offroad auf irgendwelchen Äckern oder sogar Gewässern unterwegs wäre, obwohl ich mich ganz normal auf irgendwelchen Bundesstraßen bewegt habe. Insbesondere ist mir das Nähe Hamburg und bei Schwerin aufgefallen. Ich hatte mich schon gefragt, ob das damit zusammenhängen könnte. :headscratch:
 
mcnoch

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Thone

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Moin.

Eine insgesamt interessante Entwicklung:
Während man die letzten Jahre alles auf satellitengestützte Navigation gesetzt hat und die bodengebundenen Navigationsanlagen zunehmend abgebaut oder abgeschaltet wurden, merkt man jetzt wie kurzfristig das gedacht war.

Thomas
 
Intrepid

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Na ja, es wird vermutlich weiterhin mit GNSS und nur wenig bodengebundener Infrastruktur funktionieren. Aber nicht so einfach und platt, wie man es sich seit der Einführung von GPS in den 1990er-Jahren ausgemalt hat. Und man beginnt jetzt erst, sich diese Gedanken zu machen.

Irgendwie interessant: um ein kleines Bauteil einzuführen oder zu ersetzen, müssen umfangreiche Sicherheitsbewertungen vorgelegt werden. Hat es solche Bewertungen auch für den weltweiten Wechsel auf satellitengestützte Navigation gegeben? Und wenn ja, wer hat dabei die einfachsten Möglichkeiten übersehen, das Signal absichtlich unbrauchbar zu machen?
 
Alpha

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Natürlich gibt es dafür Sicherheitsbewertungen. Und es gelten Regeln, wie für alle anderen Anflüge auch. Auch ein ILS kann ausfallen, ein Flugplatz gesperrt werden usw. Dafür gibt es Ausweichflugplätze (Alternates), die bestimmte Kriterien erfüllen müssen. Für ein Ziel, dass nur einen GNSS-Anflug bietet und einen Alternate benötigt (in der Airline Praxis ist quasi immer ein Alternate nötig), muss der Alternate Platz z.b. einen nicht-GNSS-Instrumentenanflug haben.

Störungen von GNSS Systemen (ob mutwillig oder natürlich) sind kein neues Phänomen und es gibt schon viele Jahre einige Verfahren rund um diese Art der Navigation. Man sollte da auch nicht überdramatisieren.
 
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Ich dachte mehr so, ob die amerikanische Regierung eine Sicherheitsbewertung gemacht hat, bevor am 1. Mai 2000 die künstliche Verfälschung ausgesetzt wurde, um den wirtschaftlichen Erfolg zu pushen.

Aus für die "Selective Availability" (SA)!
 
Jeroen

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Was meinst du damit, Intrepid? Die verbesserte Präzision ist doch nicht störend (und inzwischen uralt). Des weiteren existieren mehrere Systeme, die zivil zugänglich sind. Daher machte SA eh keinen Sinn mehr.
 
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Ich meine, dass man die Vorteile des GPS gerne mitgenommen hat, es aber viele Jahre versäumt hat, die Venetzung resilient zu machen. Damit hat man erst vor kurzem begonnen ... also 20 Jahre später. Dass das aber einmal passieren kann - rein technisch betrachtet - hätte schon im Jahre 2000 klar sein müssen.
 
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Von Anfang an wurden parallel zur Zulassung von GNSS (nicht nur GPS) Rahmenbedingungen festgelegt, das ist nichts neues. Es ist auch nicht so, dass die anderen Anflugarten nicht störbar wären und auch unabhängig vom Anflugverfahren kann ein Flugplatz immer ausfallen. Ob durch Drohnen, Hund auf der Runway, Erdbeben, Zwischenfall/Feuerwehreinsatz(alles bereits im Flugzeug erlebt) oder sonstwas- deshalb gibt es dafür Planungsvorschriften. Wetter ist auch nicht immer super. Wer vom Ausfall seines Zielflugplatzes in Bedrängnis gebracht wird, der hat schlecht geplant. Space Weather, RAIM Predictions, Ersatzverfahren, Planungsvorschriften usw sind Alltag in der Verkehrsfliegerei.

Der Weiterentwicklung der Technik bleibt man dabei nicht verschlossen, wie aktuelle Entwicklungen zeigen. Wer meint, den technischen Stand in 20 Jahren zuverlässig vorhersagen zu können, der irrt. Jammer waren vor 20 Jahren noch nicht so verbreitet, wie heute - deshalb ändert sich javheute manches. Hier einen Vorwurf an die USA oder sonstwen zu konstruieren, ist doch Unsinn.

Die Suche nach einem "Schuldigen" ist zwar mode aber Unsinn. Stattdessen konzentriert man sich richtigerweise auf Mitigationswege.
 
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GPS wird nicht nur vom Luftverkehr genutzt, und viele andere Anwendungen sind nicht resilient ausgelegt. Man beginnt erst seit einiger Zeit, Redundanzen z.B. über Mobilfunknetze aufzubauen, die man nicht so einfach großflächig stören kann. Da wurde blauäugig viel Zeit liegen gelassen, die man hätte nutzen können.
 
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Gerade nochmal oben geguckt: Ja, ist tatsächlich ein Luftfahrtforum über Luftverkehr... ;-)
Für Effekte und Auswirkungen auf ganz andere Bereiche ist das hier wohl nicht ganz der richtige Platz.
 
Intrepid

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Die Drohnen-Industrie hat sich darauf verlassen, zumindest was die Kaufhausdrohnen betrifft. Drohnen gehören aber dazu, oder?

Du bist echt ein harter Brocken :wink2:
 
Stovebolt

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Die Drohnen-Industrie hat sich darauf verlassen, zumindest was die Kaufhausdrohnen betrifft. Drohnen gehören aber dazu, oder?

Du bist echt ein harter Brocken :wink2:
Und Kaufhausdrohnen darf der "Pilot" außerhalb seiner Sichtweite fliegen?
Glaube nicht!
Ersetze "Glaube" durch "Darf er".

Man kann auch Szenarien an den Haaren herbeiziehen, um seinen Standpunkt irgendwie zu rechtfertigen.
 
Intrepid

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Drohnen benötigen auch innerhalb der Sichtweite des Piloten eine genaue Position, um ihre Aufgaben zu erledigen. Meistens vermessen oder dokumentieren sie irgendetwas.
 

Phalc

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Was ich partout nicht finde: handelt es sich ausschließlich um Störungen des amerikanischen NAVSTAR-GPS oder sind Galileo/Glonass auch betroffen? Spielen die letztgenannte eine Rolle in der zivilen Luftfahrt?
 
Jeroen

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Die Sankt Petersburg Störer weiss nicht aber der Navigator Wissenschaft Klub aus Gdynia hat Störungen aus Kaliningrad analysiert.
GPS GALILEO SBAS, QZSS Frequenzen wurden gestoert gegen Datenübertragung sowohl auf westliche wie chinesische (Beidou) Systemen.
Das übliche Russische GLONASS war abgeschaltet stattdessen gab es ein starkes Signal in eine andere Frequenz.
Quelle FB Kolo Naukowe Nawigator
 
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Estland hat die Abdeckung des DME-Systems im unteren Luftraum erhöht - Die neue Methode wird am 23. Mai 2024 eingeführt.

Die estnischen Flugsicherungsdienste (EANS) haben die Abdeckung traditioneller Navigationsdienste erweitert, um trotz GPS-Störungen einen kommerziellen Flugbetrieb nach Tartu zu ermöglichen. Das bestehende DME-System, das als umfassender als bisher validiert wurde, ist ab dem 23. Mai im Flugverkehr im Einsatz. Finnair, die am 29. April die Einkaufsflüge nach Tartu eingestellt hatte, wird ab dem 02. Juni die Flüge auf der Strecke Helsinki-Tartu wieder aufnehmen.
O-Ton EANS-CEO Ivar Värk:
„Wir haben die offizielle Bestätigung erhalten, dass das DME-System nun den unteren Luftraum abdeckt, und Piloten eine alternative Navigationsmöglichkeit bietet. Bei der Bewertung der Abdeckung der DME-Systeme wurde festgestellt,
dass das Signal für den Höhenbereich, in dem eine zusätzliche Abdeckung für Tartu benötigt wurde, sehr gut funktioniert. Das DME-System deckt jetzt die Höhen ab, die Flüge im Hinblick auf den kontrollierten Luftraum benötigen.“

Quelle: Viro lisäsi DME-järjestelmän kattavuutta alailmatilassa - uudet menetelmät käyttöön 23. toukokuuta 2024 | lentoposti.fi
 
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War doch nicht so blöd , DME ,separaten VOR/LOC Empfänger und RMI im Flieger zu lassen.
 
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