Löschflugzeuge in Deutschland und anderswo

[Nomex]

Sind die gelben Maschinen aus Niedersachsen? Habe Meldungen vom letzten Jahr gefunden, wohl nichts aktuelles.

Löschflugzeuge unterstützen bei der Waldbrandbekämpfung in Griechenland

Die niedersächsischen Löschflugzeuge der rescEU-Flotte sind am 22. August 2023 um 07:40 Uhr vom Flughafen Braunschweig-Wolfsburg in Richtung Griechenland gestartet, um die dortigen Einsatzkräfte bei der Bekämpfung der verheerenden Waldbrände zu unterstützen.

www.bbk.bund.de

.

Da die AT-802 Fire Boss eine australische VH Registrierung haben dürften es keine in Deutschland stationierten Flieger sein. Die Flieger in Braunschweig sind in Argentinien mit LV registriert und m.W. auch "nur" AT 802 F, also ohne Schwimmer. In 2023 kamen die Flieger vom EDVE noch aus Chile und hatte CC Kennungen.

 

[Phalc]

Da die AT-802 Fire Boss eine australische VH Registrierung haben dürften es keine in Deutschland stationierten Flieger sein. Die Flieger in Braunschweig sind in Argentinien mit LV registriert und m.W. auch "nur" AT 802 F, also ohne Schwimmer. In 2023 kamen die Flieger vom EDVE noch aus Chile und hatte CC Kennungen.

Danke für Deine und @Planespotter_Yann 's Erläuterungen!
Die Flugzeuge haben hier oft Meerwasser getankt, scheinen aber jetzt in Süßwasserseen zu tanken. Ich habe eine Seite gefunden, die sagt, dass Salzwasser suboptimal ist. Vielleicht hat hier jemand eine kurze, einfache Begründungskette auf deutsch?

Can You Use Salt Water to Put Out a Fire? - Technology Org

To put it short, you can use salt water to put out a fire. This, however, comes with lots of undesired after-effects.

www.technology.org

 

[Nomex]

Danke für Deine und @Planespotter_Yann 's Erläuterungen!
Die Flugzeuge haben hier oft Meerwasser getankt, scheinen aber jetzt in Süßwasserseen zu tanken. Ich habe eine Seite gefunden, die sagt, dass Salzwasser suboptimal ist. Vielleicht hat hier jemand eine kurze, einfache Begründungskette auf deutsch?

Can You Use Salt Water to Put Out a Fire? - Technology Org

To put it short, you can use salt water to put out a fire. This, however, comes with lots of undesired after-effects.

www.technology.org

Wenn ich die Seite richtig verstehe geht es dort darum das die 2 Probleme, die Korrosion und der Einfluss auf die Vegetation sind.

Das mit der Korrosion kann ich so bestätigen. Da wo die Feuerwehr in die Verlegenheit kommen kann öfter mit Meerwasser zu löschen sollte sie seewasserbeständige Pumpen haben. Was m.W. bei einigen Inselfeuerwehren in D wohl auch so der Fall ist.
Bei den Fliegern ist das weniger problematisch. Hier ist es aber notwendig nach dem Einsatz den Flieger gründlich zu reinigen. Auf Dauer ist das Meerwasser dem Flieger nicht zuträglich. Da macht es natürlich Sinn zum Ende des Einsatz mal ein paar Ladungen Süßwasser durch zu jagen. Spart man sich Zeit bei der Nachbereitung.

Den Einfluss auf die Vegetation würde ich als eher homöopathisch einschätzen. Stehe da aber auch nicht wirklich im Stoff. Man muss bedenken das ein weiteres Brennen lassen wohl eher das größere Problem darstellt. Zumal die Pflanzen in Küstenregionen relativ gut mit der salzhaltigen Luft klar kommen sollten.
Was die Löschwirkung betrifft ist es tatsächlich so das die spez. Wärmekapazität von Meerwasser geringer als von Süßwasser ist. Bei einem Salzgehalt von bis zu 190 g/l um bis zu 0,13%. Das Mittelmeer hat allerdings auch nur rund 38 g/l Salzgehalt. Also auch hier ein Einfluss im Bereich der Kommastellen. Nix was mich als Feuerwehrmann jetzt irgendwie um den Schlaf bringen würde.
Ist aber schon interessant was irgendwelche Wissenschaftler in ihren Studierstuben da so erforschen, den Praktiker vor Ort tangiert das nur ganz marginal.

Gruß Ralf

 

[Phalc]

Wenn ich die Seite richtig verstehe geht es dort darum das die 2 Probleme, die Korrosion und der Einfluss auf die Vegetation sind.

Das mit der Korrosion kann ich so bestätigen. Da wo die Feuerwehr in die Verlegenheit kommen kann öfter mit Meerwasser zu löschen sollte sie seewasserbeständige Pumpen haben. Was m.W. bei einigen Inselfeuerwehren in D wohl auch so der Fall ist.
Bei den Fliegern ist das weniger problematisch. Hier ist es aber notwendig nach dem Einsatz den Flieger gründlich zu reinigen. Auf Dauer ist das Meerwasser dem Flieger nicht zuträglich. Da macht es natürlich Sinn zum Ende des Einsatz mal ein paar Ladungen Süßwasser durch zu jagen. Spart man sich Zeit bei der Nachbereitung.

Den Einfluss auf die Vegetation würde ich als eher homöopathisch einschätzen. Stehe da aber auch nicht wirklich im Stoff. Man muss bedenken das ein weiteres Brennen lassen wohl eher das größere Problem darstellt. Zumal die Pflanzen in Küstenregionen relativ gut mit der salzhaltigen Luft klar kommen sollten.
Was die Löschwirkung betrifft ist es tatsächlich so das die spez. Wärmekapazität von Meerwasser geringer als von Süßwasser ist. Bei einem Salzgehalt von bis zu 190 g/l um bis zu 0,13%. Das Mittelmeer hat allerdings auch nur rund 38 g/l Salzgehalt. Also auch hier ein Einfluss im Bereich der Kommastellen. Nix was mich als Feuerwehrmann jetzt irgendwie um den Schlaf bringen würde.
Ist aber schon interessant was irgendwelche Wissenschaftler in ihren Studierstuben da so erforschen, den Praktiker vor Ort tangiert das nur ganz marginal.

Gruß Ralf

Herzlichen Dank für die Ausführungen! Wissenschaftliche Schriften sind das Eine, Wissen aus der Praxis sind mindestens gleichsam interessant

 

[lutz_manne]

Das es irgendwo in der Natur brennt ist gewöhnlicher für die Vegetation und aus Asche entsteht neues Leben, sie ist Dünger. Das plötzlich Salzwasser vom Himmel kommt, ist für die Planzen eher unnatürlich. Wie gut die vorhandenen, verschienenen Planzen damit klar kommen, kann ich aber nicht einschätzen. Das Feuer zu löschen um die Natur zu Retten ist sicher dann nicht sinnvoll wenn es schädlich für sie ist. Aber die Natur wird sich am Ende eh anpassen... ob mit oder ohne Menschen auf diesem Planeten.

 

[Sens]

Bei den Einsätzen von Löschflugzeugen geht es nicht um die Rettung der Natur. Ihr Einsatz rechtfertigt sich nur, weil sie die Bodenkräfte gezielt unterstützen können, bevor ein Brand bebautes Gelände gefährdet.

 

[jackrabbit]

Bei den Einsätzen von Löschflugzeugen geht es nicht um die Rettung der Natur.

Das ist/war im Harz wohl anders.

 

[Phalc]

Bei den Einsätzen von Löschflugzeugen geht es nicht um die Rettung der Natur. Ihr Einsatz rechtfertigt sich nur, weil sie die Bodenkräfte gezielt unterstützen können, bevor ein Brand bebautes Gelände gefährdet.

Dann würde es keine Löscheinsätze geben, wo nur Natur betroffen ist und die gibt es.
Es gibt wohl verschiedene wissenschaftliche Meinungen. Eine davon ist, dass "zu viel löschen" für die Waldbrände von morgen sorgen würde (verbleibendes Unterholz).

 

[Nomex]

Bei den Einsätzen von Löschflugzeugen geht es nicht um die Rettung der Natur. Ihr Einsatz rechtfertigt sich nur, weil sie die Bodenkräfte gezielt unterstützen können, bevor ein Brand bebautes Gelände gefährdet.

Das ist so nicht ganz richtig. Luftfahrzeuge können der entscheidende Faktor sein ob ein Feuer in Stunden oder erst nach Tagen oder gar Wochen gelöscht ist. Die Maßnahmen der ersten Stunde entscheiden in aller Regel wie groß ein Feuer wird. In Australien gibt es deshalb die Maßgabe das die Löschflugzeuge in x+15 Min. In einem Umkreis von 50 km über dem Feuer sein müssen und dort ihre erste Ladung abgeworfen haben. In Deutschland sprechen wir davon das der Erstschlag sitzen muss und bei den Franzosen habe ich den schönen Hashtag #FrapperViteEtFort gefunden.

Ich hatte auch kürzlich Kontakt mit dem KBM vom Landkreis Harz. Er hat mir berichtet das die Hexe1 letztens vor den Einsatzkräften über dem Feuer war und wie gut das gewirkt hat. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen aus den 80er und 90er Jahren.

 

[Nomex]

Dann würde es keine Löscheinsätze geben, wo nur Natur betroffen ist und die gibt es.
Es gibt wohl verschiedene wissenschaftliche Meinungen. Eine davon ist, dass "zu viel löschen" für die Waldbrände von morgen sorgen würde (verbleibendes Unterholz).

Ja die wissenschaftlichen Meinungen, ein Thema für sich.
Bei unberührten Wälder irgendwo in Sibirien oder anderen unbewohnten Gegenden kann man das sich so sehen. Bei den Kulturlandschaften in Europa oder Städten die wie in Kanada oder den USA, zum Teil auch in Australien, in den letzten Jahrzehnten quasi in den Wald gebaut wurden ist das keine Option mehr. Ein Grund übrigens warum das Thema Wildland–urban interface in letzter Zeit ein immer größeres Thema wird und mittlerweile sogar bei den Experten in D angekommen ist.

 

[Sens]

Das ist/war im Harz wohl anders.

Hat man da auch mit Salzwasser gelöscht?! Wohl kaum, beim Beispiel in Griechenland ging es sicherlich nicht um die Rettung des Bergwaldes und das dort ausgeprägte Land-Seewind-System sorgt immer für Zeitnot.

 

[Sens]

Dann würde es keine Löscheinsätze geben, wo nur Natur betroffen ist und die gibt es.
Es gibt wohl verschiedene wissenschaftliche Meinungen. Eine davon ist, dass "zu viel löschen" für die Waldbrände von morgen sorgen würde (verbleibendes Unterholz).

Da hast Du meine Verkürzte Zuspitzung missverstanden. In Deutschland gibt es nur wenige Bereiche, wo eine schnelle Brandbekämpfung am Boden nicht möglich ist, deshalb sind hier Löscheinsätze aus der Luft die absolute Ausnahme. In den großen Flächenstaaten ist das anders, da braucht man die Unterstützung aus der Luft, damit die Großfeuer nicht gänzlich außer Kontrolle geraten und Siedlungsflächen in Gefahr geraten.
Russland - Zwei sibirische Regionen rufen wegen großflächiger Waldbrände den Ausnahmezustand aus (deutschlandfunk.de)
Sibirien ist immer wieder von Waldbränden betroffen – in entlegenen Regionen werden sie häufig nicht gelöscht.

 

[jackrabbit]

Hat man da auch mit Salzwasser gelöscht?! Wohl kaum, beim Beispiel in Griechenland ging es sicherlich nicht um die Rettung des Bergwaldes und das dort ausgeprägte Land-Seewind-System sorgt immer für Zeitnot.

Dann hättest Du schreiben sollen, dass Du Dich auf Griechenland beziehst. Ich bin/war ja nicht der einzige, der diesen Zusammenhang nicht erfasst hat.
Schönen Sonntag noch

 

[Phalc]

Trotz der Löschversuche wird das Feuer eher größer als kleiner. Heute konnte ich einen S-64E beobachten (N154AC).



Drei Skycranes sind im rollenden Einsatz.

 

[Planespotter_Yann]

Da die AT-802 Fire Boss eine australische VH Registrierung haben dürften es keine in Deutschland stationierten Flieger sein. Die Flieger in Braunschweig sind in Argentinien mit LV registriert und m.W. auch "nur" AT 802 F, also ohne Schwimmer. In 2023 kamen die Flieger vom EDVE noch aus Chile und hatte CC Kennungen.

Da muss ich dich etwas korrigieren. Dieses Jahr bilden die LV-FBB (argentinisch) und die CC-DER (chilenisch) die Staffel. Wir hatten kurzzeitig eine spanische Ersatzmaschine im Juli da. Letztes Jahr kamen beide Maschinen aus Argentinien (LV-FBB und LV-HKT.

 

[Nomex]

Da muss ich dich etwas korrigieren. Dieses Jahr bilden die LV-FBB (argentinisch) und die CC-DER (chilenisch) die Staffel. Wir hatten kurzzeitig eine spanische Ersatzmaschine im Juli da. Letztes Jahr kamen beide Maschinen aus Argentinien (LV-FBB und LV-HKT.

Das stimmt natürlich, da hab ich was durcheinander gebracht. Dabei hab ich letztes Jahr noch auf FR24 verfolgt wie die beiden Argentinier nach Hause geflogen sind. Siehe aus Beitrag #918

Ersatzmaschine aus Spanien liegt wohl daran das der Vertragspartner der Niedersachsen eine spanische Firma ist.

 

[Chopper80]

Da muss ich dich etwas korrigieren. Dieses Jahr bilden die LV-FBB (argentinisch) und die CC-DER (chilenisch) die Staffel.

Die beiden sind eben gerade zum Brocken geflogen. Da brennt es mal wieder. Aus Ballenstedt und Magdeburg sollen zwei polnische Maschinen dort sein.



C80

 

[Planespotter_Yann]

Mal gespannt, ob es morgen weiter geht.

 

[Planespotter_Yann]

Heute bisher ein Helikopter vom Wurmberg aus und das Harzer Löschflugzeug im Einsatz. Das Feuer hat sich ausgebreitet, deshalb kann man voraussichtlich noch weiteres Fluggerät erwarten.

 

[MiGhty29]

auf DLF gerade bestätigt...
weiteres fliegendes Material ist angefordert worden !

Gruss Uwe