MiG-21 als Kernwaffenträger

Diskutiere MiG-21 als Kernwaffenträger im Bordwaffen Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Ich habe da ein wenig mißverständlich formuliert. Vollständig sollte es heißen: Tatsache bleibt, daß die LSK Polens, der CSSR, Bulgariens und der...

n/a

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Tatsache bleibt, daß die LSK Polens, der CSSR, Bulgariens und der DDR (für die anderen WV-Staaten fehlen mir entsprechende Informationen) jeweils eine Anzahl kernwaffenfähiger MiG-21 bekommen haben und dafür muß es einen Grund gegeben haben ...
Ich habe da ein wenig mißverständlich formuliert. Vollständig sollte es heißen: Tatsache bleibt, daß die LSK Polens, der CSSR, Bulgariens und der DDR (für die anderen WV-Staaten fehlen mir entsprechende Informationen) Ende der 60er Jahre jeweils eine Anzahl kernwaffenfähiger MiG-21 bekommen haben und dafür muß es einen Grund gegeben haben ...

Es geht hier also nicht um Maschinen, die serienmäßig mit der entsprechenden Technik ausgerüstet waren, sondern um solche, die speziell für den Zweck gebaut wurden: je zwölf MiG-21PFMN für Polen und die CSSR sowie je zwölf MiG-21M für die DDR und Bulgarien. Die spätere MiG-21bis ist nochmals ein anderes Thema.
 

n/a

Guest
Nun ist zu prüfen, ob auch an anderen Standorten die Träger eingelagert und FF der jeweils 1. Staffel für den Spez-Bombenwurf ausgebildet waren.:headscratch:
Ein Augenzeuge hat mir berichtet, daß in der TDZ des JG-8 ebenfalls Träger eingelagert waren und in der Wendezeit (genauer Zeitpunkt ist mir nicht mehr erinnerlich) vernichtet wurden.
 

MIGMISU

Flieger-Ass
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Betrachten wir als Ergänzung noch die 1988 gemeldeten Bestände an Abwurfmitteln in den Munitionslagern an den Flugplätzen. Diese waren, abgesehen von den JBG/MFG, nur in Marxwalde und Peenemünde vorhanden. Nun sind die FF gefragt, ob im JG-8 und JG-9 die entsprechende Ausbildung im Bombenwurf erfolgte.

Nach den bisherigen Informationen hätten also nur die technisch vorbereiteten MiG-21M des JG-7 und die MiG-21Bis des JG-8 als Kw-Träger eingesetzt werden können (Su- und -23 sind ja hier kein Thema). Das reduziert das geschulte und "wissende" Personal auf eine kleine Gruppe.
 

Sens

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Da es nichts mehr mit der MiG-21 zu tun hat ließe sich damit ein weiterer Themenstrang ableiten. Falls die Sonderwaffen gemeint sind deren Einsatz im Sinne der nuklearen Teilhabe vorgesehen war.

Hat hier im Forum nicht mal ein NVA-Pilot der auf MiG-21 flog von einer bestimmten Flugtaktischen Übung berichtet die auch in seinem Flugbuch genannt wurde? Er hatte wohl auch die Nummer der Übung genannt und es im Detail beschrieben.
Dabei ging es um das sogenannte toss-bombing, wobei die im Abstand zum Ziel ausgelöste Bombe in einer Parabel zum Ziel "flog". Das war meist ein gut verteidigtes Flächenziel von hoher Wichtigkeit, w.z.B. ein Flussübergang, das so mit einfachen Bomben aus einem Abstand angegriffen werden konnte, wenn dafür keine Abstandswaffen verfügbar waren. Auch bei sehr gut ausgebildeten Piloten blieb die Treffgenauigkeit bescheiden und trotzdem wurde es z.B. von MiG-23BN Piloten geübt, um jede Option für einen Angriff zu beherrschen. Gleichzeitig war der "Schulterwurf" auch das Standard-Manöver für den Einsatz einer taktischen Sonderwaffe und damit das erste Indiz für so eine Option. Da die MiG-21 auch in der Jagdbomber-Rolle eingesetzt werden konnte dürften deren Piloten auch dieses Manöver geübt haben. Für die Jagdflieger der NVA-LS war es sicherlich keine sinnvolle Übung.
 

Sens

Alien
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Ich habe da ein wenig mißverständlich formuliert. Vollständig sollte es heißen: Tatsache bleibt, daß die LSK Polens, der CSSR, Bulgariens und der DDR (für die anderen WV-Staaten fehlen mir entsprechende Informationen) Ende der 60er Jahre jeweils eine Anzahl kernwaffenfähiger MiG-21 bekommen haben und dafür muß es einen Grund gegeben haben ...

Es geht hier also nicht um Maschinen, die serienmäßig mit der entsprechenden Technik ausgerüstet waren, sondern um solche, die speziell für den Zweck gebaut wurden: je zwölf MiG-21PFMN für Polen und die CSSR sowie je zwölf MiG-21M für die DDR und Bulgarien. Die spätere MiG-21bis ist nochmals ein anderes Thema.
In diesem Fall wird der Produktionsort wichtig. Alle in Moskau produzierten MiG-21 dürften im Gegensatz zu denen aus Gorki nicht für einen möglichen Sonderwaffen-Einsatz verkabelt gewesen sein. Einzelne Ausnahmen dürften diese Regel kaum in Frage stellen.
 
Fishbed792

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Ein Augenzeuge hat mir berichtet, daß in der TDZ des JG-8 ebenfalls Träger eingelagert waren und in der Wendezeit (genauer Zeitpunkt ist mir nicht mehr erinnerlich) vernichtet wurden.
Hallo ,

Es ist richtig , das 1990 ( April oder Mai ) in der TDZ Teile der Spezialausrüstung von der Mig 21 Bis durch Feuer unbrauchbar gemacht wurden .
Bestätigt wurde mir dies beim Schraubertag vor 2 Jahren in Cottbus , von dem damals durchführenden Offizier für Bewaffnung .

Im Metodik - Buch des JG-8 konnte ich zum Spez. Bomben Wurf keine genaueren Hinweise finden .

Mfg Fishbed792
 
DDA

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Ein Augenzeuge hat mir berichtet, daß in der TDZ des JG-8 ebenfalls Träger eingelagert waren und in der Wendezeit (genauer Zeitpunkt ist mir nicht mehr erinnerlich) vernichtet wurden.
Dem kann ich zustimmen, ich weiß nur nicht, ob wir uns auf die gleiche Quelle beziehen. Meine ist der letzter Oberoffizier Waffens des Geschwaders...

Axel
 
Fishbed792

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Dem kann ich zustimmen, ich weiß nur nicht, ob wir uns auf die gleiche Quelle beziehen. Meine ist der letzter Oberoffizier Waffens des Geschwaders...

Axel
Genau den Herren meine ich . Aber auch das Häufchen Asche / Metallschmelze habe ich selber damals gesehen .

Mfg Fishbed792
 
radist

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Nun letzteres stimmt nicht, da es heute noch (mindestens) zwei Maschinen des ehem. JG-9 mit den für die Spezialwaffe notwendigen und vorhandenen Blöcken gibt. Das es also geeignete potentielle Kernwaffenträger im JG-9 gab ist also auch heute noch nachweisbar.
Um eventuellen Mißverständnissen vorzubeugen, werde ich mich beim "Durchführenden" nach den Details erkundigen.
Das Vorhandensein potentieller KW-Träger ist aber auch unabhängig davon unstrittig.
 
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radist

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Im JG-3 wurde zu meiner Zeit (1980 bis 1990) mit MiG-21 überhaupt kein Bombenwurf durchgeführt, nur Erdschießen (mit S-5 und Kanone).

HR
An Bombenwurf mit MiG-21PFM und SPS (NVA Bezeichnng) im JG-2 (zwischen 1979 und 1982) kann ich mich nur in einem Fall erinnern - das ganze Drumherum hat sich eingeprägt. Welche Manöver da beim Bombenwurf angewendet wurden weiß ich leider nicht.
 
crossiathh

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Um eventuellen Mißverständnissen vorzubeugen, werde ich mich beim "Durchführenden" nach den Details erkundigen.
Hallo Radist, mich würde u.a. interessieren ob der "Durchführende" sagen kann ob alle MiG-23MF/ML ausgerüstet waren.
... und zwei Maschinen wurden garantiert nicht zurückgerüstet. :)
Das Vorhandensein potentieller KW-Träger ist aber auch unabhängig davon unstrittig.
Vielleicht kann der "Durchführende" Aussagen zu Anzahl der Träger, der Trägerverkleidung und/oder vielleicht sogar Seriennummern machen?!
 

n/a

Guest
In diesem Fall wird der Produktionsort wichtig. Alle in Moskau produzierten MiG-21 dürften im Gegensatz zu denen aus Gorki nicht für einen möglichen Sonderwaffen-Einsatz verkabelt gewesen sein. Einzelne Ausnahmen dürften diese Regel kaum in Frage stellen.
Um mal eine Formulierung aus einem früheren Beitrag zu verwenden: daß alle MiG-21M und die hier relevanten MiG-21PFM aus Moskauer Produktion kamen, hatte ich als bekannt vorausgesetzt. :FFTeufel: Darin liegt doch eben gerade die Brisanz für die aktuelle Diskussion. Es handelt sich eben nicht um Maschinen, die kernwaffenfähig waren, weil sie von der gleichen Linie stammten, wie die sowjetischen MiG-21, sondern diese Exemplare wurden für den Export mit expliziter Kernwaffenfähigkeit gebaut.

Und bei weitem nicht alle in Gorki gebauten Maschinen waren kernwaffenfähig.
 

Sens

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Kamen wirklich alle MiG-21 der NVA-LSK nur aus der Moskauer Produktion? War die fehlerfreie Dekodierung der Werknummer gegeben?
 
Fishbed792

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Hier aktuelle Bilder eines Spezialträgers aus dem Bestand der LSK/LV. Man sieht sehr gut das Bombenschloß D3-47D über den eigentlichen Träger herausragen, welches die Aussparung im Rumpf der MiG-21 notwendig macht. Auch wenn es wie der BD3-66-21N aussieht so handelt es sich um ein Teil des BD3-66-23N.
Hallo ,

Da ja hier die Rede von der Mig 21 als Kernwaffenträger ist , ich hatte die Möglichkeit einen dieser Träger für die Mig 21 anzuschauen .

Der Träger sieht dem für die Mig - 23 sehr ähnlich , sicher sind es nur kleine Details die diese beiden unterscheiden .

Mfg Fishbed792
 
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Hallo Fishbed792,
von welchen Luftstreitkräften ist der Träger und hast Du vielleicht die Seriennummer bzw. die genaue Bezeichnung auf der Plakette?
Danke,
crossiathh
 
Fishbed792

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Hallo ,

Die Bezeichnung auf der Plakette war lesbar mit " BD3-66-21N " . Die Nummer war schwer lesbar , da der Träger schon stark verwittert ist und korrosion angesetzt hat .
Zum Putzen hatte ich leider keine Zeit .
Aber das wichtigste ist ja wohl erstmal das festhalten des Teiles per Photo gewesen .

Mfg Fishbed792
 
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Hallo,
Du hattest als Gelegenheit den Träger selber zu fotografieren?!
Schöner Fund. Kann man den Träger einem Nutzer zuordnen?
 
atlantic

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Kamen wirklich alle MiG-21 der NVA-LSK nur aus der Moskauer Produktion? War die fehlerfreie Dekodierung der Werknummer gegeben?

Das bezweifle ich energisch, denn die MiG-21MF-75 kamen definitiv aus einem anderen Werk als die normalen MF.
 
DM-ZYC

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Auch die MiG-21F-13 kamen aus Moskau (GAZ 30)und Gorki(GAZ 21) heute Nishni Nowgorod!
 
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    , https://www.flugzeugforum.de/threads/mig-21-als-kernwaffentraeger.58674/page-2, Mig 21 bis rn 28 abwurf prozedur, Grundwissen des militärfliegers, steckrübenwurf, waffen befestigungspunkte bei der mig 27, bewaffnung mig 21, wie viele MIG-21 wurden fuer die NVA-LSK beschafft, übungsbombe, bomben schulterwurf, MIG-29 fuer JG 2 vorgesehen, rn 28, kernwaffentrager, https://www.flugzeugforum.de/threads/mig-21-als-kernwaffentraeger.58674/page-11
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