Ukraine: Flugschau-Piloten flogen zu niedrig
Ukraine: Flugschau-Piloten flogen zu niedrig
Die beiden Kampfjet-Piloten bei der Flugschau-Katastrophe von Lwiw, bei der 85 Menschen ums Leben kamen und merh als hundert verletzt wurden, sind nach Angaben der ukrainischen Untersuchungskommission zu niedrig geflogen. "Einige Figuren der Hohen Schule der Flugkunst wurden unterhalb der Mindestgrenze von 200 Metern geflogen", sagte der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates, Jewgeni Martschuk. Dennoch treffe die beiden Piloten nicht die alleinige Schuld, betonte der Untersuchungsleiter. Die Flugleitung habe die Verletzungen der Sicherheitsregeln bei dem Demonstrationsflug über geraume Zeit verfolgt, ohne einzugreifen.
Bei dem Manöver war die Suchoi-27 dem Untersuchungsbericht zufolge instabil geworden und in die Zuschauermenge gestürzt. Den Militärs und den Organisatoren der Flugschau bei Lwiw am 27. Juli legte der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates zur Last, die Katastrophe verschlimmert zu haben: Sie hätten die Zuschauer zu weit auf das Flugfeld gelassen. Auch hätten die vorgesetzten Kommandeure und Organisatoren die gefährlichen Flugmanöver mit den Piloten vorher nicht vor Ort geprobt. Die Piloten hätten die Örtlichkeiten erst am Tag der Flugschau besichtigen können.
Technisches Versagen schloss der Sicherheitsrat-Sekretär indessen aus. Er wies damit die Darstellung des Piloten Wlodimir Toponar zurück, der von einem technischen Problem kurz vor dem Absturz gesprochen hatte. Alle Systeme hätten einwandfrei funktioniert, so Martschuk. Die Untersuchungskommission empfahl als Konsequenz aus dem Unglück eine Umstrukturierung der ukrainischen Streitkräfte sowie eine beschleunigte Umsetzung der Militärreform.
Quelle: tagesschau.de