Wie behält der Bomberpilot die Kontrolle?

Diskutiere Wie behält der Bomberpilot die Kontrolle? im Bordwaffen Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Danke für deine Ausführungen. Ich hab nicht nachgeschlagen, hab lediglich mal einen Bericht über die 617 Squadron gelesen und da tatsächlich was...

Heavy

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@Heavy

Hallo,

die großen Bomben Grandslam (22.000 lb) und Tallboy (12,000 lb) wurden beide aus großen Höhen (6.700m) abgeworfen.
Die Rollbombe (bouncing bomb, 9.250 lb) der Dambusters hingegen aus nur 18 m Höhe, wobei manche Bomber wegen der erforderlichen
Genauigkeit mehrfach angeflogen sind und sich dabei mit der (einfachen) 2cm Flak auf den Staumauern beschossen haben.

Grüsse
Danke für deine Ausführungen. Ich hab nicht nachgeschlagen, hab lediglich mal einen Bericht über die 617 Squadron gelesen und da tatsächlich was durcheinander gebracht.
9000lb sind noch schwer genug. Die Rollbombe abwerfen wäre ja, als würde man 2 Autos aufs mal fallen lassen, 18m über Grund...
 

alois

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Ich glaube, einige Düsenbomber wie etwa die Rockwell B-1 könnten von dieser Regel abweichen ... bei diesem Typ spielt Schwerpunktmanagement eine große Rolle, und sie hat einen einen ihrer Bombenschächte sehr weit achtern.
Die B-1 hat aber ein digitales Flugregelsystem, das vieles selbst abfängt. Ich denke, der Schwerpunkt wird da u.a. auch durch Umpumpen von Treibstoff geregelt.
 
Schorsch

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Die B-1 hat aber ein digitales Flugregelsystem, das vieles selbst abfängt. Ich denke, der Schwerpunkt wird da u.a. auch durch Umpumpen von Treibstoff geregelt.
Jedes Flugzeug mit Fähigkeit zum Überschall hat ein generelles Schwerpunktproblem. Meist gibt es da Restriktionen hinsichtlich was wann wie ausgeklinkt werden darf. Man würde ja vermutlich auch nicht bei M1.8 in 36000ft einen Sack Streubomben auslösen. Interessanterweise hat man in den 50ern daran geforscht, wie man sicherstellen konnte, dass die Bombe auch tatsächlich aus dem Schacht raus fällt und nicht einfach wieder zurück "bounct".
 
innwolf

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noch ein Nachtrag, der Abwurf einer über 10t schweren "Grand Slam" aus einer Lancaster, war sowohl für die Besatzung, aber viel mehr für den Hauptholm extrem belastend. Die ist da regelrecht nach oben gesprungen.
.
Widerspruch, für den Hauptholm eine Entlastung, mit der Wirkung daß das Flugzeug mit max. 0,5g gehoben wird. Annahme vor dem Abwurf Flugmasse
30t, danach 20t. 12t Für Fläche, Sprit und Motore, 8t der Rumpf. Auf dem Holm wirken nun nicht mehr 18t Last sondern nur noch 8t plus 4t aus den 0,5g für einen kurzen Moment.
 

78587?

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Widerspruch, für den Hauptholm eine Entlastung, mit der Wirkung daß das Flugzeug mit max. 0,5g gehoben wird. Annahme vor dem Abwurf Flugmasse
30t, danach 20t. 12t Für Fläche, Sprit und Motore, 8t der Rumpf. Auf dem Holm wirken nun nicht mehr 18t Last sondern nur noch 8t plus 4t aus den 0,5g für einen kurzen Moment.
Erneuter Widerspruch, hier geht es um die Wechselwirkung die der Holm erfährt, also Schwingungen und starke Negative Kräfte.
Transportflugzeuge (C160, C130) oder auch Löschflugzeuge sind dafür ausgelegt, solchen Belastungen zu begegnen.

.
 
tailhook

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Der Rest einer Grand Slam-Bombe (DP 22 000 (lbs) LB MK1) ausgestellt im Bunker "Valentin" Bremen/Farge. Der Hauptluftangriff auf den Bunker fand am 27. März 1945 durch die No. 617. Squadron der RAF statt, wobei die vier Meter starke Bunkerdecke genau an der Stelle, die noch nicht auf sieben! Meter verstärkte Decke durchschlagen wurde.
Nicht alle Deckendurchbrüche stammen von diesem Angriff, nach Kriegsende wurden zu Testzwecken weitere Bomben, u.a. Grand Slam abgeworfen. Teilweise ohne die
4144 kg Hexogen/Torpex-Ladung wie das Ausstellungsstück zeigt.

 
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Intrepid

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Jedes Flugzeug mit Fähigkeit zum Überschall hat ein generelles Schwerpunktproblem. Meist gibt es da Restriktionen hinsichtlich was wann wie ausgeklinkt werden darf. Man würde ja vermutlich auch nicht bei M1.8 in 36000ft einen Sack Streubomben auslösen. Interessanterweise hat man in den 50ern daran geforscht, wie man sicherstellen konnte, dass die Bombe auch tatsächlich aus dem Schacht raus fällt und nicht einfach wieder zurück "bounct".
Ich habe nie verstanden, warum man bei Überschallbombern mit Abwürfen nach hinten heraus experimentiert hat. Könnte das ein Grund gewesen sein?
 
Gilmore

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Zu dem Thema fällt mir noch was ein: Da ich ja mal eine Savoia Marchetti S.79 gebaut habe und viel recherchiert habe, ist mir aufgefallen, dass die Maschinen über jedem Flügel ein Seil gespannt haben von der Tragfläche zum oberen Teil des Rumpfes hin. Da es sich u. a. um einen Torpedobomber handelte, ist meine Theorie, dass beim Ausklinken des tonnenschweren Torpedos die Tragflächen sonst nach unten durchschwingen und die Struktur der Maschine heftig belasten würden, was die Seile verhindern sollten. Liege ich damit richtig?
 
Hagewi

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Na ja. "Tonnenschwer" waren die italienischen Torpedos seinerzeit wohl nicht. Die Gewichte lagen irgendwo zwischen 750 kg und etwas unter einer Tonne. Eher im unteren Bereich.

Die Aufhängung war dann auch üblicherweise unter dem Rumpf. Siehe hier für die SM-79

Category:Savoia-Marchetti SM.79 Sparviero – Wikimedia Commons

Torpedos unter den Tragflächen befanden sich eher im rumpfnahen Bereich zwischen Rumpf und den (inneren) Motoren, nicht weit außen.

Schließlich noch zu den Schwingungen: Wenn eine hohe Last abgeworfen wird und die Tragflächen deshalb schwingen würden, würden sie sich durch die Entlastung doch nach oben bewegen, oder? Vielleicht liege ich damit aber auch falsch, ich will das nicht verbindlich behaupten.
 
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