19.04.1970
Erzwungene Landung der Cessna 170B „D-EFYT“ bei Kaulitz im
Krs. Salzwedel, 1,5 km von der Grenze entfernt. Die Landung endet mit
einem Kopfstand. An Bord waren 2 Erwachsene und 5 Kinder.
Einflugtiefe max. 5…7km in Höhe 1000…1500 m, teilweise in den Wolken
Start in Lüneburg, geplante Flugdauer 2 Stunden
Aufgabe: Linderung der Beschwerden für an Keuchhusten erkrankten Kindern
Durch Jagdflugzeug mit Stern abgefangen, mehrfach umkreist, Abgabe
von Warnschüssen, Entschluss zur Landung auf einer Saatfläche.
21.06.1970 14.10
Erzwungene Landung einer Champion F7C „D-ENTY“ auf dem Feld-
flugplatz Haina, Kreis Gotha durch 2 Hubschrauber der GSSD.
Orientierungsverlust, Fehlanzeige Kompaß nachgemessen bis 75 °
09.07.1970 17.07
Erzwungene Landung der Jodel D.150 „D-ELBB“ bei Goldbeck, Kreis
Grevesmühlen durch Hubschrauber der GSSD. Orientierungsverlust auf
einem in der ADIZ angemeldeten Streckenflug.
12.07.1970 11.00
Erzwungene Landung der Cessna F-150K „D-EMZG“ 1,5 km östlich Staßfurt
Der Pilot befindet sich auf einem Übungsstreckenflug und hat einen Orientierungsverlust.
Ursache sind mangelhafte theoretische und praktische Kenntnisse des Piloten
und mangelhafte navigatorische Vorbereitung.
Der Kreisekompaß war nicht auf den magnetischen Ausgangskurs am Start abgestimmt;
Anzeige 253°, tatsächlicher Kurs 120°.
Durch Jagdflugzeug GSSD um 10.50 Uhr abgefangen, Landeaufforderung,
Hubschrauber wiederholt Signale zur Landung auf einem Flugplatz.
Die Cessna landet mit Kurs 90° in einem Weizenfeld, Überschlag des Flugzeugs, Pilot unverletzt.
05.08.1970 15.50
Landung des Segelflugzeugs K 8B „D-0264“ bei Gerstungen im Kreis Meiningen nach einem Orientierungsverlust.
Der Flugschüler hatte nur schwache Luftraumkenntnisse, keine navigatorischen Unterlagen und keine
Streckenflugerfahrung.
Nach der Landung fragte er einen Bauern bei der Heubergung, wo er sich befindet.
13.08.1970 15.30
Landung des Segelflugzeugs K 8B „D-3626“ bei Friedrichsruhe, Kreis Parchim.
Orientierungsverlust auf einem Streckenflug Lübeck – Luneburg.
Das Segelflugzeug befand sich auf Südwestkurs zur Elbe, um dort die Orientierung wiederherzustellen.
31.08.1970 14.34
Erzwungene Landung der Cessna 182 M „Skylan“ auf dem Flugplatz Ribnitz-Damgarten durch Jagdflugzeuge der GSSD.
Das Flugzeug befand sich auf einem Passagiertransport von Bielefeld nach Westerland / Sylt.Einflug in die DDR bei Lübeck.
Flug entlang der Ostseeküste in der Annahme, er fliegt entlang der Nordseeküste.
Um 14.24 durch sowjet. Jagdflugzeuge zur Landung aufgefordert,
14.34 Landung in Ribnitz-Damgarten
11.09.1970 11.53
Erzwungene Landung der Cessna 182 C „G-AWBP“ durch ein Paar MiG-17 auf dem GSSD-Flugplatz Parchim.
Geplanter Streckenflug London – Amsterdam – Hamburg – Visby (Schweden, Insel Götland), Privatausflug
Flug nach UKW-Funkkompaß, instabile Anzeige, Versuch der Navigation nach Sicht misslang, Orientierungsverlust.
05.10.1970 16.45
Luftraumverletzung durch die Piper PA-18 „Super Cub“ „D-EDYK“
Einflug aus Tiefengrün um 15.00 Uhr, Flug entlang der Autobahn in Richtung Schleiz in Höhe 300 m.
Beim VPKA meldet sich ein westdeutscher Bürger, der sich verflogen hat.
16.45 Landung bei Bahrendorf, Krs. Wanzleben, 3 km südsüdöstlich Langenweddingen
Es handelte sich um einen vorsätzlichen Flug im Luftraum der DDR.
Der Pilot, vom Beruf Bundesbahninspektor, war seit Okt. 1968 im Besitz des Privatpilotenschein,
der Kunstfluglizenz und F-Schlepp-Berechtigung.
Er beging mehrfache Verstöße gegen die Flugsicherheit, ausnahmslos gefährlichste, unerlaubte Tiefflüge
und bezeichnet sich als „Tiefflugspezialist“.
Die Tötung eines Kindes bei unerlaubtem Tiefflug im Oktober 1968 beendet seine fliegerische Tätigkeit.
Der Pilot wurde 1969 für dieses Vergehen zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt ( fahrlässige Tötung).
Fluglizenzen für Flugzeuge bis 5000 kg Flugmasse, Kunstflug und F-Schlepp wurden auf Lebenszeit aberkannt.
Haftantritt Mai 1970
In der Haft reifte der Plan in die DDR einzufliegen um zu beweisen, dass man Radarschirme moderner Luftverteidigung
über große Entfernungen unterfliegen kann.
Den Beweis wollte er sich selbst und der arabischen Widerstandsbewegung im Kampf gegen Israel erbringen.
Er hatte vor, im arabischen Raum und in Afrika derartige Unternehmen zu fliegen.
Bei einem Tag Urlaub aus der Haftanstalt Ende September, wohin er nicht zurück kehrte, klärte er Fluchtmöglichkeiten
bei verschiedenen Fliegerclubs auf.
Günstige Bedingungen fand er in Coburg-Steinrücken.
Den ersten Versuch am 05.10.1970 um 07.30 Uhr, musste er wegen schlechtem Wetter abbrechen.
Um 14.30 startete er in einem unbefugt genutzten Flugzeug den nächsten
Versuch, Flughöhe 20…60 m, Geschwindigkeit 135…140 km/h.
Ab Naumburg Flug ohne Karte grob mit Nordkurs und 6.40 Landung.
Gründe für die Landung:
- weit genug eingedrungen
- wollte noch im Hellen landen
- guter Landeplatz (Wiese) in Sicht
- Kraftstoff nur noch für 45…60 Minuten
06.11.1970 14.10
Grenztruppen melden eine Grenzverletzung, Einflugmeldung einer UH-1D
bei Massenhausen in Höhe 600…800 m
Start DHS GSSD 2 x MiG-17 und 1 x Hubschrauber
Wahrscheinlicher Ausflug um 14.16 Uhr bei Eiche.