Könnte ich eine lesbare Quelle dafür erhalten, dass die Japaner 1945 von der chinesischen Armee geschlagen wurden und nicht der Zusammenbruch durch die materiell-technische Überlegenheit der sowjetischen Armee erreicht wurde?
Ich möchte damit die Leistung der chinesischen, koreanischen ... usw. Armeen/Widerstandskämpfer/internationalen Freiwilligen in keiner Weise negieren. China wurde auch in der gemeinsamen Forderung der USA, Großbritannien und der UdSSR nach bedingungsloser Kapitulation mit aufgenommen, um den Beitrag Chinas zu würdigen. Aber dass die Japaner auf dem Festland ohne sowjetische Intervention sofort kapituliert hätten finde ich eine steile Hypothese. Gibt es dafür einen Beleg oder Gedankenansatz?
Hat auch keiner bezweifelt? Aber danke für deinen Hinweis. Es bleibt weiterhin die Feststellung, dass die nationalistische Prägung der faschistischen japanischen Armee, selbst in der Schlussphase des Krieges, in aussichtsloser Situation absolute Grausamkeit erzeugte. Wenn man an die Kamikazeflieger denkt, so war auch das Leben der eigenen Soldaten der japanischen Führung nichts wert. Eine Demonstration der A-Waffe über unbewohntem Gebiet hätte nichts geändert. Selbst nach Nagasaki wollten Hardliner weiter kämpfen und waren bereit einen Putsch gegen den Teno durchzuführen.
Am 15. August 1945 erklärte Kaiser Hirohito die bedingungslose Kapitulation Japans. Fast wäre es jedoch nicht dazu gekommen. In der Nacht zuvor versuchten fanatische Offiziere, mit einem Putsch das „Undenkbare“ zu verhindern.
www.welt.de
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Insofern ist die heutige Sicht auf den Einsatz von A-Waffen nicht auf die Entscheidungsträger von 1944/45 übertragbar.
Sicher spekulativ: aber 1945 hätte keiner in den USA verstanden, warum man 100.000de eigener Soldaten opfert, um japanische Zivilisten zu schonen. Der Blick auf die A-Waffeneinsätze 1945 sollte immer auch gemeinsam mit der Art und Weise der japanischen Kriegsführung betrachtet werden.
So eine scheinbar leichte Frage nach einer passenden Quelle ist nicht einfach zu beantworten. Es hat viele Jahrzehnte gedauert, bis alle Seiten begannen sich der eigenen Geschichte zu stellen und bis dahin hat sich die jeweils propagierte längst verfestigt und bis heute gibt es Tabus. Jeder der sie infrage stellt, trifft immer auf einen harten Widerstand und wenig Bereitschaft, sie infrage zu stellen. In den 80iger hatte ich am Osteuropäischen Institut der Uni-Köln, die Themenbereiche KMT und Stalin und profitierte vom beginnenden Wandel in der Volksrepublik China. Mit dem Ende des Kalten Krieges in den 90igern, gab es eine zeitliche begrenzte Bereitschaft die bisherige Konsensgeschichte infrage zu stellen. Zum folgenden Link gibt es zahlreiche weitere doch für deren Verständnis ist ein entsprechendes Vorwissen erforderlich.
Als Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg bezeichnet man den umfassenden Krieg der Japaner in China, der am 7. Juli 1937 begann und bis zum 9. September 1945 dauerte. Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941, Kriegseintritt der USA, war er ein Schauplatz des...
www.wikiwand.com
dort:
Geschichtsschreibung und Erinnerungskultur
Nach dem Sieg der Kommunisten im chinesischen Bürgerkrieg sparte die offizielle Geschichtsschreibung der Volksrepublik China große Teile des Geschehens aus. Die Niederlage Japans wurde der Führung Maos zugeschrieben. Der Beitrag der Nationalisten und Kommunisten außerhalb Maos Kontrolle wurde verschwiegen oder stark heruntergespielt. Die Opfer, welche die Bevölkerung unter nationalistischer Kontrolle erbracht hatte, wurden verschwiegen, unter anderem auch das
Massaker von Nanking. Nach der Öffnung Chinas zum Westen und dem Tod von Mao und Chiang setzte sich eine liberale Linie der Geschichtsschreibung durch. Diese manifestierte sich in den 80er-Jahren zuerst in neuen staatlichen Museen. So wurde 1985 in Nanjing ein Gedächtnismuseum für das Massaker eingeweiht. 1986 kam mit
Die große Schlacht von Taierzhuang (Xue zhan Taierzhuang) ein Film in die Kinos der Volksrepublik, welcher die Erfolge der Nationalisten thematisierte. Das Massaker von Nanjing wurde mehrmals filmisch verarbeitet. Ab den 1990ern wurde die Rolle der Nationalisten und auch der Kollaborateure mit Japan frei diskutiert. Ab dem 21. Jahrhundert wurden vor allem in
Chongqing Erinnerungen an die Zeit als Hauptstadt im Krieg durch öffentliche Institutionen gefördert. So wurde auch Chiangs alter Landsitz nahe Chongqing restauriert und zum Museum über Chiang umgewidmet.
PS
Diaoyu-Inseln sind ein fester Bestandteil des Territoriums Chinas
www.diaoyudao.org.cn
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In dieser Urkunde der heutigen VR wurden die Namen genannt.
Spätestens ab 1942 eroberte die KPCh hinter dem Rücken ihres Kooperationspartners verlorenes Terrain zurück. Während die Armee der Kuomintang im Krieg mit Japan die Hauptlast trug und größtenteils aufgerieben wurde, sparten die kommunistischen Verbände ihre Waffen und Kräfte für die spätere „Revolution“. Offiziell zerbrach die zweite Einheitsfront im Frühling 1946. Nach dem
Zweiten Weltkrieg musste die UdSSR auf Wunsch ihrer
Alliierten sich dazu verpflichten, die Kuomintang als reguläre chinesische Regierung anzuerkennen.
Die sowjetische Anerkennung der Nationalregierung bedeutete zugleich die Verpflichtung zu deren alleiniger Unterstützung.
Tatsächlich gewährte Stalin bereits seit Anfang 1945 erneut den chinesischen Kommunisten erheblichen finanziellen Beistand. Die Geld- und Waffenlieferungen an die KPCh betrieb die sowjetische Führung unter maximaler Geheimhaltung, denn dies war eine eklatante Verletzung des Vertrages, den Stalin mit den Alliierten abgeschlossen hatte. Beeinflusst von der Sowjetunion zettelte die KPCh in ganz China unzählige
Guerillakriege an, die letztendlich 1949 zum Sieg der
Volksbefreiungsarmee führten. Als Resultat des Bürgerkrieges bestehen bis heute zwei separate chinesische Staaten: zum einen die sozialistische
Volksrepublik China und zum anderen die von nur wenigen Staaten als eigenständig anerkannte demokratische
Republik China (Taiwan).