Hallo Gerhard,
die Bilder von der D-2468 zeigen keine Ju 52 mit teilbarem Rumpf. Hier ist lediglich die Beplankungskante zu erkennen. Die Teilbarkeit des Rumpfes wurde umgebaut, da die 4019 für SO-Ausrüstung (B-Stand) vorgesehen war. B-Stand, oder Vorrüstung dafür, und Teilbarkeit wären statisch gesehen etwas kontraproduktiv. Dein Bild sollte also nach 01.1935 aufgenommen worden sein. Ob die Maschine im Werftaufenthalt 12.1934 in Leipzig oder zwischenzeitlich bis 06.1935 umgebaut wurde kann ich nicht erkennen. 12.1934 war sie 49 Tage zur Grundüberholung in der Werft in Leipzig.
Zu den Abgassammlern noch eine Bemerkung. Welche Auspuffart an den Maschinen am Anfang verbaut wurde war von mehrere Faktoren abhängig:
1. Motorverkleidung (Ohne, 3x Town End Ring oder 2x Naca und 1x Townendring)
2. Motorart und Hersteller
3. Kabinenbelüftung
4. Motoraufhängung
5. Einsatzgebiet
Junkers hatte bei den langen Rohren durch die Motorschwingungen extreme Probleme mit Auspuffbrüchen. Hierzu gibt es Umbauanweisungen sowohl für die Motoraufhängung, als auch für den Auspuff (Archiv Deutsches Museum einsehbar).
Die Abgasabführung über die Zellen beim Mittelmotor war Anfangs standard, bewehrte sich aber nicht bei einer Zellenbelüftung vom Dach. Später wurde sie auch unter dem Rumpf nach hinten angebracht, was bei höherem Gras zu Brandgefahr führte, da der Auspuff ziemlich weit nach hinten geführt wurde.
Bei Seemaschinen wurden die Abgassammlerausgangsrrohre anfangs oft unter die Tragfläche gelegt - wohl wegen dem Spritzwasser?
Bei der CASA 352 in Verbindung mit dem ENMASA Beta Motor wurden bis zum Schluss die Abgasrohre auf der Tragfläche abgestützt nach hinten geführt.
Die Kolumbianer flogen teilweise komplett ohne Abgassammler, vor allem auf den oberen Zylindern und hatten lediglich ein kurzes einzelnes Rohr pro Zylinder angebaut.
Der zentrale Abgassammler, so wie wir ihn kennen, war beim Townendring am Seitenmotor etwas problematisch, da durch die Aerodynamik die Motore eher überhitzten, wie wenn NACA Hauben verbaut wurden. Hierzu gibt es eine Junkers-Studie in Zusammenarbeit mit BMW .
Da anfangs eine Vielzahl von unterschiedlichen Motoren geflogen wurde, und auch viele Exportmaschinen dabei waren, waren die Abgassammler gerne auftragsabhängig. Für die Massenproduktion mußte sich allerdings ein einfaches System bewähren, was ja auch den Wäremetauscher der Kabinenheizung speisen mußte. Kurz gesagt, ab der 4020 wird es dann in Sachen Abgassammlern eintöniger.
Der Glattblechübergang zum Flügelmittelstück (Centerbox) kam erst mit der F Zelle und folgende. Komisch dass dieser C Rumpf das schon hat. Hier wurden wohl nachträglich einige "Facelifts" eingebaut oder es mußten die Umbauanweisungen umgesetzt weden.
L. G.
Bernd