Ich glaube auch kaum, dass ohne Deutschland man heute noch zu Fuß hätte gehen müssen, um es mal zu übertreiben. Allein in den USA wurde parallel sowohl am Radial- wie auch am Axialtriebwerk entwickelt. Man gab dem Axialtriebwerk die größere Zukunftschance, womit man recht hatte. Brauchbare Triebwerke waren 1945 schon fertig. Man muss dazu noch sagen, dass Deutschland mit dem Rücken zur Wand stand, während für die Alliierten schon 1944 fest stand, dass der Krieg 1945 zu Ende sein würde. Man hat nicht die Mengen Geld darin investiert, da die Alliierten eh schon die totale Luftüberlegenheit hatten. Ein paar Düsenjäger hätten am Ende auch nichts mehr geändert. Es ist ja auch nicht so, dass man in den USA nicht auch an Delta- oder Pfeilflügler geforscht hätte. Wir reden hier von Monaten oder einem Jahr Unterschied im Fortschritt. Das ist lächerlich. 1945 standen auch den Alliierten Düsenflugzeuge zur Verfügung und man konnte diese auch in Großserie herstellen, wenn es denn hätte sein müssen. Auch wenn sie in der Leistung vielleicht nicht so weit wären wie die Deutschen, hätten sie allein durch die Menge die Deutschen vom Himmel gefegt. Man bedenke, 1939 gab es zwei Länder mit funktionierendem Strahltriebwerk, England und Deutschland. Ein Land das alle vergessen war noch Italien, mit seinem Mischtriebwerk. Zwei Jahre mehr Zeit und auch sie hätten ihr eigenes Strahltriebwerk gehabt. Und in den USA war man damals noch am Anfang der Entwicklung, kam aber im Krieg extrem schnell voran, ohne Priorität zu haben. Die guten Wissenschaftler wurden ja ins Manhattan Programm abgezweigt, die metalurgisch wichtige Fortschritte hätten bringen können für ein noch besseres und zuverlässigeres Triebwerk als es der Jumo 004 je hätte sein können.
Die Spezialisten waren nach dem Krieg dünn gesät und der Kalte Krieg stand vor der Tür. Natürlich hat man jeden genommen, der geeignet war, auch Deutsche. Es wäre aber verwegen zu behaupten, es wäre ohne Deutschland nicht gegangen. Sie waren dabei, sie waren aber nicht entscheidend, so gerne man es auch hierzulande sehen würde. Spätestens 1944 hat man sich in den USA mit der Entwicklung von Staustrahtriebwerken beschäftigt. Schon früher beschäftigte man sich mit der Raketentechnik, übrigens zeitgleich mit der UDSSR. Deutschland hat lediglich mehr Resourcen rein gesteckt und war etwas früher dran mit einer brauchbaren Rakete als die Konkurrenz. Man hätte auch gänzlich ohne Deutsche Hilfe das Raketenprogramm nach dem Krieg weiter machen können, es wäre nur nicht so schnell gegangen und die Russen wären sogar weit früher führend in der Technik gewesen, was man nicht dulden durfte. Es ging nie um das Können, sondern immer nur um die Zeit.