Hitlers geheime Flugzeugfabriken. Düsenjäger im Dickicht. Interessante Fotos auf SP
Hallo Tracer,
die meisten Me 262 sind ab April 1944 in Leipheim (ca. 700) und Schwäbisch Hall gebaut worden ("Autobedarf GmbH", ca. 460 Stück).
In Neuburg war erst Einflugbetrieb der Me 262, dann sind hier die Bomberverbände, u.a. Teile des KG-54 und KG-51 (welche dann zu "KG(J)" wurden), auf den "Blitzbomber" umgerüstet und geschult worden. Eine Endmontage gab es erst ab Februar 1945, Deckname "Donau Moorkultur AG". Letztendlich wurden hier ca. 80 Maschinen endmontiert.
In Obertraubling wurden im Waldwerk "Stauffen" im Waldgebiet "Roith" ca. 370 Maschinen gefertigt, Baugruppen davon kamen aus dem Waldwerk "Gauting" bei Hagelstadt wo die Bf 109 endmontiert wurde.
"KUNO AG I" hat ab März/April 1945 endmontiert, es sind wohl 70 bis 80 Maschinen gebaut worden wobei die meisten bei dem besagten Tieffliegerangriff zerstört wurden.
"KUNO AG II" war bei Riedheim, hier sind aber keine Maschinen mehr gebaut sondern wohl nur Bauteile gelagert worden.
Im Waldwerk Horgau ("Blechschmiede") wurden ab März 1945 Tragflächen produziert.
Während dem Aufbau des JG-7 ab November 1944 in Brandenburg-Briest (dem ersten Geschwader mit Me 262) gab es witterungsbedingte Probleme während der Überführung von Maschinen aus Obertraubling, weshalb diese ab Dezember 1945 wieder zerlegt und dann per Bahn nach Briest gebracht wurden. Dort wurden sie wieder in einem "Montagekopf" zusammengebaut und erneut eingeflogen. Da man aufgrund der Luftangriffe Bedenken hatte die Maschinen in den Hallen des Flugplatzes zusammen zu bauen, verlagerte man die Montage in das nahegelegene Waldstück nördlich des Platzes wo mit der Zeit aus dem Montagekopf eine Endmontagelinie wurde.
Noch am Anfang meiner Recherche stehe ich beim Fliegerhorst Erding, wo ab März 1945 ebenfalls Me 262 endmontiert werden sollten. Es existieren Bilder, wo unfertige Rümpfe entlang der Landebahn gelagert wurden. Auch in Kitzingen soll ein Wandwerk existiert haben, wo ab Februar 1945 noch 20 Maschinen endmontiert worden sein sollen.
Zum "KUNO AG II" Werk sollen auch noch die Messerschmitt-Unternehmen "Autobedarf Lechfeld" sowie Memmingen und Landshut gehören, wo anscheinend ein Reparaturbetrieb existierte und in den letzten Kriegsmonaten ein Teil der Leipheimer Produktion untergebracht wurde und weitere 100 Maschinen an das JV-44 ausgeliefert wurden. Ein weiteres Waldwerk existierte in der Nähe von Bodenwöhr, im Einsiedler Forst bei Bruck wo Teile für die Bf 109 hergestellt wurden. Nach dem Krieg wurde dieses "Waldlager" für Flüchtlinge aus den Ostgebieten benutzt.
Letztendlich waren alle Waldmontagestellen provisorische Einrichtungen, die allesamt in die geplanten Großbunker umziehen sollten sobald diese fertig gestellt wären. Nicht vergessen darf man bei all der Begeisterung für die Technik die vielen Menschen die hier unter unglaublichen Bedingungen arbeiten mussten und in KZ-Außenlager rund um die Montagelinien menschenunwürdig untergebracht waren.
Gruß, Alex