syrphus
Space Cadet
Im September 1915 starteten in einem kleinen, durch Bretter vom Badeofenbau abgetrennten Bereich, die ersten Arbeiten der Junkers J.1. Das erste Flugzeug aus dem Hause Junkers. Aus Badeofenblech gefertigt und mit einer für diese Zwecke erdachten Schweißapparatur gefertigt, wurde es das erste flugfähige, verspannungsfreie Ganzmetallflugzeug. Natürlich gab es dabei einige „Kinderkrankheiten“ und Mängel zu beseitigen, aber es stellte in mehreren Tests seine Flugfähigkeit unter Beweis.
Der erste Flug fand am 12. Dezember 1915 in Döberitz statt. Er war zwar nur von kurzer Dauer in etwa 3 m Höhe, endete unsanft und dabei wurde das Flugzeug beschädigt, aber das generelle Flugvermögen wurde damit bestätigt. Nach der Reparatur in Döberitz fand der nächste Testflug am 18.Januar 1916 statt. Das Flugzeug flog in 80 m Höhe eine Platzrunde und landete wieder sicher. Darauf folgte der dritte Flug noch am selben Tag. Mit 800 m Höhe und einer Flugzeit von 14,5 Minuten wurde eindeutig bewiesen, dass der „Blechesel“ fliegen kann. Beim vierten Test wurden dann Geschwindigkeiten gemessen. Dabei wurde eine Geschwindigkeit von 170 km/h ermittelt, bei 1010 kg Fluggewicht und Gegenwind. Unzureichend war jedoch die Steigleistung der Maschine, weil sie insgesamt doch zu schwer war. Es blieb bei dem einen gebauten Exemplar. Es wurde ab 1926 im Deutschen Museum in München ausgestellt und bei einem Luftangriff 1944 zerstört. Mittlerweile steht im Junkers Museum in Dessau ein Nachbau, der einen Besuch des Museums wert ist.