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Das US-Verteidigungsministerium sieht Chinas Streitkräfte als die potenziell größte klassische militärische Bedrohung in der Zukunft an. Das geht aus dem alle vier Jahre neu verfassten Strategiepapier für die kommenden 20 Jahre hervor, das Ende vergangener Woche vom Pentagon in Washington veröffentlicht wurde.
"China hat das größte Potenzial, mit den Vereinigten Staaten militärisch in den Wettbewerb zu treten", heißt es in der Studie. Zudem müsse man sich für einen langen globalen Krieg gegen nichtstaatliche Gegner rüsten. Wie weit das Strategiepapier des Pentagons in die militärische Praxis Eingang finden wird, ist schon deshalb offen, weil ein beträchtlicher Teil der ausgabenwirksamem Vorschläge entweder weit in die Zukunft reicht oder zuvor vom Kongress genehmigt werden müsste. Eine radikale Neuorientierung ihrer Ausgabenprioritäten halten die Militärplaner nicht für erforderlich. Entsprechend der militärischen Philosophie von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld liegt der Akzent auf der Stärkung mobiler und flexibler Waffengattungen und Einheiten.
Nach den Plänen des Pentagons sollten die USA auf die potenziellen Bedrohungen mit einem Ausbau ihrer U-Boot-Flotte und ihrer Langstreckenbomberflotte reagieren. Der Fokus der Strategie liegt auf einer Hochrüstung der Waffengattungen und Einheiten, die am besten geeignet sind, Krieg gegen islamische Fundamentalisten zu führen.
Extreme Unsicherheiten
Während das zuletzt veröffentlichte Strategiepapier 2001 das Ziel benannte, zwei klassische größere Kriege gleichzeitig führen zu können, gelten in der neuen Studie China und der terroristische Islamismus als die größten Bedrohungen für die Zukunft. Deswegen schlägt das Verteidigungsministerium vor, die Ausgaben für unbemannte Flugzeuge in den kommenden Jahren fast zu verdoppeln, mehr Schiffe zu bauen, die nahe an Küstengewässern operieren können, und neue Sondereinsatzkommandos auszubilden, die weltweit nach nichtkonventionellen Waffensystemen fahnden können. China war auch schon 2001 genannt worden.
Die Elitetruppen Special Operations Forces sollten um 15 Prozent aufgestockt werden, heißt es. Außerdem wollen die Planer aus dem Pentagon 1,5 Mrd. $ aufwenden, um einen Angriff mit biologischen Kampfmitteln besser zu kontern. Die Einheiten für psychologische Kriegführung und Zivilverwaltung - wo das US-Militär im Vergleich zu den Europäern schwache Kompetenzen hat - sollen verstärkt werden. Das Pentagon gab bei der Vorstellung der Studie klar zu erkennen, dass die Vorbereitung auf Bedrohungen mit extremen Unsicherheiten behaftet ist. "US-Streitkräfte werden sehr wahrscheinlich im nächsten Jahrzehnt irgendwo in der Welt aktiv sein, wo sie jetzt nicht aktiv sind. Wo, wann und wie kann ich Ihnen in keiner Weise sagen", sagte ein Pentagon-Beamter.
Aus der FTD vom 06.02.2006
http://www.ftd.de/pw/in/44393.html
"China hat das größte Potenzial, mit den Vereinigten Staaten militärisch in den Wettbewerb zu treten", heißt es in der Studie. Zudem müsse man sich für einen langen globalen Krieg gegen nichtstaatliche Gegner rüsten. Wie weit das Strategiepapier des Pentagons in die militärische Praxis Eingang finden wird, ist schon deshalb offen, weil ein beträchtlicher Teil der ausgabenwirksamem Vorschläge entweder weit in die Zukunft reicht oder zuvor vom Kongress genehmigt werden müsste. Eine radikale Neuorientierung ihrer Ausgabenprioritäten halten die Militärplaner nicht für erforderlich. Entsprechend der militärischen Philosophie von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld liegt der Akzent auf der Stärkung mobiler und flexibler Waffengattungen und Einheiten.
Nach den Plänen des Pentagons sollten die USA auf die potenziellen Bedrohungen mit einem Ausbau ihrer U-Boot-Flotte und ihrer Langstreckenbomberflotte reagieren. Der Fokus der Strategie liegt auf einer Hochrüstung der Waffengattungen und Einheiten, die am besten geeignet sind, Krieg gegen islamische Fundamentalisten zu führen.
Extreme Unsicherheiten
Während das zuletzt veröffentlichte Strategiepapier 2001 das Ziel benannte, zwei klassische größere Kriege gleichzeitig führen zu können, gelten in der neuen Studie China und der terroristische Islamismus als die größten Bedrohungen für die Zukunft. Deswegen schlägt das Verteidigungsministerium vor, die Ausgaben für unbemannte Flugzeuge in den kommenden Jahren fast zu verdoppeln, mehr Schiffe zu bauen, die nahe an Küstengewässern operieren können, und neue Sondereinsatzkommandos auszubilden, die weltweit nach nichtkonventionellen Waffensystemen fahnden können. China war auch schon 2001 genannt worden.
Die Elitetruppen Special Operations Forces sollten um 15 Prozent aufgestockt werden, heißt es. Außerdem wollen die Planer aus dem Pentagon 1,5 Mrd. $ aufwenden, um einen Angriff mit biologischen Kampfmitteln besser zu kontern. Die Einheiten für psychologische Kriegführung und Zivilverwaltung - wo das US-Militär im Vergleich zu den Europäern schwache Kompetenzen hat - sollen verstärkt werden. Das Pentagon gab bei der Vorstellung der Studie klar zu erkennen, dass die Vorbereitung auf Bedrohungen mit extremen Unsicherheiten behaftet ist. "US-Streitkräfte werden sehr wahrscheinlich im nächsten Jahrzehnt irgendwo in der Welt aktiv sein, wo sie jetzt nicht aktiv sind. Wo, wann und wie kann ich Ihnen in keiner Weise sagen", sagte ein Pentagon-Beamter.
Aus der FTD vom 06.02.2006
http://www.ftd.de/pw/in/44393.html