Was ich beim Starship-Projekt so faszinierend finde, ist die Tatsache, dass man kleinere Fehler live miterlebt - auch mitfiebert - und am Ende hat das System so viele Reserven, dass es trotzdem ans Ziel kommt: Einzelne Haupttriebwerksdüsen werden beschädigt, aber die Landung glückt trotzdem. An der Steuer-Flap der Oberstufe bruzzelt es beim Wiedereintritt im Kamerabild sichtbar durch - und die Kommentatorin schildert das, genau wie auch den Verlust einzeler Tiles, unzensiert und unverblümt im Livestream, und äußert ihre Bedenken - aber am Ende überlebt die Oberstufe den Wiedereintritt. Ebenso überlebt der Booster trotz des Feuerchens an seiner Flanke, ein paar Minuten lang fürchtete ich eine Explosion, aber am Ende gelang das Venting des restlichen Methans und der Booster blieb heil. Mir kommt es so vor, als ob die SpaceX-Leute relativ viele Reserven in das System hineinkonstruiert haben, so dass diese Anfangsprobleme nicht zum Fehlschlag führen, sondern Flug für Flug immer bessere Resultate erzielt werden. Gegenüber einer rein theoriegeleiteten Entwicklung hat dieser iterative Ansatz auch den Vorteil, dass eine weltweite Unterstützergemeinde mitgenommen und in ihrem Interesse bei der Stange gehalten werden kann.