Flugzeugkavernen: wie entstanden sie?

Diskutiere Flugzeugkavernen: wie entstanden sie? im Schweizer Luftwaffe Forum im Bereich Einsatz bei; Aus der Video-Sammlung unter www.historic.admin.ch Ein Film zur Erprobung F5-E Tiger II m.E. nach mit Einblicken in den 4er-Unterstand U30 in...
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Aus der Video-Sammlung unter www.historic.admin.ch

Ein Film zur Erprobung F5-E Tiger II

m.E. nach mit Einblicken in den 4er-Unterstand U30 in St. Stephan und Vorstollen und Stollen Y in Meiringen.
Am Ende der Tests am 4er-Unterstand ist zu sehen wie eine Sicherung entfernt und das Bugfahrwerk der F-5 wieder abgesenkt wird. Durch das „Hochpumpen“ wurde wohl das Heck der Maschine für das Einrücken in die Deckung abgesenkt.
Beachtenswert finde ich auch das die F-5 bei den gefilmten Tests rückwärts in die Kaverne gezogen wurde. Ist die längste veröffentlichte zusammenhängende Filmsequenz aus einem Schweizer Flugzeugstollen an die ich mich erinnern kann.
 
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Guten Morgen mitenand liebe Kavernenfreunde.

In diesem Beitrag Der „Réduitbefehl“ findet Ihr zwei schöne schwarzweiß-Bilder aus dem Inneren einer schweizer Flugzeugkaverne.
Quelle: www.gazette-online.ch
 
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Frohe Weihnachten allen Flugzeugkavernen-Interessierten 🎄

Fundstück auf X vormals Twitter:
Apropos - da das Bild aus Meiringen stammen und es den dortigen F-5 Stollen zeigen soll würde es sich folglich um den Stollen X handeln.
Stollen Y und Z sollen ja den F-18 Hornet vorbehalten sein.
Neben den F-5 sind zwei Flugzeugschlepper 54T EL 4x2 der Firma LEKTRO zu sehen die erst 2010 beschafft wurden. Somit dürfte das Foto zwischen 2010 und (gemäß Zeit/Datum-Stempel) dem 30.07.2021 aufgenommenen worden sein.
Ich kannte bisher kein veröffentlichtes Foto aus der Zeit nach dem Umbau und der Erweiterung der Kaverne Meiringen das den F-5 Bereich zeigt.
An der rechten Deckenwölbung sind zusätzliche Leitungen zu sehen die zu den, gegenüber früheren Aufnahmen aus F-5 Stollen, veränderten Einbauten im hinteren Bereich des Stollens führen. Dienen möglicherweise der Klimatisierung.

Quelle: X vormals Twitter
 

alois

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Wie kommt der da hoch und wieder runter?
 
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Ich denke, daß der Kran in der "Ausgangsstellung" sich an einem der Enden der Kaverne befindet und es dort einen Zugang (via Leiter ?) zum Deckenkran gibt.

da der link im ==> Beitrag #327 nicht mehr funktioniert, wird es wohl nun dieser sein:
 
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Wie kommt der da hoch und wieder runter?
Egal an welcher Position der Kavernenkran geparkt ist (selbst bei einer Störung Desselben die ein hinfahren zu einer evtl. Ein- bzw. Aussteigestation unmöglich machen würde) hat de Kranführer die Möglichkeit sich abzuseilen bzw. wieder zu seinem Arbeitsgerät hinaufziehen zu lassen. Dazu ist neben der Bedienkanzel des Kranführers eine Traktorsitzschale aus Metall (in die sich der Kranführer dann hineinsetzt), an einem Gestell angebracht, mit einer elektrisch betriebenen Seilrolle verbunden die per Tastenfernbedienung, deren Kabel parallel zum Seil ab bzw. aufgerollt wird, angebracht. Das Gestell mit dem Sitz, Seil zur Seilrolle, rechteckiger grauer Bedienkasten an Kabel zur Rolle sind auf den Bildern 4,5 und 6 unter diesem LINK jeweils rechts neben der Kanzel, bzw. kurz unterhalb eingehängt, zu erkennen. Sitz und Gestell sind dabei analog zum Kanzelgestell in gelb und schwarz lackiert. Es gibt ein Bild davon mit Kranführer in der Sitzschale beim Abseilen in einem englischsprachigen Forum.

Quelle Link: www.aero-wing.blogspot.com
 
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D.h. also, dass sein ganzer Führungsstand hochgezogen und abgesenkt wird. Danke.
 
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D.h. also, dass sein ganzer Führungsstand hochgezogen und abgesenkt wird. Danke.
Nein, nur er selbst seilt sich, auf dem Traktorsitz-Gestell sitzend das per Seil mit der elektrisch betriebenen Seilrolle am Kavernenkran verbunden ist, ab oder wird hinaufgezogen.
Die Kanzel bleibt natürlich wo sie ist.
 
ManfredB

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... Es gibt ein Bild davon mit Kranführer in der Sitzschale beim Abseilen in einem englischsprachigen Forum.

Quelle Link: www.aero-wing.blogspot.com
Da der link auf einen blog verweist und das Forum nicht per link genannt wird, habe ich mal eben 'tiefer' nachgesucht;
ein/das Forum, wenn es denn das gemeinte ist:

in Beitrag #4, Foto N° 7 sieht man den Bediener am Seil hängend;
deeplink Foto (auch als Anhang mit Linkangabe + Markierung):
==> https://www.secretprojects.co.uk/data/attachments/207/207297-db5fbb0acd9c97e5d7bee58f143b84aa.jpg

im Beitrag #5 das gleiche Foto nochmal sowie eines, daß den Bediener oben im "Käfig" zeigt

 
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alois

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Ahja, jetzt ist es klarer. Denn einen Sitz hochzuhieven der dabei nicht kippt, ist auch nicht einfach und unfallträchtig. Mit PSA und sich dann hoch hieven ist sicherer und sich oben dann hin setzen und die PSA dann an der Kanzel einklinken.
 
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Unsere Interpretation dessen, was da auf den Bildern zu sehen ist, unterscheidet sich zum Teil. Bei Bild 6 unter diesem LINK dreht der rechte Kranfahrer der Kamera halb den Rücken zu wobei zu erkennen ist (wenn Du das Bild größer aufziehst) das er einen Safety Harness mit Arbeitsweste trägt von dem aus das Sicherungsseil nach oben zu einem Höhensicherungsgerät, dem Retractable Fall Arrester (Absturzsicherung mit automatischem Einzug) mit Stahldrahtseil, führt. Das kann Ihn sowohl am Arbeitsplatz des Kavernenkrans sichern als auch beim Auf- und Abseilen während er auf der Sitzschale Platz genommen hat. Auf dem Bild von Post #390 ist dies das rechte Seil, das vom Rücken her kommend oberhalb des Kopfes mit dem etwas dickeren Dämpferelement sichtbar wird. Das linke Seil ist, zusammen mit dem Fernbedienungskasten, am oberen Teil des Tellersitz-Gestells mit der Sitzschale (sieht ungefähr so aus wie beim Ski-Tellerlift) befestigt. Sieh dir die Bilder unter dem o.a. LINK noch mal genau an. Darauf ist das, an den Kanzeln eingehängte, Gestell mit der Sitzschale ganz gut zu erkennen. Ich meine auf Bild 5 tatsächlich neben dem Tellersitz-Gestell noch das Gurtzeug einer PSA angehängt zu erkennen. Der Retractable Fall Arrester hängt folgerichtig mit leerem Karabiner rechts vom Kranfahrer herab. Um der Arbeitssicherheit genüge zu tun müsste der Kranfahrer jetzt zumindest einen Beckengurt an seinem Kransitz haben.
Im eingekreisten Bereich des Bildes unter Post #384 hängt das Tellersitz-Gestell in der Bildmitte vor dem Kranführer. Dabei ist, im Gegensatz zu den älteren Aufnahmen, unten an der Sitzschale ein zylinderförmiges Objekt angebracht, das ein Dämpferelement im Falle eines zu heftigen Aufpralls auf dem Boden sein könnte oder schlichtweg der stabileren Befestigung des mittig am Sitz angebrachten Gestells dient.
Das ist aber nur meine Interpretation, kann alles auch ganz anders sein.
 
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Hallo, habe auf „reddit“ ein Bild entdeckt, eingestellt vor 2 Monaten. Es zeigt drei Mirage IIIS, die J-2305 (mit SIWA und FALCO) und die J-2316 am Boden, sowie die J-2306 am Kavernenkran (mit SIWA und einer NORAS auf der Centerline), alle im silber-Look. Bei der Kaverne sollte es sich um Buochs handeln. Auf Grund der, ich nenne es jetzt mal, „Schießscharte“ im Hintergrund rechts, dem Umstand dass eine ziemlich gleich aussehende Öffnung auf dem Bild No. 5 in Post #380 (Buochs zum 2.) auf der linken Seite zu sehen ist, und es sich dabei um den Stollen Y handeln müsste (siehe Bilder von der Ein-/Ausfahrt), könnte dieses Bild jetzt den Stollen X zeigen.


Quelle: https://www.reddit.com/r/WarplanePorn/comments/1aseez7
 
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Das Bild von Post #393 auf Reddit (1 MP —1080 x 900 — 2 MB), findet sich auch HIER wieder (4 MP — 2380 x 1985 — 4,2 MB).
Quelle: X/vormals Twitter
 
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Unter der Rubrik “Kavernen“ (Vom Retablierstollen zur Flugzeugkaverne) hat die Seite festung-oberland.ch die bisherige Grafik, die Plan und Schnitt eines Retablierstollens der ersten Generation zeigte, durch eine neue Grafik ersetzt. Grundrisse und Schnitte als Prinzip-Darstellung des Ausbauschrittes in den 1950er Jahren sollen den Umbau zu einer Verwendung als Ortsmagazin oder, bei Ausbau zu großen Kavernenanlagen, als Kommandoposten (KP), Werkstatt II. und III. Stufe und Unterkunft darstellen (je nach Verwendung auch zweigeschossig).


Quelle: Kavernen - festung-oberland.ch
 
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Hallo liebe Flugzeugkavernenfreunde,

auf einer finnischen Internetseite wurden gestern Abend Bilder von norwegischen F-35A in der Flugzeugkaverne Bardufoss veröffentlicht.
Es wird angegeben, daß das erste mal seit 40 Jahren wieder ein Kampfflugzeug in dieser Flugzeugkaverne ist, diese jetzt Teil des Agile Combat Employment (ACE) Konzeptes der NATO sei „und der wieder einsatzbereite Berghangar die Präsenz von Kampfflugzeugen der norwegischen und verbündeter Luftwaffen im Gebiet Indre Troms erhöhen kann.“
Die Bilder entstanden diese Woche und sind damit die aktuellsten Bilder einer norwegischen Flugzeugkaverne.





Quelle: Norjan ilmavoimat esitteli F-35A -hävittäjää modernisoidun Bardufossin kallioluolan suojissa | lentoposti.fi
 
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Anlegg 96 war ein Berghangar für norwegische Kampfflugzeuge, der zu Beginn des Kalten Krieges gebaut wurde und bis 1995 in Betrieb war

Im Rahmen des Programms „Kultur- und baugeschichtliche Dokumentation für die Archivierung" erstellte die Norwegian Defence Estates Agency einen ausführlichen Bericht über die Anlegg 96, der 2018 abgeschlossen wurde. Der Hauptautor ist Ulf Husebe (Norwegisches Verteidigungsmuseum), der 2015 bis 2018, während der Arbeit an dem Bericht, von der Norwegischen Agentur für Verteidigungsimmobilien und den norwegischen Streitkräften unterstützt wurde.
Der Bericht enthält eine Geschichte der norwegischen Luftwaffe, Konzepte für den Schutz von Flugzeugen während des Kalten Krieges, den Flugplatz Bodø und die Anlage 96. Es gibt eine ausführliche Beschreibung der Anlage 96 mit Text und Bildern, Erläuterungen zum Einsatzbereich, zu ihrem Betrieb und zur Geschichte des Abbaus und der Stilllegung. Er enthält auch eine Bestandsbeschreibung, Karten und Zeichnungen der Anlage. Es handelt sich um einen umfassenden Bericht von 146 Seiten, der bei der Veröffentlichung als RESTRICTED eingestuft wurde.
Der Bericht kann im Zusammenhang mit dem Standpunkt der norwegischen Behörde für Verteidigungsgüter im gleichen Zeitraum gesehen werden, dass Anlegg 96 nicht physisch erhalten, sondern nur digital für die Nachwelt dokumentiert werden sollte.


Dieses Foto stammt vom Bau von Anlegg 96. Die Bilder wurden in der Gamle Bode Gruppe auf Facebook (22.02.2015) von Steinar Antonsen gepostet und zeigen ein Arbeitsteam von Ing. Per Gulbrandsen AS.




Anlage 96 wurde als nuklearsicherer unterirdischer Flugzeughangar mit einer Innenfläche von 7.500 Quadratmetern gebaut. Sie wurde im Dezember 1960 fertiggestellt und konnte Atombomben mit einer Sprengkraft von einer halben Megatonne standhalten . Die Anlage wurde kurz darauf in der ursprünglich vorgesehenen Funktion außer Betrieb genommen. Im Jahr 1962 verfügten die Sowjets bereits über Atombomben mit einer Sprengkraft von 58 Megatonnen.


F-86K der Staffel 334 im Vorstollen von Anlegg 96. Das Foto wurde vom damaligen Kommandanten der Staffel 334, Major Eyvind Schibbye, aufgenommen.
Staffel 334 war im östlichen Staffelbereich stationiert und war die erste, die die neue Anlage nutzte. Die Staffel zog 1961 in den westlichen Staffelbereich um, nutzte aber zeitweise auch die Anlage 96, wie auf dem nächsten Foto zu sehen ist.


CF-104 der Staffel 334 in der Anlage 96

Die Staffel 331 war im westlichen Staffelbereich des Flugplatzes Bodø stationiert und mit F-86F ausgerüstet. Im Mai 1961 verlegte die Staffel 331 nach Anlegg 96 und in den östlichen Staffelbereich.
Ab 1963 erhielt die 331 Skvadron F-104-Flugzeuge und nutzte Anlegg 96 zum Unterstellen und für die Wartung. Die Flugzeuge wurden mit Schleppern ein- und ausgeschleppt und standen für den Flugbetrieb auf der Flightline Ost.
Ab den 1970er Jahren wurde es dann immer üblicher, die Flugzeuge zwischen den Flugeinsätzen in Flugzeugunterständen abzustellen.



Aus dem Abschlussbericht vom Projekt Museum des Kalten Krieges in Anlegg 96 2020-2023
 
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Eine Übersichtskarte von Anlegg 96, die früher an der Wand im Berghangar hing. Das Bild wurde um 2010 weggeworfen, wurde aber von Tor-Hermann Carlsen aus dem Müllcontainer gerettet und hängt jetzt in einem Büro im Lager von Bodø.

Aus dem Abschlussbericht vom Projekt Museum des Kalten Krieges in Anlegg 96 2020-2023
 
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Die blauen Pfeile zeigen die Haupteingänge zur Anlegg 96
Alle Grafiken aus dem Abschlussbericht vom ˋProjekt Museum des Kalten Krieges in Anlegg 96 2020-2023´

Nur drei unterirdische Anlagen wurden tatsächlich gebaut: Anlage 108 in Flesland, Anlage 96 in Bodo und Anlage 112 in Bardufoss. Die Quellen sagen nichts darüber aus, was mit den Anlagen in Flesland und Bardufoss geschehen ist.
Am Anfang gab es eine gewisse Zusammenarbeit bei der Ausarbeitung der Pläne, insbesondere zwischen Anlage 108 und Anlage 96, aber irgendwann konzentrierte man sich mehr auf Anlage 96 und die Zusammenarbeit ließ nach.

Ursprünglich war geplant, dass in der Anlage 96 geforderte 30 Kampfflugzeuge stationiert werden können. Dies wurde auf 25 Kampfflugzeuge herabgestuft, um die Anforderungen von SHAPE an die Dispersion zu erfüllen. Gleichzeitig würde sich dadurch der Preis von NOK 11.142.000 auf NOK 10.097.000 verringern (von NOK 179.880.151 auf NOK 163.009.324 in heutigem Geldwert). Dies geht aus einem Schreiben des Oberkommandos der Königlich Norwegischen Luftwaffe an das Norwegisches Korps für Verteidigungsbauten FBK vom 2. Februar 1955 hervor. In demselben Schreiben erhielt die Anlegg 96 ihren offiziellen Namen: „Aus Sicherheitsgründen wird die Anlage in Zukunft als ˋAnlegg 96 - Bodø´ bezeichnet". Zuvor trug das Projekt den anschaulicheren Namen ˋ7. Teilinfrastrukturprogramm - Untertageanlage Bodø´. In dem von Eriksen verfassten Dokument heißt es, dass die Anlegg 96 im September 1957 begonnen und im September 1960 fertiggestellt wurde.
Der Zugangstunnel wurde nach dem Durchblasprinzip gebaut, mit einer Öffnung auf jeder Seite, eine gebogene Konstruktion mit einer Länge von 185 Metern. Vom Zugangstunnel aus gibt es zwei Eingänge in die Anlage selbst. Die Anlage besteht aus zwei Hallen, der Süd- und der Nordhalle, die 184 bzw. 167 Meter lang sind und einen Abstand von 61 Metern von Mitte zu Mitte aufweisen. Zwischen den Hallen befinden sich fünf Querstollen. Eriksen schreibt, dass die Stollen einen Abstand von 30 Metern von Mitte zu Mitte hätten, aber dass Stollen 3 und 5 kleiner seien als die anderen. Die Länge der Stollen wird nicht erwähnt. (Anmerkung: 16 m Hauptstollen-Breite und 61 m von Mitte zu Mitte ergibt 45 m Querstollen-Länge)
Es wird auch nicht angegeben, woher folgende Maße stammen, ob es die Hallen oder die Stollen sind. Der Radius des Gewölbes beträgt 9 m, aber da die Hallen die Form einer Kuppel und nicht eines Kreises haben, beträgt die Breite 16 m. Aufgrund unterschiedlicher Bodenhöhe beträgt die maximale Höhe 7,5 m und die minimale Höhe 7 m.
Das Volumen der Anlage innerhalb der Tore wird mit ca. 60.000 Kubikmetern angegeben, aber Eriksen hat dahinter in Klammern, I, II, IV" geschrieben, was als das Volumen innerhalb der Tore ohne Stollen 3 und 5 interpretiert werden kann. Weiter unten hat Eriksen ohne weitere Erklärung geschrieben, dass das Gesamt- volumen ca. 90.000 Kubikmeter beträgt. Dies kann so interpretiert werden, dass Stollen 3 und 5 30.000 Kubikmeter ausmachen, was sehr viel erscheint, wenn Stollen 3 und 5 die kleinsten Stollen sind. Wenn man die Kubikmeter auf der Grundlage der im Bericht angegebenen Maße berechnet, hat eine Halle 20.040 Kubikmeter und die andere 22.200 Kubikmeter. Wenn Stollen 1, 2 und 4 gleich groß sind, hat jeder Stollen 5.920 Kubikmeter, so dass die Hallen und Stollen 60.000 Kubikmeter ergeben. Eriksen schreibt auch, dass „der Raum innerhalb der Tore mit Querstollen I, Il & IV" etwa 8.000 Quadratmeter beträgt, bevor er 11.500 Quadratmeter als Gesamtfläche angibt. Eriksen schreibt dann, dass Querstollen III etwa 500 Quadratmeter und Querstollen V ca. 350 Quadratmeter groß ist. Ob dies in der Gesamtfläche von 11.500 Quadratmetern enthalten ist, ist nicht klar. Zuerst dachte die Autorin, dass diese Art der Größenangabe dazu dient, Teile der Dimensionen der Anlage zu verbergen, meint dann aber dass der logischere Grund ist, dass die 60.000 Kubikmeter oder 8.000 Quadratmeter Raum sind, der zum Abstellen von Kampfjets und anderem Material genutzt werden kann.
Die restlichen 30.000 Kubikmeter oder 3.000 Quadratmeter sind Stollen 3 und 5 sowie der Zugangstunnel, die Notausgänge und andere Teile der Anlage, die nicht zum Abstellen von Flugzeugen geeignet waren. Im Bericht von Forsvarsbygg über Anlegg 96 wird die Gesamtfläche mit ca. 12.500 Quadratmetern angegeben, einschließlich des Zugangstunnels und der Notausgänge. Es könnte also stimmen, dass die Gesamtfläche ohne Stollen 3 und 5 11.500 Quadratmeter beträgt. Die Gesamtfläche bei Eriksen, einschließlich Stollen 3 und 5, beträgt jedoch ca. 12.350 Quadratmeter und nicht etwa 12.500 Quadratmeter, wie die norwegische Behörde für Verteidigungsimmobilien in ihrem Bericht feststellt.
Die Größe der Anlage ermöglichte es, 40 F-86F Sabres oder 48 F-104G Starfighter abzustellen. Auf der gesamten Breite der Halle war Platz für 2 F-104G, wenn die Flugzeuge ohne die an den Flügelspitzen angebrachten Treibstofftanks, auch Tip-Tanks genannt, abgestellt wurden. Dies bedeutete, dass in jeder Halle 18 und in Stollen 1, 2 und 4 vier Flugzeuge Platz hatten. Es sei darauf hingewiesen, dass die 331 Squadron nie 48 Jagdflugzeuge hatte und dass auch Anlegg 96 nie so viele beherbergte. Es handelte sich um geschätzte Zahlen, die im Krisen- oder Kriegsfall relevant sein würden. Die Standardgröße in der NATO für Jagdstaffeln betrug 18 Flugzeuge. Im Normalbetrieb wurden nur Stollen 1, 2 und der äußere Teil der nördlichen Halle als Abstellflächen für die Jagdflugzeuge genutzt.
Laut Eriksen war hier Platz für 15 Flugzeuge. Es ist davon auszugehen, dass es sich dabei um F-86F handelte, da dies der Flugzeugtyp war, den die Staffel 1962 einsetzte. Tagsüber befanden sich die Flugzeuge auf der «Flightline».
Hier standen die Flugzeuge, die während des Arbeitstages für Trainingseinsätze eingesetzt werden sollten, und warteten darauf, geflogen zu werden. Auf der «Line» fand ein Großteil der täglichen Aktivitäten statt. Die Notwendigkeit eines solchen Platzes ergab sich aus den Einsatzroutinen in den 1960er Jahren. Dabei wurden die Flugzeuge, die nicht im Bereitschaftsdienst waren, am Ende des Tages in die Anlage 96 geschleppt, um sie vor schlechtem Wetter und Wind sowie vor möglichen Sabotageakten oder militärischen Zwischenfällen zu schützen. Sobald die Flugzeuge startbereit waren, wurden sie aus der Anlage und auf das Rollfeld geschleppt. Wenn sich das Flugzeug auf dem Bereitstellungsgelände befand, hatte der Crew Chief «Line»-Dienst. Er sollte den Bereitstellungsraum nicht verlassen, wenn sich das Flugzeug auf einer Trainingsmission befand, für den Fall, dass Probleme auftraten und das Flugzeug früher als erwartet zurückkehren musste. Es kam jedoch vor, dass sie sich in die Cafeteria der Staffel 331 setzten. Der Crew Chief musste auch darauf vorbereitet sein, Reparaturen auf dem Rollfeld durchzuführen. Wenn zum Beispiel bei der Landung ein Rad gebrochen war, konnte man das Flugzeug nicht in die Werkstatt bringen. Es musste an Ort und Stelle repariert werden.


Zusätzliche Ausstattung: Anlegg 96 musste in der Lage sein, einen Atomangriff auf Bodo zu überleben. Die gesamte Anlage war mit 4 Einheiten, die getrennt voneinander arbeiten konnten, brandgeschützt: Ein Pulverbehälter mit 2.500 kg Pulver, eine Druckgasbatterie mit 4 Stickstoffflaschen, eine Hochdruckleitung von der Gasbatterie zum Pulverbehälter und ein Hochdruckleitungssystem mit Pulverdüsen.
Die Anlage verfügte über ein einziges Warmluft-Belüftungssystem mit einer Kapazitat von 95.000 Kubikmetern pro Stunde. Für die Belüftungsanlage gab es zwei Lüftungsschächte, die auch als Notausgänge dienten.
Zur Stromversorgung verfügte das Werk über eine eigene Trafostation im oberen Teil des Lüftungsschachtes, mit zwei selbstgekühlten 500VA-Öltransformatoren. Für den Fall, dass die Öltransformatoren ausfielen, war die Anlage außerdem mit zwei Dieselgeneratoren mit je 160 Voltampere ausgestattet, die die gesamte Anlage einschließlich Stollen 5 mit Strom versorgen konnten. Außerdem konnte die von den Dieselaggregaten erzeugte Wärme das Elektro-Heizregister ersetzen. Die Aggregate mussten in Notfällen manuell gestartet werden und konnten einzeln oder parallel betrieben werden.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Entwässerung der Hallen gelegt, da die Gefahr von Kraftstofflecks oder Unfällen bestand. Um zu verhindern, dass Kraftstoff in das gesamte System gelangte, wurden alle 30 Meter Siphons in die Oberflächenwasserkanäle eingebaut. Eriksen sagt nichts darüber, wie diese Siphons in der Praxis funktionierten.

Aus ˋDas tägliche Leben und die Aktivitäten in Anlage 96: Mit den Streitkräften am Arbeitsplatz in einer „atombombensicheren" Verteidigungsanlage, 1959-1996´ von Kine-Marie Ophus 2022

Die wichtigste Quelle für diese Arbeit ist ein Dokument aus dem Archiv des Norwegischen Luftfahrtmuseums, das von Hauptmann Odd Eriksen, dem technischen Offizier der Staffel 331, am 14. Juli 1962 verfasst wurde. In diesem Dokument gibt er einen Einblick in die Spezifikationen und technischen Details der Anlage. Aus dem Nordland-Archiv stammt Archivmaterial über den Bau des Cafés außerhalb der Anlage. Aus dem Nationalarchiv wurde Archivmaterial von Odd Bulls Rede auf der SHAPE-Tagung 1955 verwendet, in der er Flugzeugkavernen als neue Strategie zum Schutz von Kampfflugzeugen vorstellt, bei den mündlichen Quellen handelt es sich vor allem um ehemalige Flugzeugtechniker und Piloten der Staffel 331
.
 
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