Raumfahrt-Projekte aus China

[alois]

Ist das eine Privatfirma, weil die im Wald so nah an einem Ort den Test durchführen, statt im chinesischen Weltraumbahnhof bzw einem abgelegenen Testgelände?

 

[mcnoch]

Sieht wie ein Fehler im Abbrand des Feststofftreibstoffs aus. Je nachdem, wie das im Inneren aufgebaut ist, dürfte es zu einem vorzeitigen Abbrand von zu viel Treibstoff gekommen sein, gefolgt vom Abbruch des Brennvorgangs durch dann nun fehlenden Treibstoff.

 

[Chopper80]

Sieht wie ein Fehler im Abbrand des Feststofftreibstoffs aus. Je nachdem, wie das im Inneren aufgebaut ist, dürfte es zu einem vorzeitigen Abbrand von zu viel Treibstoff gekommen sein, gefolgt vom Abbruch des Brennvorgangs durch dann nun fehlenden Treibstoff.

Die Tianlong-3 ist keine Feststoffrakete sondern wird mit LOX und RP-1 befeuert.
Die Halteklammern haben strukturell versagt ( 820t Schub ) und die Rakete hob ab. Die Triebwerke wurden dann vom Flugkontrollsystem abgeschaltet. Die für den Test vorhandene große Treibstofffüllung sorgte dann für die Explosion am Boden. Bei einem Staticfire wird auch kein FTS System verbaut worden sein.

Chinese rocket static-fire test results in unintended launch and huge explosion

C80

 

[Zuschauer]

Noch eine andere Perspektive, wenn ich nix übersehen habe:

x.com

x.com

mfg

 

[Chopper80]

Keine einsame Gegend. Bei anderem Wind hätte das auch übel enden können.

Cape Canaveral oder Starbase/Texas sind auch keine einsamen Gegenden und dass eine Rakete bei einem Staticfire abhebt ist m. W. auch noch nie vorgekommen

C80

 

[Chopper80]

Der Teststand war ursprünglich für die Tianlong-2 ausgelegt, für einen Schub von 600t. Die Tianlong-3 hat 820t Startschub und das war dann trotz Beladung mit viel Treibstoff letztendlich zuviel. Man will dort nun keine Tests mehr mit diesem Modell mehr durchführen. Hier ein Bild der Location, oben rot markiert das Testgelände und in der Mitte der Absturzort, keine 2km davon entfernt.

 

[mcnoch]

Triebwerkstest: Chinesische Tianlong-3-Rakete startet ungewollt und explodiert

Ein Triebwerkstest der chinesischen Tianlong-3-Rakete ging mächtig schief. Die Rakete konnte sich losreißen und stürzte nach kurzem Flug in ein Waldstück.

www.heise.de

 

[Chopper80]

Die Rakete ging direkt nach Zündung airborne.

https://twitter.com/i/web/status/1808369097614545352

C80

 

[701]

Die Tianlong-3 ist keine Feststoffrakete sondern wird mit LOX und RP-1 befeuert.
Die Halteklammern haben strukturell versagt ( 820t Schub ) und die Rakete hob ab. Die Triebwerke wurden dann vom Flugkontrollsystem abgeschaltet. Die für den Test vorhandene große Treibstofffüllung sorgte dann für die Explosion am Boden. Bei einem Staticfire wird auch kein FTS System verbaut worden sein.

Chinese rocket static-fire test results in unintended launch and huge explosion

C80

Nur gut das die da noch ein Stück höher flog und damit weg von der Testplattform. Wenn sie da wieder nach einem kurzen Hüpfer rein gefallen wäre...
Ist das so gewollt, dass wenn die Klammern versagen, dass die Rakete ein Stück weit fliegt usw.?

 

[Chopper80]

Ist das so gewollt, dass wenn die Klammern versagen, dass die Rakete ein Stück weit fliegt usw.?

Es ist mit Sicherheit nicht gewollt dass die Klammern versagen! Dürfte auch das erste Mal in der Geschichte der Raumfahrt sein dass so etwas passiert ist. Dass die Rakete noch ein Stück fliegt ist ja auch nicht ungewöhnlich, der Schub ist ja vorhanden. Da bei einem solchen Test niemand mit einem Start gerechnet haben dürfte wird auch das FlightControlSystem nicht entsprechend programmiert gewesen sein. Da hat es dann erstmal ein paar Schrecksekunden gedauert bis die TW abgeschaltet wurden. Ein FlightTerminationSystem ( Sprengladungen ) ist bei StaticFires auch nicht verbaut. Alles in allem ein sehr ungewöhnlicher Vorfall mit letztendlich glücklichem ausgang

C80

 

[Intrepid]

Gibt demnächst einen neuen Punkt in der Risikobewertung mit entsprechenden Risiko-Minderungsmaßnahmen. So wird alles immer sicherer :-)

Ach so, und das Hazard Log, also das Gedächtnis aller Beinahunfälle, wird auch um einen Punkt erweitert.

Wobei mich aus Sicht der Risiko-Management-Theorie interessieren würde, ob es den Punkt nicht schon irgendwo gab. Wenn man so ohne Erfahrung und ohne Handlungswissen zusammensitzt und über mögliche Ereignisse sinniert, kommt es immer mal vor, dass einer eine Idee hat und alle anderen darauf bestehen, das ist zu weit hergeholt, das kommt niemals vor, das bewerten wir jetzt nicht. Ähnlich, wie Haustiere, die in Microwellen getrocknet werden.

 

[Zuschauer]

Also ich finde es schon erstaunlich, dass ein für einen Schub von 600 t ausgelegter Teststand (bzw. die Haltevorrichtung) bei 820 t direkt versagt. Entweder ist da noch mehr passiert, was wir nicht wissen, oder da hat jemand bei der Berechnung mit - für mich - überraschend wenig Sicherheitsmarge geplant.

mfg