Moin!
"Greg" hat auf seinem Youtube-Kanal gerade einen ähnlichen Vergleich vorgestellt:
Oh je, "Greg" hat gerade wieder ein neues Video zum Thema herausgebracht (hab ich mir angetan, damit Ihr es Euch ersparen könnt):
Jetzt vertritt er die fixe Idee, die deutschen Minengeschossen seien extra dafür entwickelt wurden, um die sowjetischen Holzflugzeuge zu bekämpfen.
Kompletter Quatsch, den er sich anscheinend ohne jeden Quellenbezug selbst ausgedacht hat.
Die Luftfahrt International Nr. 7 zitiert aus einem Bericht von Dr. Georg Gerber, RLM, "Aus dem Gebiet des Flugwerkschutzes" vom 23.4.1942:
"Die Kampf- bzw. Flugunfähigkeit des beschossenen Flugzeuges wird durch den Beschuß mittels Bordwaffen in den seltenen [sic] Fällen durch Flugwerkbeschädigungen, sondern fast ausschließlich durch die Verletzung der Besatzung und wichtiger Einrichtungen erreicht. Es zeigte sich im Laufe der Kampfhandlungen, daß die klein- und mittelkalibrigen Geschosse der Flugzeugbordwaffen gegen die Flugzeugzellen nur unwesentlich zur Wirkung kamen. Auch bei Flugzeugen mit einer großen Anzahl von Treffern konnten an den tragenden Bauteilen selten so starke Festigkeitsverminderungen festgestellt werden, daß ein statischer Bruch hätte zustande kommen können. Die erhöhte Kerbempfindlichekit der beschädigten Stellen kommt kaum zum Tragen, da solch ein Flugzeug nach geglückter Landung repariert wird und somit die bei den Flügen auftretenden stark wechselnden Belastungen sich nicht auswirken können.
Die Sprenggranaten der schweren Bodenabwehr-Maschinenwaffen rufen hingegen schwerere Zerstörungen der Zelle hervor. Diese werden weniger durch die Splitterwirkung als in der Hauptsache durch die Druckwirkung der detonierenden Sprengladung erzeugt. Durch sie platzt die Beplankung zum Teil über mehrere Felder bis zu einer Größe von einigen qm ab. Aus dieser Erfahrung heraus wurden die sogenannten Minengeschosse für Bordwaffen ab 2 cm Kaliber (z. B. MG 151/20, MG FF, MK 108 etc.) entwickelt. Der Sprengstoffanteil bei dieser Munition ist gegenüber den normalen Sprenggranaten von 1 : 20 auf 1 : 4 gestiegen.
[...]
Die M-Munition für die 2 cm- und 3 cm-Geschosse erhöhte den Anteil der praktisch völlig zerstörten Fläche zur Gesamt-Oberfläche bei Jägern auf ca. 60% und Kampfflugzeugen bei ca. 30%. Ein Schutz der Panzerung gegen M-Geschosse scheidet damit wegen der entstehenden hohen Gewichte aus."
Der Rest seines Videos ist auch nicht besser ... er schießt sich auf Eric Brown wegen dessen Kommentaren zu den teils problematischen Sturzflugeigenschaften P-47 ein, hat aber anscheinend Browns Buch "Testing for Combat" nicht gelesen. Aus diesem Buch geht klar hervor, daß Brown eine P-47 ohne Sturzflug-Klappen getestet hat - später wurde die P-47 tatsächlich mit Sturzflug-Klappen ausgerüstet. Ein Umstand, den Greg in seiner halbstündigen Tirade nicht einmal erwähnt.
(Diese Klappen waren allein dazu da, es zu ermöglichen, die P-47 auch bei hohen Machzahlen wieder aus dem Sturzflug abzufangen. Man könnte sagen, die Existenz einer Lösung ist ein Beleg für die Existenz eines Problems!)
Abschließend äußert er noch ein paar Spekulationen zu den sowjetischen 37-mm-Kanonen, die im Korea-Krieg eingesetzt wurden.
Während des Korea-Krieges hat die USAF dazu Einschätzungen abgegeben, die in die Schußfolgerung münden: "Der Vergleich der Bewaffnung der F-86A und der MIG-15 hat spürbare Auswirkungen auf die Wachsamkeit von [amerikanischen] Piloten gehabt. Die MIG-15, mit zwei 23-mm- und einer 37-mm-Kanone feuernd, kann einen Abschuß einer F-86A erzielen, wenn nur ein einziger Feuerstoß trifft. Das ist bei zwei Gelegenheiten von [amerikanischen] Piloten beobachtet worden, und es wird angenommen, daß das gleiche für andere [amerikanische] Flugzeuge zutrifft, die im Kampfgebiet verschwunden sind."
Die Einschätzung der eigenen 12,7-mm-MGs dagegen: "Andererseits sind die schnellfeuernden Waffen mit hoher Schußfolge, soweit die derzeitige Auseinandersetzung in Korea betroffen ist, auf relativ kleinkalibrige Typen geringer Reichweite beschränkt."
(Der Kritikpunkt an den sowjetischen Kanonen ist die niedrige Schußfolge.)
"Es ist die übereinstimmende Meinung erfahrener Jagdflieger, daß sowohl im Kampf Jäger gegen Jäger als auch im Kampf Jäger gegen Bomber die Verwendung von Sprenggranaten erforderlich ist, um angesichts der modernen Zellen- und Triebwerkstechnologie angemessene Wirksamkeit gegen die Ziele zu erreichen."
Hi everyone, Eagledad over on https://ww2aircraft.net/forum/threads/which-was-better-f-86-or-mig-15.30775/#post-1632936 posted a copy of the following document: NAA: J63, 28/21/AIR Series number: J63 Control symbol: 28/21/AIR Barcode: 1877583 Number of pages: 62 Title: Combat evaluation of...
www.secretprojects.co.uk
Aus dem Dokument:
NAA: J63, 28/21/AIR
Series number: J63
Control symbol: 28/21/AIR
Barcode: 1877583
Number of pages: 62
Title: Combat evaluation of Meteor VIII, MIG-15 versus F86A in Korea and MIG-15 versus F86E in Korea
[in the Korean theatre]
Tschüs!
Henning (HoHun)