HoHun
Space Cadet
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Moin!
Die bessere Höhenleistung der P-51 hätte es auch ermöglicht, den Jagdschirm der amerikanischen Bomber leichter zu durchstoßen, um die Bomber anzugreifen. Beim Angriff auf die Bomber hätte sich dann die deutlich schwächere Bewaffnung deutlich negativ ausgewirkt. Die guten Sturzflugeigenschaften der P-51 und die hohe Geschwindigkeit auch in Bodennähe hatte es der Luftwaffe dann einfach gemacht, sich abzusetzen, falls sie von den Me 109 der USAAF abgefangen worden wären.
Die große Reichweite hätte es der P-51 erleichtert, nach einem Einsatz wieder zum eigenen Einsatzhorst zurückzukehren, statt irgendwo auf einem "fremden" Horst zu landen. Das war mit der Me 109 nicht unbedingt möglich, und durch die Taktik der Luftwaffe, so viele Einsätze wie nur irgend möglich fliegen zu wollen, konnte es dann dazu kommen, daß nach dem Auftanken und Aufmunitionieren zufällig zusammengewürfelte Verbände wieder zum Einsatz gestartet sind, die dann nicht annähernd so wirksam waren wie eine zusammengehörige Einheit (und entsprechend höhere Verluste hatten).
Die Überlegenheit der P-51 war gegenüber den frühen Me 109G recht deutlich und konnte eigentlich nur durch den Einsatz von MW50 gekontert werden. In großer Höhe konnten die Me-109-Varianten mit großen Lader, d. h. mit DB 605AS oder DB 605D mit der Mustang mithalten, aber eben nur, wenn sie keinen Außentank mitführen mußten.
Ich habe mal eine etwas ältere von mir berechnete Vergleichsgrafik angehängt, in der man einen Eindruck von den erzielten Höchstgeschwindigkeiten bekommt. Das ist natürlich nicht allein entscheidend, aber ziemlich wichtig.
Die dargestellte Mustang IV entspricht der P-51D, ich hatte die zugrundeliegenden Leistungsdaten einem britischen Diagramm entnommen. Die Merlin-Motoren der P-51D wurde im Laufe des Krieges je nach verfürbarem Treibstoff und Modifikationsstatus mit unterschiedlichen Höchstleistungen betrieben, anfangs war 67" Hg der Höchstladedruck, dann wurde wohl für eine kurze Zeit ein sehr hohes Leistungslimit gesetzt, aber schon nach wenigen Monaten (2 oder 3?) wieder zugunsten eines weniger stark gesteigerten Höchstwertes aufgegeben. Die Details sind mir gerade nicht präsent, es wird auch je nach Quelle unterschiedliche dargestellt. Ich habe zuerst in Roger Freemans "Combat Report - Mustang" davon gelesen ... er ist ja ein ziemlicher 8th-Air-Force-Experte.
Tschüs!
Henning (HoHun)
Da fehlt mir irgendwie der Bezug, was "das" jetzt gerade ist :-)Abgesehen von der akademisch-technischen Bewertung, praktisch ist das aber kaum relevant, oder?
Nehmen wir an, die USAAF hätte statt der P-51 eine Me 109 mit magisch vergrößerter Reichweite eingeführt, und die Luftwaffe die P-51. Setzen wir voraus, daß die Luftwaffe für die P-51 den richtigen Treibstoff zur Verfügung gehabt hätte. Die taktischen Möglichkeiten der P-51 bei der Luftwaffe wären größer gewesen als die der historischen Me 109, weil die P-51 früher gegen Einflüge hätten starten können und auch in der Luft besser hätten geführt weren können, weil sie den Bodenleitstellen länger zur Verfügung gestanden hätten. Die Steigleistung der P-51 wäre zwar schlechter gewesen als bei der Me 109, aber andererseits hätte sie nicht zuletzt durch den Verzicht auf Abwurftanks eine höhere Marschgeschwindigkeit gehabt. Ohne Zusatztanks wäre auch die taktische Flexibilität höher gewesen.Mal so gefragt: was wäre passiert, wenn man die Modelle getauscht hätte?
Gut, die USAAF hätte dann gar nicht bis Deutschland fliegen können. Aber klammern wir das mal aus.
Hätte die Luftwaffe mit gleicher Anzahl P-51 gegen gleiche Anzahl Me-109 irgendein anderes Ergebnis erreicht?
Die bessere Höhenleistung der P-51 hätte es auch ermöglicht, den Jagdschirm der amerikanischen Bomber leichter zu durchstoßen, um die Bomber anzugreifen. Beim Angriff auf die Bomber hätte sich dann die deutlich schwächere Bewaffnung deutlich negativ ausgewirkt. Die guten Sturzflugeigenschaften der P-51 und die hohe Geschwindigkeit auch in Bodennähe hatte es der Luftwaffe dann einfach gemacht, sich abzusetzen, falls sie von den Me 109 der USAAF abgefangen worden wären.
Die große Reichweite hätte es der P-51 erleichtert, nach einem Einsatz wieder zum eigenen Einsatzhorst zurückzukehren, statt irgendwo auf einem "fremden" Horst zu landen. Das war mit der Me 109 nicht unbedingt möglich, und durch die Taktik der Luftwaffe, so viele Einsätze wie nur irgend möglich fliegen zu wollen, konnte es dann dazu kommen, daß nach dem Auftanken und Aufmunitionieren zufällig zusammengewürfelte Verbände wieder zum Einsatz gestartet sind, die dann nicht annähernd so wirksam waren wie eine zusammengehörige Einheit (und entsprechend höhere Verluste hatten).
Die Überlegenheit der P-51 war gegenüber den frühen Me 109G recht deutlich und konnte eigentlich nur durch den Einsatz von MW50 gekontert werden. In großer Höhe konnten die Me-109-Varianten mit großen Lader, d. h. mit DB 605AS oder DB 605D mit der Mustang mithalten, aber eben nur, wenn sie keinen Außentank mitführen mußten.
Ich habe mal eine etwas ältere von mir berechnete Vergleichsgrafik angehängt, in der man einen Eindruck von den erzielten Höchstgeschwindigkeiten bekommt. Das ist natürlich nicht allein entscheidend, aber ziemlich wichtig.
Die dargestellte Mustang IV entspricht der P-51D, ich hatte die zugrundeliegenden Leistungsdaten einem britischen Diagramm entnommen. Die Merlin-Motoren der P-51D wurde im Laufe des Krieges je nach verfürbarem Treibstoff und Modifikationsstatus mit unterschiedlichen Höchstleistungen betrieben, anfangs war 67" Hg der Höchstladedruck, dann wurde wohl für eine kurze Zeit ein sehr hohes Leistungslimit gesetzt, aber schon nach wenigen Monaten (2 oder 3?) wieder zugunsten eines weniger stark gesteigerten Höchstwertes aufgegeben. Die Details sind mir gerade nicht präsent, es wird auch je nach Quelle unterschiedliche dargestellt. Ich habe zuerst in Roger Freemans "Combat Report - Mustang" davon gelesen ... er ist ja ein ziemlicher 8th-Air-Force-Experte.
Tschüs!
Henning (HoHun)