Christoph West
Astronaut
Verschiedene Internetportale Erinnern heute an den Erstflug der He178.
Das FF hiermit auch !
Das FF hiermit auch !
Also den Bezug lese ich hier zum ersten Mal. Immerhin haben parallel viele andere ebenfalls an Strahltriebwerken gearbeitet und damit die breite Nachkriegsentwicklung der Triebwerksart und damit ihren Siegeszug vorangetrieben - und dies vor allem bereits mit dem fortschrittlicheren Konzept.In einem anderen Land würde das Ereignis sicherlich gebührend gefeiert. Bei uns ist das halt nur irgend so ein Naziding, das außerdem noch Lärm macht.
Da bin ich mir eben nicht so sicher. Ich glaube nach wie vor, die He178 sei nur aus Firmenmitteln ohne finanzielle Unterstützung durch das RLM und nicht zum Zweck einer Verwertung der Technik in irgendwelchem Kriegsgerät gebaut worden, sondern als reines Forschungsobjekt. Aber ich kann mich natürlich auch täuschen. Was in irgendeinem Buch steht muß auch nicht zwingend der Wahrheit entsprechen, wer will das nach so vielen Jahren noch genau feststellen können. Ein Meilenstein war das Flugzeug in jedem Fall.Ausser Acht lassen bei der Bewertung des frühen Zeitpunkts darf man aber eben nicht, warum und woher die Mittel dafür kamen.
Selbstverständlich war man sich auf deutscher Seite der Bedeutung des Strahlantriebs schon relativ früh bewußt. Vorausschauend denkende Leute im RLM wie Helmut Schelp und Hans Mauch trieben die Entwicklung mindestens seit Mitte 1938 bei den Herstellerwerken systematisch voran.Kriegshistorisch vielleicht gut dass keine Seite früh genug erkannt hat, welches Potential da drin steckte.
Sagen wir besser "RLM Führung". Dort war man ja frühzeitig recht ahnungsbefreit besetzt.Ich meine mich allerdings auch zu erinnern, daß man seitens des RLM damals der He-178 keinerlei Bedeutung beigemessen hat, und sie wohl mehr als Spielzeug betrachtete, bzw. als Utopie mit der man sich nach dem gewonnenen Krieg weiterbeschäftigen könnte.
Mich verwundert der Umgang der Deutschen Luftfahrt / Technik / Politik mit diesem Ereignis...andere Länder wären sehr stolz darauf gewesen und hätten es entsprechend gewürdigt...aber bei uns ????Heinkel leistete zwar Pionierarbeit, aber als Flugzeugwerk fehlte Heinkel das "Know-how" der altgedienten Motorenwerke wie Jumo und BMW, die Heinkel alsbald überholten. Darüber hinaus erwies sich die radiale Bauweise später als Sackgasse
Spannendes Thema, die Frühzeit der TL-Entwicklung. Mindestens einer Erwähnung Wert wäre noch Prof. Herbert Wagner, der wohl erstmalig ein Flug-Strahltriebwerk mit Axialverdichter und Axialturbine zum Patent anmeldete.
Viele Grüße
Peter
Überträgt man den wissenschaftlichen Fortschritt zu Kriegszeiten auf den Friedensbetrieb und vergisst dabei, dass gewisse Anforderungen und Fortschritte (z.B. die Forderung nach noch höherer Fluggeschw.) erst durch den Iterationsprozess des Kriegs zu Stande kamen, mag man zu dieser Sichtweise gelangen. Das ist aber zu kurz gedacht.Ohne Krieg hätte man vielleicht 10 Jahre mehr gebraucht, ein Klacks in der Menschheitsgeschichte.
Das lässt sich nach 75 Jahren Abstand überhaupt noch nicht bewerten. Ich denke, dass die Menschheit (sofern es sie noch gibt) im Jahre 2300 etwas anders darüber urteilt.Aber der Preis für diese Entwicklungen war damit einfach zu hoch.
Unfug. Gerade auf dem Gebiet der Motorenentwicklung war das RLM mit Eisenlohr, Mann, Cuno, Schelp usw. erstklassig besetzt. Ebenso gab es auf dem Gebiet der Zellen mit Reidenbach, Alpers usw. vorausschauend denkende Personen.Sagen wir besser "RLM Führung". Dort war man ja frühzeitig recht ahnungsbefreit besetzt.
Wer es sich leisten kann, unfähige alte (drogenabhängige) Parteibuddies in Schlüsselpositionen zu setzen, verliert eben den Krieg.