Zum Thema UPK-23-250 zurück zu kommen.
Also in der NVA wurde diese Rüstvariante nicht geflogen, der Behälter gehört also nicht zur Ausstattung der MiG 21 der NVA.
Aber in Dresden waren einige afrikanische MiG 21 zur Überholung, die im linken oberen Dreieck einen zusätzlichen Schalter zum Umschalten der 3 Durchladetaster der Bordkanone hatten. Dies hatte zur Folge das jeder Taster eine Kanone 3mal Durchladen konnte. Im Original jeder Taster je eine Durchladung der eingebauten Gsha-23.
Die Verkabelung über den PUS-36 war aber auch in NVA Maschinen vorhanden.
Der Flächenträger muss zum Anbau mit anderen Widerlagern ausgerüstet werden, da dieser Behälter im Gegensatz zum APU-13 o.ä. längsstabilisiert ist.
So die Aussage meines ex MiG 19/21 TDZ Mitarbeiters und bis 1990 Mitarbeiter der Werft in Klotsche.
Nehmen wir diese Punkte doch als Ausgangspunkt für die weitere Diskussion (ggf. in einem eigenen Thread, wenn ein Mod die entsprechenden Beiträge verschieben möchte). Ich habe mal bei ein paar "Experten" und Besitzern umfangreicher Buchsammlungen herumgefragt und ein paar nützliche Antworten erhalten.
- In der NVA gab es diese Rüstvariante nicht (sonst würde sie auch irgendwo aufgetaucht sein) und konnte es nicht geben, wie auch
@HorizontalRain bestätigt.
- Um zunächst im Kontext des Threads zu bleiben: hat jemand Kontakt nach Rothenburg und kann nachfragen, ob der Behälter "nur so" angehängt wurde oder ob es eine sachliche Grundlage gibt?
- "In Dresden waren einige afrikanische MiG 21 zur Überholung": es gibt auf der Website von Skybird e.V. den Bereich "Dresden movements". Da werden auch die in Dresden instandgesetzten ausländischen MiG21 aufgelistet. Aus Afrika sehe ich dort nur ägyptische.
@drs-fan kann uns vielleicht sagen, ob die Liste vollständig ist. Also gehen wir mal von ägyptischen MiG-21 aus.
- Das mit dem 3 x Durchladen habe ich zunächst nicht verstanden, bis mir ein Bekannter, der eine DV zur GSch-23 hat, erklärte, daß es laut Schaltplan 3 elektrisch gezündete Durchladepatronen gibt. Also kann man mit der oben beschriebenen Vorrichtung wirklich drei Kanonen durchladen. Wie ist es aber mit dem Abfeuern? Es muß ja dann auch einen Wahlschalter dafür geben? Oder feuern alle drei Kanonen gleichzeitig?
- Wenn wir von ägyptischen MiG-21 ausgehen und (um auf drei Kanonen zu kommen) diese eine Kanone haben müssen, gab es laut den Arab-MiG-Büchern von Tom Cooper die Versionen FL und PFM (in der NVA SPS-K) mit Kanonenbehälter und M und MF mit eingebauter Kanone. Es gibt von diesen Flugzeugen eine ganze Anzahl Bilder (auch in diesen Büchern), aber in habe noch keines mit diesem Behälter gesehen.
- Wie schon erwähnt, taucht der Behälter bei Yefim Gordon nicht auf, aber in diesem polnischen Buch
https://www.amazon.de/Uzbrojenie-ZSRR-i-Rosji-1945-2000/dp/8386245867 (es gibt zwei Teile) wird der Behälter erwähnt und zwar im Zusammenhang mit der MiG-21. Allerdings wird dort behauptet, daß die MiG-21
S nur einen dieser Behälter hätte tragen können. Das würde bedeuten, der hätte am Rumpfträger montiert werden müssen und dafür reicht sicher der Platz nicht (der Behälter an der SPS-K wurde ja ohne Träger montiert).
- Dann habe ich den Behälter nochmals mit der kyrillischen Bezeichnung gegoogelt und das hier gefunden:
Изделие УПК 23-250.
Das scheint ja ein Hersteller zu sein. Die Google-Übersetzung erscheint ein wenig widersprüchlich:
"Entwickelt für die Fertigstellung von Objekten des Typs: 28, VM, 48, 82, 94, 24B, 24BN, 32, 24, 23, 11, S-22, T-43, S-32MK, t-58, S32M2K, S52K, S52UK , 242, 243, 246, 249, 80T, 80MT, 502, 72P.
Installiert auf Hubschraubern: Mi-24, Mi-8, Mi-28 (und deren Modifikationen), Ka-50, Ka-52 usw."
Wenn ich das richtig deute, sind oben Typencodes von Flugzeugen angegeben, für die das Teil entwickelt wurde, während anschließend nur über die Installation bei Hubschraubern gesprochen wird. Ich habe mal ein paar dieser Codes gegoogelt. Danach wäre S52UK = Su-22UM3K, 24BN = MiG-23BN und 72P = An-72P (die das Ding wohl wirklich tragen konnte). Man möge mich korrigieren, wenn ich das falsch gedeutet habe.
Dann habe ich im MiG-21-Buch von Trendafilovski (da sind ganz viele technische Details drin) nach den o.g. Typenbezeichnungen gesucht. Die einzige, die ich gefunden habe, ist die 94 alias MiG-21PFM. Würde also heißen, es könnte eine MiG-21PFM gegeben haben, die diesen Behälter tragen konnte. Komischerweise hätten die neueren Versionen diese Möglichkeit dann nicht mehr gehabt (im Buch sind 28 Beladungsvarianten für die MiG-21bis angegeben, aber der UPK taucht da nicht auf).
Klingt alles ziemlich vage ...