Ein paar (ergänzende) Informationen und Gedanken zum H145M:
@Zeitnahe Lieferung:
Der Kommentator Hoffnungslos schreibt auf
ag.net zum Auslieferungszeitplan:
"Geliefert werden 2024 2 Stück, 2025 4, 2026 18, 2027 21 und 2028 17 Stück."
Scramble gliedert das noch präziser auf:
Internationales Hubschrauberausbildungszentrum: "two helicopters in the training role at the end of 2024." Insgesamt: "23 helicopters for basic helicopter training." Eight simulators will be built on site in 2026/2027 by converting the existing EC135 simulators.
The first of five LKHs in the combat role will go to Hubschraubergeschwader 64 (HSG64) at the end of 2025.
Kampfhubschraubergeschwader 36 (KHR36) is scheduled to receive the first helicopters in the combat role, including armament, from mid-2026.
The two Transporthubschrauberregimenter (THR) will each receive five LKHs in the training/professionalisation role.
THR30 (Niederstetten) and THR10 (Faßberg) will receive their LKHs from March 2027 respectively February 2028.
The 62nd and last helicopter from the firm order is scheduled to be delivered on 31 July 2028.
Ist das schnell?
Schneller, als wenn man über FMS "echte" Kampfhubschrauber aus den USA gekauft hätte.
Aber langsamer als bei Ungarn, das
16 H145M innerhalb von gut 2 Jahren bekommen hat.
@Preis:
Die gut ausgestatteten, bayerischen Polizei-H145 werden (brutto) mit 18,1 Mio Euro pro Stück aufgerufen (inkl. Ersatzteilen für 3 Jahre und 1500 Flug-h), die H145M mit 33,9 Mio. Selbst wenn wir für die 8 Simulatoren noch 100 Mio Euro ansetzen, bleiben locker 32 Mio pro Hubschrauber.
Die Österreicher bezahlen für ihre
(36) AW169M 24,3 Mio Euro pro Stück - inkl. Simulatoren, Baumaßnahmen, Ausbildung, etc.
Da darf man schon fragen, warum denn die Bundeswehr H145M deutlich teurer sind.
Ein Preistreiber, der auch die Vergleichbarkeit mit Österreich oder Bayern einschränkt, kann natürlich der logistische Support durch Airbus Helicopter sein. (Das war auch schon ein Ausschreibungskriterium in Österreich, dass Deutschland sich dabei nahezu komplett auf die Industrie abstützen will - im Gegensatz zu Österreich.) Das kostet halt. Aber mehr als ne halbe Milliarde?
(Über die Kriegstauglichkeit eines solchen Konstruktes darf man diskutieren. Auch über die Frage: Warum beschaffe ich einen einfach zu betreibenden Hubschrauber, wenn ich ihn dann trotzdem nicht selbst betreiben kann/will? Ja, ich weiß. Es geht um Flugstunden und Verfügbarkeit von Personal.)
@Überlebensfähigkeit:
Mit Spike ER 2 kann er ohne direkte Sichtverbindung (NLOS) Ziele in Entfernungen zwischen 10 und 16 km (Katalogwerte) bekämpfen. Das kann aktuell kein Tiger, kein AH-1Z und ein AH-64 nur mit Spike NLOS. Polnische AW149 mit Hellfire erst recht nicht. Das sollte man vielleicht berücksichtigen, bevor man den Hubschrauber als ungeeignet verdammt.
@Größe/Reichweite/Flugzeit:
Als Basis für Manned-UnMannend-Teaming (MUM-T) scheint der Hubschrauber recht klein. Die Südkoreaner nutzen dafür z.B. einen
dritten Mann im neuen LAH (H155-Derivat). Auch die Flugzeit ist - verglichen mit größeren Modellen - relativ gering für derartige Zwecke.
Zudem ist fraglich, ob die Reichweite/Flugzeit groß genug ist, um die Hubschrauber mit ausreichend Abstand von der Front betreiben zu können, damit man aus der Reichweite gegnerischer Raketen und Drohnen herauskommt.
@Variantenwahl:
Es ist gut, dass alle Hubschrauber - auch die, die zur Schulung vorgesehen sind - als H145
M geliefert werden. Das ermöglicht im Kriegsfall, diese zeitnah zu bewaffnen und als LKH einzusetzen.
@Ergänzung oder Ersatz Tiger:
Das BAAIN schreibt (nach ag.net): "Im Rahmen einer Brückenlösung wird der H145M als Leichter Kampfhubschrauber (LKH) den aktuell genutzten Kampfhubschrauber Tiger
ablösen." [eigene Markierung]
Die schreiben nicht "ergänzen".