Moment mal es gab doch schon die F3 Demon. Allerdings entzieht sich meiner Kenntniss ob es in den 50zigern Doppelbezeichnungen gab.
Hier zeigt sich wieder mal das Problem mit den alten Navy-Typenbezeichnungen. Eine ganze Menge Leute hat sich das heutige Bezeichnungssystem derart verinnerlicht, dass es ihnen schwerfällt, die Bedeutung der vor 1962 bei USN, USMC und USCG verwendeten Typenbezeichnungen zu erkennen.
So zum Beispiel Air Power, der beim letzten Bilderrätsel F-9F statt F9F schrieb.
"Whats the f***ing difference?" wird sich mancher fragen. :?!
Den Unterschied merkt man am besten, wenn man mal die
F4F mit der
F-4F vergleicht.
Das alte Bezeichnungssystem orientierte sich am Hersteller und enthielt einen entsprechenden Codebuchstaben.
Beispiele: D für Douglas; F für Grumman, U für Chance Vought.
Leider besteht das Alphabet nur aus 26 Buchstaben, so das im Laufe der Jahre eine Mehrfachvergabe mancher Codebuchstaben nicht zu vermeiden war.
Am häufigsten war der Buchstabe E vergeben worden (insgesamt 9 Mal)!
Um jetzt mal den Unterschied zwischen dem alten und dem neuen System verdeutlichen zu können, nehmen wir mal die Douglas 'Skyraider'.
Nach dem alten System lautete die Typenbezeichnung AD, nach dem neuen A-1.
Anderes Beispiel: die 'Phantom II' - alt F4H / neu F-4.
Man beachte, das bei den genannten Beispielen die Version noch aussen vor geblieben ist.
Diese wurde beim alten Bezeichnungssystem durch eine Zahl
nach dem Bindestrich dargestellt, eventuell noch ergänzt durch eine Buchstaben, um einen geänderten Einsatzzweck darzustellen.
So gab es beispielsweise die 'Skyraider'-Variante AD-5, die später in A-1E umbenannt wurde, die Untervarianten AD-5W und AD-5Q wurden zu EA-1E bzw. EA-1F.
Das alte System wurde beispielsweise so verwandt: der Hersteller Grumman (Codebuchstabe F) entwickelte für die US Navy ein Jagdflugzeug (auch hier wieder: Codebuchstabe F),
sein erstes für diese Teilstreitkraft. Also erhielt der neue Jäger die Typenbezeichnung FF und die erste (und leider einzige) Variante hieß FF-1. Hätte man mehrere Versionen dieses plumpen Doppeldeckers gebaut, hätten sie wohl die Bezeichnungen FF-2, FF-3 usw. erhalten.
Statt dessen gab die Navy den Auftrag zum Bau eines neuen Typs, des zweiten Jägerdesigns von Grumman, welches dann die Typenbezeichnung F2F trug.
So ging die ganze Reihe durch - F3F, F4F 'Wildcat' usw.bis zur F11F-1 'Tiger', welche ab 1962 F-11A hieß.
Allerdings passte das mit den Zahlen nicht immer so gut.
Sicher, die Douglas A3D wurde zur A-3, die Vought F8U zur F-8 und die McDonnell F4H zur F-4.
Bei solchen Typen wie der 'Skyray' (alt: F4D / neu: F-6) oder der 'Skyknight' (alt: F3D /neu: F-10) klappte das schon nicht mehr und stiftet heutzutage einmal mehr Verwirrung.
Ganz verrückt war es mit der Typenbezeichnung F-7: sie wurde dem Jagdflugboot-Prototypen Convair YF2Y-1 zugeteilt, obwohl dessen Entwicklung zu diesem Zeitpunkt schon längst eingestellt worden war!
Gruß
André
P.S.: Man muss allerdings noch anmerken, dass das alte Navy-Typenbezeichnungssystem nicht immer konsequent angewendet wurde.
So hatte die North American FJ-2 'Fury' (die Navy-Variante der F-86 'Sabre') nur sehr wenig mit der FJ-1 'Fury' zu tun. Eigentlich handelte es sich um einen neuen Flugzeugtyp, der die Typenbezeichnung F2J-1 verdient hätte.
Ein weiteres abweichendes Beispiel ist die Sikorsky HSS-2.
Eigentlich sollte man vermuten, dass es sich hier nur um eine verbesserte Variante der HSS-1 'Seabat' gehandelt hätte.
Statt dessen war die HSS-2 ein völlig neuer Hubschrauber (die 'Seaking'), die eigentlich konsequenterweise hätte HS2S heissen müssen. :?!
P.P.S.: die korrekte Typenbezeichnung der 'Demon'-Hauptvariante lautete F3H-2,
die korrekte Typenbezeichnung der 'Skyknight'-Hauptvariante lautete F3D-2!
Ganz schön kompliziert, nooohr*?
*sächsische Verballhornung von: "nicht wahr?", gleichbedeutend mit: "gell?"