Bell UH-1D, HFlBtl 6, Revell 1:32

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Den Hubschrauber setze ich mal als bekannt voraus, ansonsten gibt es reichlich Informationen im Internet. Das Vorbild meines Modells war im Einsatz beim Heeresfliegerbataillon 6, stationiert auf dem Fliegerhorst Hungriger Wolf in Hohenlockstedt, ca. 10 km nordöstlich von Itzehoe, Schleswig-Holstein.



Als erster fliegender Verband erhielt die Einheit den ersten Huey am 6. November 1968. Bis dahin flogen hier H-34 und Do 27. Neben dem Bataillonswappen am Bug trugen die Hueys das Abzeichen der 6. Panzergrenadierdivision, der das HFlgBtl 6 unterstellt war, auf den Laderaumtüren. Das Wappen ist interessant, da hier die Wappen der Landesteile Schleswig und Holstein nicht wie im offiziellen Landeswappen nebeneinander, sondern übereinander dargestellt sind.





 
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Von der 72+89 gibt es im F-40-Heft „Bell UH-1D Heeresflieger“ ein Originalfoto. Im Buch „Bell UH-1D Huey“ von Robert Busse ist zu lesen, dass die Maschine 2011 in Niederstetten verschrottet worden ist.






Als Revell den Bausatz 2021 anlässlich des letzten Fluges eines Hueys bei der Bundeswehr zum x-ten Mal neu auflegte, habe ich die Hoffnung, dass es mal neue Bausatzformen geben würde, endgültig aufgegeben und ihn gekauft. Es ist und bleibt der einzige Bausatz in 1:32 von einem UH-1D. Dabei ist er bereits 1967 (!) aufgelegt worden und seitdem nicht wirklich verändert worden. Laut Scalemates hat es immer mal wieder neue Verpackungen, Abziehbilder oder neue Teile gegeben. Es handelt sich bei allen Auflagen um die amerikanische Version. Daran ändern auch die deutschen Abziehbilder, die es immer mal wieder gab, nichts. Soll es denn ein Bundeswehr-Modell werden, sind einige Änderungen notwendig. An dieser Stelle half mir Zubehör von DF-HeloStuff weiter. Leider ist die Produktion inzwischen eingestellt worden. Daraus habe ich gelernt, dass man sich sofort alle benötigten Teile beschaffen sollte, wenn man ein Projekt plant.



Folgendes habe ich aus dem seinerzeit umfangreichen Angebot verwendet:

  • Detail-/Correction-Set
    Enthalten sind der korrekte Lufteinlauf für das Triebwerk, die Antenne am Bug, die Rundumleuchte für die Oberseite, neue Schiebetüren mit den gewölbten Scheiben, sowie Kabelscheren, die ich für meine gewählte Version nicht brauchte.
  • Gleitschutzbelag
    Nötig, da der vorhandene sich beim Verschleifen der Klebenaht und Entfernen der „Beule“, die es bei der deutschen Version nicht gab, mehr oder weniger verabschiedet.
  • Gurte
    Im Bausatz sind keine enthalten.
  • Decals Heeresflieger und Stencils
    Ich wollte eine normale Einsatzmaschine bauen. Die Paradiesvogelabziehbilder für die Abschiedstournee, die dem Bausatz beiliegen, sind nicht so meins.

 
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Man muss wissen, worauf man sich einlässt, wenn man sich einen so alten Bausatz vornimmt. Das ist auf jeden Fall nichts für Ungeduldige. Es ist alles Schlechte dabei, was man nur vermuten kann: Gussgrat, Fischhaut, Formtrennnähte, Auswerfermarken an den unmöglichsten Stellen, dicke Angüsse, die zum Teil Details kaputt machen, schlechte Passform und verzogene Teile. An dieser Stelle mal wieder ein Lob an die Abteilung X, der Ersatzteilversand klappt nach wie vor hervorragend. Allein mit dem Entgraten der Bausatzteile habe ich Stunden verbracht.





Wo Schatten ist, gibt es aber auch Licht. Die Oberfläche mit den erhabenen Nieten und den sich überlappenden Blechen ist ziemlich originalgetreu wiedergegeben. Klappen und Trennstellen haben versenkte Linien. Die äußere Form hinter den Cockpittüren stimmt auch sehr gut, der vordere Bereich dagegen gar nicht. Auf den ersten Blick fällt es gar nicht mal so sehr auf, beschäftigt man sich allerdings mit den Details, wird es deutlich. Das muss man akzeptieren, denn das wäre ein gewaltiger Eingriff, der mit Bordmitteln nicht so einfach zu machen ist.







<Der Co-Stick hatte wohl einen Schwächeanfall, inzwischen ist er wieder repariert.>
 
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Innen wartet viel Arbeit. Hätte ich als Jugendlicher diesen Bausatz geschenkt bekommen, hätte ich sicherlich gejubelt, denn 1:72-Modelle, die ich damals baute, hatten – abgesehen von der Pilotenfigur – meist keine Inneneinrichtung. Nach heutigen Maßstäben ist das alles recht grob, das wollte ich gern feiner haben.







 
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Die Struktur der Seitenwände fehlt völlig, alle Sitze sind zu grob. Hier war viel Eigenleistung nötig. Die Segeltuchsitze für die Passagiere hatte ich schon alle fertig, habe mich dann aber für eine Ladeszene entschieden. Also wurden zumindest die Sitze am Getriebetunnel hochgeklappt. Der Feuerlöscher ist Eigenbau, auch unter der Decke habe ich Einiges ergänzt. Die Turbine ist hinten offen, also innen völlig hohl. Das konnte so nicht bleiben. Gar nicht so einfach, wenn die Hälften innen völlig unsymmetrisch sind. Die Abdeckungen haben hexagonales Gitter von Eduard erhalten.



An der Unterseite fehlen fast alle Details. Wie an der Oberseite ist auch hier eine Beule zuviel, dafür fehlen eine Lüftungsöffnung und diverse Drainagen, Antennen, Leuchten.





Der Rotor ist ebenfalls sehr grob. Nun ist eine Rotorsteuerung eine sehr filigrane Angelegenheit. Eigentlich hätte ich sie komplett neu bauen müssen, das habe ich mich nicht getraut. Zum Einen besitze ich keine Konstruktionsunterlagen, zum Anderen fürchtete ich um die Stabilität. So habe ich nur Kleinigkeiten geändert: Den Stabilisator höhlte ich aus, der war ursprünglich massiv. Das bringt optisch schon eine Menge. Dazu wurden noch ein paar Stangen mit Draht dargestellt. Danach war für mich Schluss, denn die Angelegenheit wurde allmählich empfindlich.



 
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Die Passform der Fenster und Türen darf man getrost als „lausig“ bezeichnen. Überhaupt: Wie kann man einem Bausatz die nackten Scheiben beilegen? Wie soll man so etwas unsichtbar einkleben? Das hätte man auch in den 60er Jahren anders konstruieren können, z.B. die Fensterrahmen integrieren oder zumindest die Türen komplett als Klarsichtteil herstellen. Nun ja, ich habe die Scheiben nach dem Lackieren mit lösungsmittelfreiem Sekundenkleber geheftet, ein kleiner Spalt bleibt eben. Die Türen blieben wegen der schlechten Passform und der spielzeugmäßigen Scharniere offen.





Das RAL 6014 Gelboliv ist von AK interactive Air, das RAL 1007 Narzissengelb hatte ich noch von meiner Piper übrig (Mische aus Revell-Farben), alle anderen Farben aus dem Fundus (Mr. Hobby, Tamiya, Revell). Die Positionslichter kommen von CMK.

Es sind viele Änderungen durchgeführt worden, Ergänzungen, Verfeinerungen, Eigenbauten. Man kann sicherlich noch mehr machen, mir fällt da z.B. der Lasthaken ein, der zu weit vorn sitzt und auch besser detailliert sein könnte, oder die Scharniere der Pilotentüren. Irgendwann war für mich Schluss, perfekt würde das Modell damit auch nicht, und ich wollte auch mal fertig werden. Für mich sieht es nach Huey aus. Ich freue mich, dass ich ihn soweit hinbekommen habe.



 
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Der Unimog ist noch nicht aus dem Spritzgussbausatz von ICM entstanden, sondern ist der Resin-Bausatz von Perfect Scale Modellbau. Als ich ihn kaufte, gab es noch kein anderes Modell. Warum sind eigentlich Flugzeugmodelle im Maßstab 1:32 und Militärfahrzeuge in 1:35? Der Unterschied ist minimal, so nebeneinander aber doch wahrnehmbar.







 
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Noch ein paar Fotos vom Bau der Innereien des Hubschraubers:
Zunächst die Innenraumstrukturen und die Komponenten unter der Decke.



Die Zurrösen, Feuerlöscherhalterung und weitere Kleinigkeiten.



Der Sitz des Bordmechanikers ist kompletter Eigenbau, von den Pilotensitzen ist nur die stark bearbeitete Sitzschale original.





 
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Wingcommander

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Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Huey. Hast du klasse gebaut. 👍. Ich müsste meinen auch nochmal anpacken, aber erst sind noch zwei Wettbewerb Hubis zu bauen.
 
Norboo

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Tolles Modell, Du hast sehr viele Details sehr schön umgesetzt! Und dann auch noch aus meinem alten Regiment 6, in dem ich von 1981 bis 87 eingesetzt war als junger Luftfahrzeugführer.
Alles, was Du über den Bausatz geschrieben hast, deckt sich mit meinen Erfahrungen und ich bewundere, dass Du Dich da ran getraut hast. Den Unimog habe ich noch liegen. Schön, dass Du den passend dazu gebaut hast. Volle 100 Punkte!

PS: Nur an den rothaarigen Leutnant kann ich ich nicht erinnern....;-)
 
WoSche

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Danke für das Lob, Norboo!
Und das von dir als Hubschrauberexperten! Ich versuche immer einen Bezug zu den Modellen herzustellen, z.B. stationiert in meinem Bundesland.
 
Wingcommander

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Den Unimog habe ich von Revell (ICM) hier liegen. Habe den damals , 80-83, noch gefahren bis der Neue kam, der war auch nicht schlecht. War ‘ne schöne Zeit damals.
 
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hajo

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Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, was Du aus diesem alten Revellbausatz gezaubert hast ist einfach nur genial. Auch die Szenerie kommt sehr stimmig herüber und verleiht dem Ganzen ein lebendiges und realistisches Aussehen. Das bei den Figuren noch Luft nach oben sein soll, sehe ich ehrlich gesagt nicht. Für mich kommt das alles sehr realistisch rüber. Es heißt zwar immer besser geht immer, aber ich würde hier immer durch nimmer ersetzen.
 
Steven

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Mir hat es wirklich Freude gemacht, deinen Beitrag zu betrachten und zu lesen!! Auch die Details wie z. B. die Helme gefallen mir sehr:thumbup:
 
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